Künstler: Christian Herdeg (*1942)

Werk: «blacklight / salmon», 2012, 2 Argonlichtröhren, Acrylglasgehäuse, 26 x 70 x 11 cm

Foto: Martin Stollenwerk

Warum haben Sie speziell dieses Werk ausgewählt?

Als ich im Herbst 2018 die Leitung des Teams übernahm, war es mir ein Anliegen, die Botschaft zu vermitteln, zusammen mit meinen Mitarbeitenden in unserem Arbeitsumfeld neue Akzente zu setzen. Dann kam die Idee auf, die Kunstwerke der Kunstsammlung der Stadt zu nutzen. Mit meinem vierköpfigen Team besuchte ich die Kunstsammlung und wir suchten nach geeigneten Bildern. Dabei stiessen wir auf unzählige Kunstwerke.

Ich war glücklich, als wir die Lichtinstallation «Schwarzlicht / Lachs» von Christian Herdeg entdeckten. Gemeinsam beschlossen wir, die bereits früher ausgewählte Kunst in unserem Büro mit diesem Werk zu vervollständigen, da wir schon das Kunstwerk «Black Light Ellipse» von Herdeg besassen. Die beiden befinden sich jetzt als Gegenpole und Ausgleich in unserem Büro.

Was für Kunst haben Sie sich ursprünglich gewünscht, ausleihen zu können, und warum?

Ursprünglich wollte ich mir etwas Modernes und gleichzeitig harmonisch mit den anderen Werken in unserem Raum Zusammenwirkendes ausleihen, damit sich alle Menschen im Raum wohlfühlen. Bis heute staune ich immer wieder, wie so verschiedene Werke in einem Raum, ähnlich wie die unterschiedlichen Persönlichkeiten in meinem Team, ihren Platz gefunden haben und zusammenpassen. Unser Alltag ist oft stressig und die Kunstwerke bieten uns einzigartige Möglichkeiten, beim Betrachten etwas inne zu halten und neue Energie zu tanken. Ebenso erhoffe ich mir, einige Inspirationen in unserer eher technischen Arbeitswelt erhaschen zu können.

Was bedeutet Ihnen das ausgewählte Werk in Ihrem Arbeitsalltag?

Sobald ich morgens das Büro betrete und die helle Lichtinstallation sehe, fühle ich mich wohl und willkommen. Für mich ist das eine gute Vorbereitung auf meinen intensiven Arbeitstag. Auch die Lichter funktionieren tagsüber oder abends unterschiedlich, je nach Tageslicht und Stimmung im Raum, aber immer positiv und sehr entspannend. Sie bringen Harmonie und Ausgeglichenheit in unseren Alltag.

Welche Art von Kunst können Sie sich keinesfalls in ihrem Büro respektive Arbeitsumfeld vorstellen?

Jede Kunst hat ihren Ort und ihre Zeit, es gibt keine schlechte Kunst. Aber ich würde keine düsteren oder melancholischen Kunstwerke wählen. Für mich darf Kunst provokant, bewegend und gleichzeitig tiefgründig sein. Sie soll uns animieren, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten, und darf auch nach Antworten und Sinn suchen.

Wie beeinflusst das ausgewählte Werk das Arbeitsklima?

Ich bin stolz darauf, dass wir unser Büro so harmonisch und abwechslungsreich gestaltet haben. Dies war einer der ersten Schritte, um als neues Team gemeinsam etwas zu erreichen,  und hat viele positive Emotionen hervorgerufen. Ich bin mit den ausgewählten Werken zufrieden, sie erinnern mich an diese gute Erfahrung und geben mir Energie.

Interview: Ramona Brückner, Fachleiterin Kunstsammlung der Stadt Zürich