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Sibylle D'Elia, Projektökonomie AHB

Sibylle D’Elia, Fachspezialistin für Projektökonomie im Amt für Hochbauten, zum Bild von Max Hunziker: «Dieser surreale Ort regt mich zum Nachdenken an und macht mein Arbeitsumfeld sehr persönlich.»

Künstler: Max Hunziker (1901–1976)

Werk: «Stein», 1971, Öl auf Leinwand (Schenkung aus dem Nachlass Hunzikers, 2013)

Foto: Juliet Haller

Warum haben Sie ausgerechnet dieses Werk ausgewählt?

Ich hatte vier Farblithografien von Leiko Ikemura reserviert, die ich lediglich als digitale Abbilder gesehen hatte. Als sie in der Kunstsammlung eintrafen, wollte ich sie vor dem Aufbringen an die Wand noch kurz im Original anschauen. Da sind mir die Werke aus dem Nachlass der Witwe von Max Hunziker, die ebenfalls an diesem Tag in die Kunstsammlung geliefert wurden, unvermittelt ins Auge gesprungen – auch wenn sie noch etwas verstaubt wirkten.

Das vielschichtige Bild «Stein» hat mich besonders angesprochen, da es einerseits einen rohen, eckigen und fragmentierten Ausdruck aufweist und andererseits Ruhe und Besonnenheit ausstrahlt.

Was haben Sie sich ursprünglich gewünscht, ausleihen zu können, und warum?

Für den hohen, grosszügigen und lichtdurchfluteten Amtsraum stellte ich mir einnehmende und farbige Werke vor – am liebsten etwas Expressionistisches oder Surrealistisches.

Die Beton-Plastik «rencontre» von Katja Schenker beim Büroeingang und verschiedene Frauen- und Männerköpfe aus Bronze in den Nischen der Oberlichter hatten bereits ihren Platz gefunden. An die Wände sollten nun Werke kommen, die das vorhandene Kunstensemble sinnvoll ergänzen und doch über die nötige Eigenständigkeit verfügen.

Was bedeutet Ihnen das ausgewählte Werk in Ihrem Arbeitsalltag?

Dieses Werk erinnert mich immer wieder für einen kurzen Moment daran, dass es bei allen Dingen, die man tut, immer auch noch eine andere Dimension gibt. Mit einzelnen Steinen hat Max Hunziker, ähnlich wie beim Bauen, eine vertraute Landschaft konstruiert.

Das Bild weist viele Asymmetrien auf und ist mit seiner klaren Bildaufteilung doch klar konstruiert: Der Mond – oder die Sonne – und der Himmel sind im Goldenen Schnitt, das Gebirge umfasst den Bergsee, in dem es sich widerspiegelt, und die Brücke über den See schafft eine Verbindung quer durchs Bild. Dieser surreale Ort regt mich zum Nachdenken an und macht ausserdem mein Arbeitsumfeld sehr persönlich.

Gibt es Momente, in denen das Kunstwerk Sie stört, und warum?

Nein. Das Bild bestärkt mich und ist eine Kraftquelle.

Welche Art von Kunst können Sie sich keinesfalls in Ihrem Büro vorstellen?

Eine sehr schale Kunst, die vor allem Dekoration ist, finde ich weniger inspirierend.

Interview: Irene Schildknecht, Leiterin Kunstsammlung der Stadt Zürich

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