Hildegard Bernhard, Sachbearbeiterin KESB
Hildegard Bernhard, Sachbearbeiterin bei der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde KESB im Sozialdepartement, zum Werk von Daniel Schibli: «Das Bild ist vielschichtig, ist geheimnisvoll, hat Tiefe und ist auch verspielt. Es passt sehr gut zu unseren multikulturellen Klienten.»
Künstler: Daniel Schibli (*1963)
Werk: «Japanischer Raum II», 2002/2006, Farbfotografie auf Alubond aufgezogen, 120 x 160 cm
Foto: Martin Stollenwerk
Warum haben Sie ausgerechnet dieses Werk ausgewählt?
Unsere damalige Chefin, Eva Naegeli, ein Lernender und ich hatten einen Termin bei der Kunstsammlung der Stadt Zürich vereinbart, um Bilder auszusuchen, da wir unseren Gang im 1. Stock an der Stauffacherstrasse 45 verschönern wollten. Als wir den Raum betraten, sahen wir sogleich das Bild von Daniel Schibli. Wir waren alle drei sofort fasziniert von diesem Bild und hofften sehr, dass wir es bekommen würden. Wir hatten Glück ‒ und seither ziert das Bild unseren Eingangsbereich. Jeden Tag, wenn ich ins Geschäft komme, erfreue ich mich am Anblick dieses Werkes.
Was für Kunst haben Sie sich ursprünglich für Ihr Büro vorgestellt?
Wir hatten keine klaren Vorstellungen und waren gespannt auf die Werke, die bei Ihnen eingelagert sind. Wir wollten einfach, dass die Leute, die zu uns kommen, sich an den Bildern erfreuen können und wir – die Mitarbeitenden der KESB – auch. Ich denke, dass es uns gelungen ist. Für unsere Kinderecken haben wir bewusst viele Tierbilder ausgesucht.
Was bedeutet Ihnen das ausgewählte Werk in Ihrem Arbeitsalltag?
Das Bild ist vielschichtig, ist geheimnisvoll, hat Tiefe und ist auch verspielt, was ihm eine Leichtigkeit verschafft. Es passt sehr gut zu unseren multikulturellen Klienten. Beim Betrachten des Bildes kann man immer wieder etwas anderes hinein interpretieren. Ich sehe zum Beispiel darin die unterschiedlichsten Abschnitte im Leben. Dieses Bild passt sehr gut an seinen Standort. Es ist freundlich, farbig und interessant. Vor allem verleidet es mir nie, das Werk zu betrachten. Ich liebe es.
Gibt es Momente, in denen das Kunstwerk Sie stört, und warum?
Bis jetzt war das nie der Fall.
Welche Art von Kunst können Sie sich keinesfalls in Ihrem Büro vorstellen?
Die langweiligen Drucke, welche man überall in den städtischen Büros sieht. Ich habe auch etwas Mühe mit sehr abstrakten Bildern.
Interview: Ramona Brückner, Fachspezialistin Kunstsammlung der Stadt Zürich