Nicole Schmid, Leiterin Suchtfachklinik, Gesundheits- und Umweltdepartement
Nicole Schmid: «Samuel Buris Bilder stehen für Lebenslust und Zuversicht.»
Künstler: Samuel Buri (*1935)
Werk: «Farbland 1–3», undatiert, Farblithografie, 62,5 x 82,5 x 2,5 cm
Foto: Martin Stollenwerk
Warum haben Sie speziell dieses Werk ausgewählt?
Samuel Buris Lithografien bieten Explosionen an Farbe und Licht, die einen sofort in ihren Bann ziehen und Lebensfreude versprühen. Das kühne Kombinieren von meditativen Landschaftsmotiven mit knalligen komplementären Farbpaarungen erweist sich als erfrischend und dynamisch – genau das Richtige für den Bestimmungsort der Bilder in der Suchtfachklinik Zürich.
Was für Kunst haben Sie sich ursprünglich gewünscht, ausleihen zu können, und warum?
Seit dem Bezug der neuen Liegenschaft an der Emil-Klöti-Strasse im letzten Oktober konnten wir uns vollumfänglich auf die Unterstützung der Mitarbeitenden der Kunstsammlung der Stadt Zürich verlassen, um die vielen Räumlichkeiten mit vielfältigen Kunstobjekten zu bestücken. Wir waren positiv überrascht ob der grossen Auswahl, so dass bislang alle unsere Wünsche befriedigt wurden.
Was bedeutet Ihnen das ausgewählte Werk in Ihrem Arbeitsalltag?
Die drei Werke von Samuel Buri hängen im Foyer eines Geschosses, das für Patientenzimmer reserviert ist. Sie sollen den Alltag der Patientinnen und Patienten bereichern. Die Bilder stehen für Lebenslust und Zuversicht und sollen Fantasie und schöpferische Kraft anregen.
Welche Art von Kunst können Sie sich keinesfalls in Ihrem Arbeitsumfeld vorstellen?
Die psychologische Wirkung von Farben und Bildern in einem therapeutischen Umfeld ist von besonderer Bedeutung. Die von ihnen ausgehende Stimmung soll das Wohlbefinden fördern. Kunstobjekte sollen bestenfalls die sich ergebende zwischenmenschliche Atmosphäre aufnehmen und in eine gewünschte Richtung kanalisieren: Die Bilder im Empfangsbereich sollen Nervosität und Unsicherheiten aufnehmen und beruhigend wirken, jene in den Gemeinschaftsräumen die Geselligkeit unterstützen und Kunstwerke in Gesprächszimmern die Fokussierung und Kreativität fördern. Gar nicht geeignet wären daher Sujets und Farbkombinationen, die negative Assoziationen hervorrufen, die Konzentration stören oder unangenehme Gefühle wie Ängste, Wut, Traurigkeit auslösen.
Wie beeinflussen die ausgewählten Werke das Arbeitsklima?
Die farbliche Kraft der Bilder kontrastiert und ergänzt in perfekter Weise die schlichte, funktionale und skandinavisch inspirierte Innenarchitektur des Hauses. In diesem Durchgangs- und Begegnungsraum sollen sie Positivität und Optimismus ausstrahlen.
Interview: Raquel Brühlmann, Fachspezialistin Kunstsammlung Stadt Zürich