Anita Zimmermann und Marc Bolzli, Stadtkasse
Marc Bolzli und Anita Zimmermann, Sachbearbeiter und Sachbearbeiterin bei der Stadtkasse, vor dem Werk von Marc-Antoine Fehr: «Es war Liebe auf den ersten Blick.»
Künstler: Marc-Antoine Fehr (*1953)
Werk: Le potager à Pressy, 2009, Öl auf Leinwand, 133 x 163 cm
Foto: Juliet Haller
Warum haben Sie ausgerechnet dieses Werk ausgewählt?
Anita Zimmermann: Es war Liebe auf den ersten Blick. Das trifft am ehesten zu: Wir haben zusammen das Bild gesehen und entschieden!
Was haben Sie sich ursprünglich gewünscht, ausleihen zu können, und warum?
Marc Bolzli: Wir verspürten eigentlich beide nie den Wunsch, neue Bilder auszusuchen. Die wunderschönen Werke von Brigitta Erny, welche schon seit längerer Zeit die Räumlichkeiten der Stadtkasse zierten, gefielen uns ausgesprochen gut. Die Fachstelle Kunstsammlung hat uns nach dem Umbau des Stadthauses und wegen des öffentlichen Charakters der Stadtkasse vorgeschlagen, die Schalter mit neuen Kunstwerken zu schmücken.
Anita Zimmermann: Wenn ich ehrlich sein darf, traten wir beide den Weg in die Kunstsammlung eher mit gemischten Gefühlen an, da wir an neuen Bildern keineswegs interessiert waren. Doch der Vorschlag des Gemäldes von Marc-Antoine Fehr der Fachstelle Kunstsammlung hat uns wider Erwarten begeistert.
Was bedeutet Ihnen das ausgewählte Werk in Ihrem Arbeitsalltag?
Marc Bolzli: Es bietet die Möglichkeit, nach einem nervigen Telefongespräch oder nach einem schwierigen Schaltergeschäft für einen kurzen Moment in die Stimmung des Gemüsegartens einzutauchen.
Anita Zimmermann: Ich versuche, mich in das Sujet des Künstlers hineinzuversetzen, mich der Stille und Ruhe, die das Bild ausstrahlt, hinzugeben, mir den Duft der Wiese und der Blumen vorzustellen und für eine kleine Weile die Seele baumeln zu lassen.
Gibt es Momente, in denen das Kunstwerk Sie stört, und warum?
Marc Bolzli: Nicht wirklich, höchstens dass die kurzen Tagträume im Bild nicht länger andauern können.
Welche Art von Kunst können Sie sich keinesfalls in Ihrem Büro vorstellen?
Marc Bolzli: Abstrakte oder psychedelische Kunst würde uns beide sicherlich nicht in eine gute Stimmung versetzen.
Interview: Irene Schildknecht, Leiterin Kunstsammlung der Stadt Zürich