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Informationen Alkohol

Allgemein

Geschichte

Als eine der ältesten Drogen hat Alkohol einen festen Platz in vielen Kulturen. Die Wirkung entdeckte wohl bereits der Steinzeit-Mensch durch vergorene Früchte. In der Antike keltern etwa die Ägypter Wein. Im Mittelalter gilt ein Fest als gelungen, wenn alle betrunken sind. In der Reformation kommt der Rausch in Verruf.

Im 19. Jahrhundert wird Schnaps industriell hergestellt. Er wird zur Massenware und Trinken zum Problem. Abstinenzbewegungen kommen auf und mit Sinalco um 1900 die erste alkoholfreie Limonade.

Um die Jahrtausendwende fällt in Zürich die Polizeistunde. Zahlreiche Nachtclubs öffnen. Sie machen Zürich zur Partystadt.

Produktion

Alkohol entsteht grundsätzlich durch die Vergärung von Zucker.  

Bier wird aus Wasser, Malz und Hopfen gebraut und ist seit über 5'000 Jahren bekannt. Wein wird durch Gärung aus Trauben oder Traubenmost gewonnen.

Spirituosen werden vor allem durch die Destillation von alkoholhaltigen Flüssigkeiten gewonnen und haben einen Alkoholgehalt von mindestens 15 Volumenprozent. Verschiedene Sorten wie Whisky, Rum oder Wodka unterscheiden sich durch ihre Herstellung und ihren Alkoholgehalt.

Alcopops sind Mischgetränke aus Limonade und Spirituosen. Sie sind süss und damit süffig. Ihr Alkoholgehalt beträgt zwar nur 5 bis 6 Volumenprozent, trotzdem dürfen sie nicht an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden.

Konsum

Alkohol hat auch in der Schweiz einen festen Platz in der Gesellschaft. Zahlen von 2016 zeigen:

  • 86% der Menschen über 15 Jahren trinken Alkohol.
  • 10% trinken täglich.
  • 10% betrinken sich mindestens einmal in der Woche.
  • 11% trinken die Hälfte des Alkohols.
  • 250'000 Personen sind abhängig von Alkohol. Werden auch die Angehörigen berücksichtigt, sind rund 500'000 Personen davon betroffen.
  • Im Verkehr sorgte Alkohol 2016 für rund 1'500 Unfälle, 1'700 Verletzte und 37 Todesfälle. Rund 15'000 Führerausweise wurden aufgrund von Alkohol entzogen.
  • Die sozialen Kosten von Alkohol wurden 2010 auf 4,2 Milliarden Franken geschätzt.    

Wie Alkohol wirkt

Je mehr Alkohol ein Getränk hat, desto stärker die Wirkung.

Alkohol wirkt aber nicht bei allen gleich. Grosse Menschen ertragen mehr als kleine, Männer mehr als Frauen. Alkohol verstärkt Stimmungen. Die Tagesform spielt deshalb auch eine Rolle.

Körper

Aufnahme: Der Alkohol gelangt über den Magen ins Blut. Das Blut verteilt den Alkohol im Körper. Ist der Magen leer, gelangt Alkohol schneller ins Blut. Das Gleiche gilt, wenn das Getränk warm ist oder mit Kohlensäure versetzt ist.

Abbau: Alkohol wird zum Grossteil über die Leber abgebaut. Weder Sport, Kaffee oder Wasser können den Abbau beschleunigen.

Psyche

Alkohol beeinflusst Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Reaktion, Bewegung und Sprache. Wie stark, hängt von der Person und der Menge ab. Für gesunde Erwachsene, die regelmässig Alkohol konsumieren, gilt ungefähr:  

  • Ab 0,2 Promille: Aufmerksamkeit und Reaktion lassen nach, Sehschärfe und Hörleistung auch. Die Risikobereitschaft nimmt zu.
  • Ab 0,5 Promille: Gleichgewicht ist gestört, Reaktionszeit steigt deutlich. Nachtsicht und Konzentration lassen nach. Hemmungen sinken, man überschätzt sich.
  • Ab 1 Promille: Mühe mit der Orientierung, Sprechen fällt schwerer, Blick verengt sich (Tunnelblick). Die Augen passen sich langsamer an veränderte Lichtbedingungen an.
  • Ab 2 Promille: Gedächtnislücken, Störungen des Bewusstseins, Verlust von Bewegungskoordination. Risiko einer akuten Alkoholvergiftung mit Lähmung und Atemstillstand.

Risiken

Das Trinken von Alkohol birgt körperliche, psychische und soziale Risiken. Übermässiges Trinken über lange Zeit schädigt Organe und Gehirn. Kurzfristig erhöht übermässiger Alkoholkonsum die Risiken für einen Unfall bis hin zu einer Alkoholvergiftung.

Die Risiken sind davon abhängig, wie viel getrunken wird, wie häufig getrunken wird und wann getrunken wird.

Risikoarmer Konsum

Der Genuss steht im Vordergrund. Getrunken wird massvoll und der Situation angepasst (Verkehr, Schwangerschaft). 

Faustregel: Ein gesunder Mann kann täglich 2 Standardgläser Alkohol trinken (Standardgläser = in Restaurants übliche Gläser). Bedingung dafür: Mindestens 2 Tage ohne Alkohol pro Woche. Bei Frauen gilt 1 Standardglas.

Problematischer Konsum

Trinken bis zur Berauschung, regelmässig im Übermass oder wenn es nicht angebracht ist (z.B. Arbeit, Verkehr, Schwangerschaft).

Abhängiger Konsum

Der Übergang vom problematischen zum abhängigen Konsum ist fliessend. Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit. Anzeichen dafür sind ein starkes Verlangen nach Alkohol, Probleme mit der Kontrolle des Konsums, Trinken trotz negativer Folgen und Entzugssymptome.

Risiken mindern

Wer Alkohol trinkt, geht Risiken ein. Folgende Empfehlung helfen, diese zu mindern.

  • Mindestens ein alkoholfreier Tag pro Woche
  • Maximal 4 (Männer) bzw. 2 (Frauen) Standardgläser pro Anlass
  • Nicht aus Langeweile oder wegen Problemen trinken
  • Kein Alkohol bei Krankheit oder nach Einnahme von Medikamenten
  • Sich Zeit lassen und mit Genuss trinken
  • Nicht auf leeren Magen trinken
  • Nicht durcheinander trinken (Vorsicht vor Mischgetränken)
  • Auf ein Glas Alkohol ein Glas Wasser trinken
  • Wer trinkt, fährt nicht.

Was das Gesetz sagt

Jugendliche unter 16 Jahren

Alkohol darf weder verkauft noch abgegeben werden. 

Jugendliche unter 18 Jahren

Alcopops, Aperitifs oder Spirituosen dürfen weder verkauft noch abgegeben werden. Bier, Wein und Most sind erlaubt.

Verkehr

Für Neulenker gilt ein absolutes Fahrverbot unter Alkoholeinfluss.

Nicht-Neulenker kassieren ab 0,5 bis 0,79 Promille eine Geldbusse und eine Verwarnung. Ab 0,8 Promille droht der Entzug des Führerscheins und weitere Massnahmen.

Kontakt

Suchtpräventionsstelle
Röntgenstrasse 44
8005 Zürich
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