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Kleine Naturparadiese statt alter Lagerflächen

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Wo es lange Zeit nur zwei triste Brachen gab, ist in den letzten Monaten eine wahre Oase für schützenswerte heimische Pflanzen- und Tierarten entstanden. Jetzt haben Wildbiene, Blindschleiche und Co. an der Grenze von Kreis 7 und 8 einen neuen passenden Lebensraum, der zum Teil auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

7. November 2023

Das Bild zeigt einen neuen Lebensraum für heimische Pflanzen und Tiere.

Unweit des Botanischen Gartens in Zürich, direkt am Wehrenbach gelegen, stand bisher ein alter Schuppen, der einer Maurerfirma als Materiallager diente. Gleich gegenüber: eine nicht mehr genutzte, verwilderte Brache einer Gärtnerei. Aus diesen zwei trostlosen Flächen ein neues Zuhause für heimische Pflanzen und Tiere zu machen und damit die Biodiversität der Umgebung zu fördern, das war das Ziel von Grün Stadt Zürich.

Bevor mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden konnte, mussten das Lagergebäude abgerissen und entsorgt sowie Betonfundamente, Asphaltbeläge und Gestrüpp entfernt werden. Danach folgte die eigentliche Aufwertung der beiden Flächen und die Bepflanzung. «Grundlage für die Aufwertungsarbeit bildeten die in der Umgebung nachgewiesenen Tierarten», erklärt GSZ-Projektleiter Andreas Würsch. Dabei handelt es sich um Arten, die im Rahmen des Projekts Lebensraum Kulturlandschaft Burghölzli – einer gemeinsamen Initiative des WWF Zürich und des Vereins Natur im Siedlungsraum (NimS) – kartiert wurden. Anhand dieser Daten erstellte der Umweltberater Jonas Landolt im Auftrag von Grün Stadt Zürich eine Liste der in der Umgebung vorkommenden Arten und klassifizierte diese nach ihrer Gefährdung und Naturschutzrelevanz gemäss der Roten Listen des Bundesamts für Umwelt BAFU.

Vielfältiger Lebensraum für 44 Arten 

«Viele dieser Pflanzen und Tierarten haben sich auf karge Lebensräume spezialisiert. Für sie haben wir auf der Fläche einen idealen Mix aus Totholz, Kies, Sand, Asthaufen, Trockenmauern und Feuchtbiotopen zusammengestellt», sagt Andreas Würsch. Damit wurde ein geeigneter Lebensraum für 44 Arten geschaffen, darunter zahlreiche seltene Wildbienen sowie Amphibien, Reptilien oder Heuschrecken. «Ein Grossteil davon sind sogenannte Schirmarten, was bedeutet, dass die Aufwertung nicht nur diesen Tieren, sondern auch vielen anderen zugutekommt», so Würsch.

Die Umsetzung auf den Flächen erfolgte durch inatura.ch und «Zivis im Einsatz für die Natur!», einem Programm vom Verein Naturnetz. Um die weitere Pflege kümmert sich der Naturschutzverein Kreise 7+8. Teilfinanziert wurde das Projekt über den naturemade star-Fonds von ewz.

Interessierte können sich nun selbst ein Bild von dem kleinen Paradies machen: Während der westliche Teil der Fläche aus Naturschutzgründen gesperrt bleibt, ist der östliche Teil für die Öffentlichkeit zugänglich.