Das Gemeinschaftsgrab in Witikon umfasst 1500 Quadratmeter und wurde 1984 in die bestehende Friedhofsanlage eingebettet – damals jedoch ohne die Möglichkeit, Inschriften anbringen zu können. Inzwischen ist dies jedoch vielen Menschen ein Bedürfnis. Daher sind Grabinschriften auch bei Gemeinschaftsgräbern auf fast allen Zürcher Friedhöfen möglich. Neu auch auf dem Friedhof Witikon.
Dazu wurden im Herbst 2023 drei schlichte, ringartige Objekte versehen mit Metallschriften auf Holzgrund aus Zürcher Eibenholz aufgestellt. Nötig war ein Spezialkran, mit dem die drei Grabmäler auf dem Friedhof nahe der Kapelle auf Betonfundamenten installiert wurden. Eins der drei Objekte ist bereits mit Namen von Verstorbenen, die in feinen Metallbuchstaben auf einem Steg platziert werden, versehen.
Sanfte Umgestaltung
Noch stehen die Grabmale schlicht und einfach im Grünen, doch vor wenigen Tagen haben auf dem Friedhof Bauarbeiten begonnen. Das Gemeinschaftsgrab wird voraussichtlich bis Mai sanft umgestaltet und auf 2000 Quadratmeter erweitert. Das Bodenrelief «Bestimmte Spur» von Roland Hotz, das am tiefsten Punkt des Geländes platziert ist, wird dank der Umgestaltung zukünftig besser zur Geltung kommen. Zusammen mit der Eiche wird es visuell das Zentrum des Gemeinschaftsgrabes bilden.
Wer im Zentrum des Gemeinschaftsgrab verweilen möchte, gelangt über einen schmalen Weg dorthin. Dieser weitet sich unter der Eiche und beim Bodenrelief wie ein kleiner Platz auf und bietet dank mobiler Stühle die Möglichkeit, sich auszuruhen. Nahe der drei Grabmäler werden ausserdem sechs Sitzbänke installiert, die von einer Wildstauden-Bepflanzung umgeben sein werden. Wer hier Platz nimmt, hat einen Ausblick auf das gesamte Grabfeld bis hin zur Waldkulisse.
Ökologische Aufwertung
«Das Gemeinschaftsgrab wird nach Abschluss der Bauarbeiten besser in die Gesamtanlage des Friedhofs eingebettet sein und visuell stärker als Einheit wahrgenommen werden», erklärt Kathleen Puruckherr, die als Projektleiterin die Umgestaltung bei Grün Stadt Zürich koordiniert. «Zudem wird die Fläche ökologisch aufgewertet, indem wir vor allem auf der Fläche zwischen Wald und Gemeinschaftsgrab mehrheitlich einheimische Pflanzen ansiedeln.»
Der Friedhof Witikon wurde seit seiner Eröffnung im Jahr 1957 etappenweise 1978, 1985 und 1997 erweitert. Die aktuelle Umgestaltung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bestattungs- und Friedhofamt sowie der Gartendenkmalpflege, da der Friedhof im Inventar der Gartendenkmalpflege eingetragen ist.