Vor 200 Jahren war die Glatt im Gebiet Altried zwischen Zürich und Wallisellen ein mäandernder Fluss. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie im Zuge von damals nötigen Hochwasserschutzmassnahmen begradigt und kanalisiert – ein Eingriff mit negativem Effekt auf die Biodiversität.
Vielfältiger Lebensraum geschaffen
Anfang 2023 startete das Kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) ein Revitalisierungsprojekt. Dabei wurde zusammen mit dem Tiefbauamt der Stadt Zürich und Grün Stadt Zürich auch der 700 Meter lange Abschnitt der Glatt im Gebiet Altried in seinen natürlichen, kurvigen Flussverlauf zurückversetzt. «Es freut uns, dass wir nach den sorgfältigen Arbeiten am Freiraumkonzept das Projekt zusammen mit dem Kanton umsetzen durften», erklärt Yanik Henzi von Grün Stadt Zürich.
Entlang der Glatt wurden über 500 einheimische Wildsträucher und 40 Alleebäume gepflanzt, darunter standorttypische Arten, wie Stieleiche, Flatterulme, Feldahorn, Vogel- und Traubenkirsche und in Ufernähe zusätzlich Weiden und Schwarzerle. Zudem wurden die Uferverbauungen entfernt, ein neuer Teich für Libellen und andere Insektenarten angelegt, zwei Bachmündungen naturnah gestaltet und eine Plattform für Besucher*innen erstellt. «Nun kann sich an diesem Abschnitt der Glatt wieder ein vielfältiger und artenreicher Lebensraum für Wasseramsel, Eisvogel, Bergstelze, Biber und Co. entwickeln», sagt Yanik Henzi.
Neuer Erholungsort
Inzwischen ist auch der neue Uferweg samt umliegender Begrünung fertig, sodass das Gebiet nun wieder komplett zugänglich ist. Erholungssuchende, die das frühlingshafte Wetter am revitalisierten Glatt-Abschnitt geniessen möchten, können es sich zum Beispiel auf den neu geschaffenen Sitz- und Liege-Elementen oder dem Picknickplatz mit Treppe zum Fluss gemütlich machen.