Das zum einheitlich geplanten Rigiviertel gehörende Doppelwohnhaus (Rigistrasse 6, 8) im Stil der Neurenaissance wurde von der A. Grether & Cie. 1894 erbaut. Die Fassadengliederung mit Hervorhebung der Sockelzone durch Lagerfugen, verdichtetem Bauschmuck an den Hauptfassaden wird zusätzlich über Eck durch den Anbau von turmartigen Veranden betont. Diese an der Eckfassade positionierten Bauteile an der Strassengabelung sind typisch für das ausgehende 19. Jahrhundert. Trotz früherer Purifizierung der Fassaden (Rigistrasse 6) blieben die filigran gestalteten Veranden mit den Gusseisenstützen, schmiedeeisernen Geländer und seitlichen Rahmungen mit farbigen Mosaikverglasungen in geometrischen Mustern intakt erhalten.

Die Veranden wurden mit höchstem baukünstlerischem Anspruch instand gesetzt. Die Geländer, die Mosaikverglasungen und die diagonalen Ziergitter entlang der Decke wurden entfernt und in der Werkstatt fachmännisch konserviert. Die schmiedeeisernen Elemente wurden sandgestrahlt, spritzverzinkt, grundiert und mit Eisenglimmerfarbe in Anthrazit gestrichen. Die Demontage ermöglichte gleichzeitig punktuelle Ausbesserungen an der Fassade, um die Anschlüsse der restaurierten Bauteile wieder ideal auszugestalten. Die Gusseisenstützen und die horizontalen Träger wurden vor Ort in gleicher Art restauriert.

Um die sicherheitstechnischen Anforderungen zu erfüllen und die notwendige Absturzhöhe zu erreichen, wurden die stirnseitigen Geländer mit einem schmiedeeisernen Blumenkorbaufbau erhöht. Zusätzlich wurde ein Drahtseilnetz mit schwarz eingefärbten Bindeseilen rückseitig in das Geländer eingebunden, um eine Übersteigung zu verhindern.

Die bauzeitlichen Bodenbeläge aus Zementguss und handgefertigten Zementfliesen wurden gereinigt, punktuell restauriert und mit neuen, ebenfalls handgefertigten Zementfliesen ergänzt.

Mit Hilfe von versierten Handwerkern erstrahlt der Verandaanbau wieder in seiner schönsten baukünstlerischen Form.

• Adresse: Rigistrasse 6
• Kreis / Quartier: 6 / Oberstrass
• Inventar: kommunal
• Baujahr: 1894
• Architektur: A. Grether & Cie
   

• Bauherrschaft: Privat
• Architektur: Werner Villiger Kunstschlosserei Bünzen, Salgado Naturstein GmbH, Zürich
• Ausführung: 2020