Die Altstadtliegenschaft wird erstmals 1401 in Urkunden erwähnt: ein Pfister (Bäcker) ist als damaliger Besitzer und Bewohner belegt. Mehrere Umbauten kennzeichnen die Baugeschichte. Die jüngste, durch Pläne belegte volumetrische Veränderung war eine Aufstockung im Jahr 1878. Der Ausbau des Erdgeschosses zum Ladengeschäft mit überhohem Sockelgeschoss sowie einige Umbauten in den 1960er, 70er und 80er Jahren, haben einige Eingriffe in die alte Bausubstanz mit sich gebracht. 

Im Innern bilden sich die unterschiedlichen Bauphasen deutlich ab. Das 2. Geschoss zeigt unter anderem noch hölzerne Felderdecken, Wandtäfer sowie Malereien vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Das Ende des 19. Jahrhunderts ausgebaute und aufgestockte 3. Obergeschoss präsentiert sich mit reicher, gut erhaltener Ausstattung wie Knietäfer, Parkettböden, gestemmten Türen, geätzten Glasscheiben sowie einem Lichthof bis über das Dach. Die beschriebenen architektonischen Elemente und Ausstattungsteile verleihen dem Gebäude seinen besonderen Wert.

In den letzten Jahren wurden die Obergeschosse des Gebäudes sanft saniert. Im neu als Büro genutzten 2. Obergeschoss wurden die Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert gesichert, die barocke Felderdecke und das Wandtäfer restauriert und eine kleine Küche eingebaut. Wo nötig, wurde die Holzkonstruktion des Gebäudes verstärkt. Bei der Sanierung der Wohnung im 3. Obergeschoss und Dachgeschoss wurde die Ausstattung aus dem 19. Jahrhundert erhalten – sie prägt nun den Charme der gemütlichen Altstadtwohnung.

• Adresse: Storchengasse 6
• Kreis/Quartier: 1 / Altstadt
• Inventar: kommunal
• Baujahr: vermutlich 14. Jahrhundert
• Architektur: unbekannt

• Bauherrschaft: Bellaria AG, Zug
• Architektur: Stettler Architektur & Baumanagement, Zürich
• Ausführung: 2018