Infolge der Wohnungsnot am Ende des Ersten Weltkriegs erstellte die Schoeller & Cie, Färberei zum Hardturm 1918 nach Plänen des Architekten Gustav von Tobel acht Reiheneinfamilienhäuser und ein Waschhaus. 13 Jahre später wurden weitere acht Reihenhäuser in einheitlichem Bild hinzugefügt. Damals lag die Siedlung ausserhalb der Stadt und vor den Toren der Industrieareale. Heute erlaubt sie einen Blick in die Vergangenheit und bietet qualitativ hervorragende Wohnungen im pulsierenden Zürich-West.

In den beiden Bauetappen zeigt sich der Übergang vom verspielten Heimatstil in die strenge Architektur des Neuen Bauens. Eingebunden in eine einheitliche Gartenstadtgestaltung mit Vorgärten an der Strasse und Pflanz- und Erholungsgärten auf der Rückseite wirkt die Siedlung sehr einheitlich. Im Inneren der Reihenhäuser befinden sich auf drei Geschosse verteilte Fünfzimmerwohnungen von angenehmer Grosszügigkeit.

Die bauliche Entwicklung stützt sich auf den übergeordneten Gestaltungsplan Hardturm-Areal. Darin wird der Erhalt dieser historisch wertvollen Bauten zu Gunsten einer zusätzlichen Verdichtung auf den Nachbarparzellen sichergestellt. Die beiden Wohnzeilen bleiben im aufstrebenden Zürich-West als wichtige Zeitzeugen und Identifikationspunkte bestehen. Die Renovation der Häuser wurde sorgfältig umgesetzt: Dach und Kellerboden wurden gedämmt, bauzeitlich erhaltene Fenster restauriert und nicht mehr erhaltene Fenster durch neue ersetzt. Auch die inneren Oberflächen wurden restauriert und wo nötig mit neuen ergänzt. Die Gärten wurden leicht verkleinert und in Anlehnung an das ursprüngliche Gartenkonzept modern gestaltet. Der offensichtliche Gegensatz und Massstabssprung zu der modern überbauten Umgebung verleiht der gut ins Quartier eingebundenen Siedlung einen besonderen Charme.

• Adresse: Förrlibuckstr. 193 - 215
• Kreis/Quartier: 5 / Industrie
• Inventar: kommunal
• Baujahr: 1918 und 1931
• Architektur: Gustav von Tobel

• Bauherrschaft: Hardturm AG
• Architektur: Dachtler Partner Architekten, Zürich
• Ausführung: 2016−2017