Es war eine ungewöhnliche Lösung, welche das Architekturbüro Cramer/Jaray/Paillard Ende der 1950er-Jahre für das Bauen am Steilhang gefunden hat. Das 1959/60 in Zürich-Witikon erbaute Terrassenwohn- und Atelierhaus mit rotem Sichtbacksteinmauerwerk ist bis ins Detail durchkomponiert. Es nimmt material- und proportionsästhetische Gestaltungselemente vorweg, die erst ab Mitte 1960er-Jahre Verbreitung fanden. Entsprechend erhielt das Gebäude 1961 auch die Auszeichnung für gute Bauten.

Im Kopfteil des Hauses war bis 1968 das Architekturbüro von Cramer/Jaray/Paillard untergebracht. Anschliessend baute es der Innenarchitekt Kurt Thut für sich als Wohnung um. Im südlichen eingeschossigen Nebentrakt befanden sich weitere Büro- und Atelierräume. Die unteren Geschosse des Gebäudes enthalten eine 3- und vier 5-1/2-Zimmer-Wohnungen mit separaten Hauseingängen.

Beim jüngsten Umbau wurde in der Kopfwohnung wieder die bauzeitliche Raumsituation mit offener Galerie hergestellt. Wo heute das Badezimmer liegt, war einst das Sitzungszimmer, mit einem Pflanzentrog anstelle der Badewanne. Weiter wurde das Büro/Atelier zu einer Wohnung umgebaut. Die Instandsetzungsarbeiten erfolgten mit kleinem Budget und umfassten Reparaturarbeiten am Sichtmauerwerk, ein Flachdachersatz und gezielte energetische Verbesserungen an der Gebäudehülle.

Für den Umbau erhielt das Projekt 2018 den Publikumspreis und damit den «Silbernen Handschuh» der Zeitschrift Umbauen+Renovieren, die seit 2004 alle zwei Jahre den Architekturpreis «Der beste Umbau» verleiht.

• Bauherrschaft: Privat
• Architekt: Diethelm & Spillmann Architekten, Zürich
• Ausführung: 2014–2016