1927 bis 1928 von Pietro Giumini für die Baugenossenschaft Röntgenhof Zürich erbaut, steht die Siedlung im Verbund mit drei weiteren Genossenschaftskolonien, die mit ihren repräsentativen Fronten den Röntgenplatz fassen und eine beeindruckendes Grosswerk der Genossenschaftsbewegung bilden. Die Fassaden sind im Gegensatz zu den spekulativen Gründerzeitbauten bewusst von der Baulinie zurückversetzt und der Hof bietet Platz als Erholungsraum. Die Wohnungen sind geschickt geschnitten und wirkten trotz geringer Quadratmeterzahlen grosszügig. 

Zeittypisch beinhaltet die Siedlung vornehmlich Dreizimmerwohnungen. Um diese häufig als eng empfundenen Wohnungen für die heutigen Wohnansprüche wieder attraktiv zu machen, wurden hofseitig grosszügige Balkone angebaut, Küchen und Bäder erneuert, die Aussenraumgestaltung im Hof in ihrer Aufenthaltsqualität verbessert sowie das Treppenhaus und die Fassaden renoviert. Der sauber geflickte Fassadenputz zusammen mit der Erhaltung der Fenstergliederung mit den Holzschlagläden und die sorgfältige Farbgestaltung geben der Siedlung eine edle Ausstrahlung.

Die Massnahmen sind auf das Wesentliche beschränkt und bis auf den Balkonanbau als neues Element in einer pragmatisch einfachen Weise mit hoher handwerklicher Qualität umgesetzt. Mit diesem klugen Konzept konnten die Wohnungen aufgewertet sowie mit grossen Balkonen erweitert werden ohne dass die Mietenden ausziehen oder einen besonders hohen Mietzinsaufschlag hinnehmen mussten. Damit wurde hier eine vorbildliche Sanierung hinsichtlich ressourcentechnischer, sozialer und baukultureller Nachhaltigkeit umgesetzt.

• Adresse: Fabrikstrasse 44, Josefstrasse 161 - 169
• Kreis/Quartier: 5 / Industrie
• Inventar: kommunal
• Baujahr: 1927–1928
• Architektur: Peter (bzw. Pietro) Giumini

• Bauherrschaft: Baugenossenschaft Röntgenhof Zürich
• Architektur: Forster & Uhl Architekten GmbH, Zürich
• Ausführung: 2016−2018