Tumorchirurgisches Vorgehen in der Pankreaschirurgie
Die chirurgische Behandlung von Bauchspeicheldrüsentumoren hängt vor allem von der Tumorart, seiner Lage innerhalb der Bauchspeicheldrüse und seinem Verhältnis zu den umliegenden Organen und Strukturen ab.
Tumorchirurgie im Schwanzbereich
Wenn Tumore im Schwanzbereich der Bauchspeicheldrüse keine grossen Blutgefässe befallen, wird der betroffene Teil operativ entfernt. Bei gutartigen Tumoren kann dies, abhängig von der Vorgeschichte, auch minimalinvasiv (laparoskopisch) erfolgen.
Da die Bauchspeicheldrüse eine fragile Struktur hat, besteht das Risiko, dass die Naht nach der Entfernung undicht wird und Bauchspeicheldrüsensaft austritt. Um ein solches Leck frühzeitig zu erkennen, wird während der Operation eine Drainage eingelegt, die den austretenden Saft nach aussen ableitet und so Entzündungen verhindert.
Tumorchirurgie im Kopfbereich
Die chirurgische Behandlung von Tumoren im Kopfbereich der Bauchspeicheldrüse ist deutlich komplizierter und risikoreicher. Aufgrund der engen Verbindung zwischen Bauchspeicheldrüsenkopf, Zwölffingerdarm und Gallengang ist eine isolierte Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes nicht möglich. Stattdessen wird die Whipple-Operation durchgeführt, bei der der Bauchspeicheldrüsenkopf zusammen mit dem Zwölffingerdarm, dem Gallengang und der Gallenblase entfernt wird. In seltenen Fällen muss auch ein Teil des Magens mit entfernt werden.
Zur Rekonstruktion wird der verbleibende Bauchspeicheldrüsenkörper mit dem Dünndarm verbunden, ebenso der Gallengang. Der Magenausgang wird ebenfalls mit einer Dünndarmschlinge verbunden. Dieser umfangreiche Eingriff dauert in der Regel 4–8 Stunden.