Im Fachgebiet Schmerztherapie des Stadtspitals Zürich widmet sich ein Team aus spezialisierten Schmerztherapeut*innen der Behandlung von Patient*innen mit chronischen Schmerzzuständen. Die Expert*innen nutzen einen multidisziplinären Ansatz, um die Ursachen und Mechanismen von Schmerzen zu verstehen und entsprechend zu behandeln.
Durch den Einsatz modernster Schmerzmanagementtechniken, darunter Medikation, physikalische Therapien, Verhaltensänderungen und manchmal auch invasive Verfahren, strebt das Team danach, Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität der Patient*innen signifikant zu verbessern. Die Schmerztherapie des Stadtspitals Zürich steht für eine umfassende und patientenzentrierte Betreuung, die individuell auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen abgestimmt ist.
Die multimodale Schmerztherapie ist die modernste, wissenschaftlich fundierte Therapieform zur Behandlung von chronischen Schmerzzuständen. Bei der Umsetzung arbeiten verschiedene Fachdisziplinen (Ärzt*innen verschiedener Fachrichtungen, Physiotherapie, Psychologie, Ergotherapie und spezialisierte Pflegekräfte) zusammen. Der individuelle Behandlungsplan wird stets gemeinsam mit den Patient*innen besprochen und definiert.
Methodisch und therapeutisch kommen zum Einsatz:
- Gezielte Zusammenstellung spezieller Medikamente
- Anpassung schon vorhandener Schmerzmedikamente
- Beurteilung und Neueinstellung langjähriger medikamentöser Schmerzmitteleinnahme
- Entzugsbehandlung bei Medikamentenabhängigkeit, Opiat-Rotationen (stationäre Behandlung möglich)
Interventionelle minimal-invasive Verfahren sind heute ein wichtiger Bestandteil eines multimodalen Behandlungskonzepts bei chronischen Schmerzen.
Zu den von uns angebotenen minimal invasiven Techniken zählen die diagnostischen und therapeutischen Infiltrationen (medial branches, Facettengelenke, Infiltrationen bei Bandscheibenvorfällen, Sympathikusblockaden, periphere Nerven, Schulter- und Iliosacralgelenk, myofaszial).
Die interventionell schmerztherapeutischen Behandlungen werden mittels bildgebender Verfahren (Ultraschall, Durchleuchtung) durchgeführt. Damit erzielen wir eine möglichst hohe Aussagekraft bei diagnostischen Fragestellungen und eine optimale schmerzlindernde Wirkung bei therapeutischer Indikation.
In Zusammenarbeit mit Physiotherapie und Ergotherapie des Departements:
- Physiotherapieprogramme
- Gezieltes Muskelaufbautraining
- Spiegeltherapie
- Entspannungstraining / übende Verfahren
- TENS (Transcutane elektrische Nervenstimulation)
Bei komplexen chronischen Schmerzzuständen kann eine psychosomatische Beurteilung als Teil der Behandlung sinnvoll sein. Die Beurteilung erfolgt interdisziplinär und wird durch ein Ärzt*innenteam überwacht. Wird eine Psychotherapie als sinnvoll erachtet, vermitteln wir bei eine geeignete Therapeutin, einen geeigneten Therapeuten.
Bei Spannungskopfschmerzen und gewissen Formen der Migräne.
Wir unterstützen Patient*innen dabei, Bewältigungsstrategien im Umgang mit ihren Schmerzen zu erlernen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der verhaltenstherapeutisch orientierten Schmerztherapie (Edukation):
- Verbesserung von Compliance
- Erarbeitung von Ressourcen
- Hilfe bei der Umsetzung der multimodalen Schmerztherapie
Qutenza ist eine Behandlungsmöglichkeit bei bestimmten Formen des neuropathischen Schmerzes mit hochkonzentriertem Capsaicin.
Die Neuraltherapie ist eine Regulationstherapie, die bei vielen funktionellen Störungen eingesetzt wird und eine wertvolle Behandlungsform bei akuten und chronischen Schmerzen ist. Sie ist eine diagnostische und therapeutische Methode zur Behandlung von Schmerzen, bei der mittels Injektionen eines Lokalanästhetikums (Procain) schmerzauslösende Nerveninformationen für einige Minuten gelöscht werden. Durch diese störungsfreie Entlastungsphase wird dem gereizten Nervensystem, unterstützt durch die gesunden Anteile, der Stimulus gegeben, sich neu zu regulieren und zu beruhigen.
Diese Therapie ist Bestandteil der Grundversicherung und wird von allen Versicherern übernommen. Eine Zusatzversicherung ist aktuell nicht erforderlich.
Die Medizinische Hypnose ist eine uralte und moderne, neurowissenschaftlich sehr gut untersuchte Methode. Sie ist individuell und kann alleine oder als Ergänzung zu anderen Therapien eingesetzt werden. Die Aufmerksamkeit richtet sich nach innen. Themen, Probleme, Symptome können so über das Unterbewusste «neu» beleuchtet werden. Das Selbsthilfe-Potenzial und die kreativen Fähigkeiten im weitesten Sinne werden gestärkt (Salutogenese).