Schindlergut
Beschreibung
Das Schindlergut, benannt nach der Besitzerfamilie Schindler-Escher, besteht heute – nach abenteuerlichem Werdegang – aus einem historischen und einem modernen Parkteil und wird im wenig durchgrünten Quartier Unterstrass als Erholungsanlage und Quartierzentrum hoch geschätzt.
Entwicklung
1871 liess Pauline Escher die «Villa zum oberen Engenweg» nach den Plänen des Architekten Adolf Brunner erstellen. Die landschaftlich geprägte Gartenanlage entstand vermutlich zur gleichen Zeit. Der Projektverfasser ist nicht bekannt. Spätere Pläne zeigen die Gebäude in einer ausgedehnten Platzfläche und geschwungene Wege, die in den Garten hinein führen. Vor dem Wohnhaus lag ein zentrales Oval. Ebenfalls zur Anlage gehörten Gemüsegärten und vermutlich auch Rebgelände. Von 1913 bis 1914 wurde die Villa durch die Architekten Robert Curjel und Karl Moser umgebaut. Bauherr war Martin Schindler-Escher, der Neffe von Pauline Escher. Der Garten, vor allem der hausnahe Teil, wurde von den Gebrüdern Mertens im architektonischen Stil modernisiert.
1960 kaufte der Kanton das Gut und verkaufte es 1967 der Stadt Zürich, die darauf Erweiterungsbauten für die Gewerbeschule plante. Eine Volksinitiative erreichte Ende der 1970er-Jahre die Erhaltung von Villa und Park. Der Bau des Milchbucktunnels (1980-1983) löste eine moderne Neugestaltung der östlichen Parkhälfte auf der Tunnelüberdeckung nach den Plänen des Gartenarchitekten Josef A. Seleger aus.
Seit 1981 wird die Villa durch das Rote Kreuz genutzt. In den ehemaligen Nebengebäuden der Villa befindet sich heute das GZ (Gemeinschaftszentrum) Schindlergut.
1991 bis 1993 wurde die Parkanlage durch den Landschaftsarchitekten Guido Hager saniert.
Nutzung
- Quartierpark mit Spiel- und Liegewiese, Sitzgelegenheiten
- Spielplatz mit Kletteranlage, Rutschbahn, Schaukel, Federwippgerät, Feuerstelle, Brunnen, Sandkasten
- WC im Gemeinschaftszentrum Schindlergut
Besonderes
Das Schindlergut steht mit seinem Turm und dem mächtigen Baumgürtel markant im Stadtgefüge. Es wurde von namhaften Architekten und Landschaftsarchitekten gebaut, umgebaut und saniert. Trotz der vielen Eingriffe ist es immer noch ein wichtiges Gartendenkmal.
Wegbeschrieb
Wasserwerkstrasse, Kronenstrasse, Nordstrasse
Bus 32, 46 bis Nordstrasse