Leutschenpark
Beschreibung
Das ehemalige Industrie- und Gewerbegebiet Leutschenbach im Norden von Zürich wandelt sich zu einem attraktiven, durchmischten Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten. Dazu gehören auch hochwertige Freiräume. Der 1,5 ha grosse Leutschenpark bringt als zentraler Park mit seinen fliessenden Formen einen neuen Akzent in das bisher hauptsächlich von Gewerbe- und Dienstleistungsbauten geprägte Gebiet.
Der Park lebt von weiten, teils mit Bäumen bestandenen Kies- und Rasenflächen. Die um den Kugelfang der ehemaligen Schiessanlage gezogene Sitzwand aus weissem Beton bildet einen riesigen «Baumtopf», der dem Ort seinen speziellen Charakter verleiht. Die ringsum laufende, in das Wandprofil integrierte Sitzbank wird abends beleuchtet. Die frei gesetzten Gleditschien verbreiten mit ihrem feingliedrigen, hellgrünen Blattwerk eine luftigleichte Stimmung. Ergänzt wird die Anlage durch ein Wasserbecken, eine Bühne und eine Spiellandschaft.
Zwischen den Baumkronen schwebt das nachts blau leuchtende Leutschenlicht. Die vom Künstler Christoph T. Hunziker entwickelte Lichtinstallation ruft den hier unter der Oberfläche fliessenden Leutschenbach in Erinnerung und begleitet die Besucherinnen und Besucher auf ihrer «Leutsch» durch den Park. Ein kleiner Brunnen liefert die Tonspur dazu.
Entwicklung
Das Industriegebiet Leutschenbach sollte sich nach dem teilweisen Auszug von Industrie und Gewerbe zu einem attraktiven, durchmischten und belebten Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten entwickeln. Das Quartier wies aber städtebauliche und freiraumplanerische Defizite und eine wenig entwickelte Vernetzung auf.
1998 wurde auf Initiative von Grundeigentümern ein Entwicklungsprozess gestartet. Ziel des Entwicklungsleitbildes war ein lebendiges Quartier mit einem hochwertigen Freiraumsystem. Damit wurden die Grundlage für die Aufwertung des öffentlichen Raumes in Leutschenbach und die Voraussetzung für die Realisierung des Leutschenparks gelegt.
2002 wurde von der Stadt Zürich ein Wettbewerb für die Gestaltung des Leutschenparks und der Leutschenbachstrasse durchgeführt. Die Jury empfahl das erstrangierte Projekt des Teams Dipol Landschaftsarchitekten, Basel / Christopher T. Hunziker, Zürich zur Weiterbearbeitung. 2008 konnte der Park im Rahmen des Nordfestes eingeweiht werden.
Vorangegangen war eine Volksabstimmung über einen Baukredit von 13 Millionen Franken für den Bau des Parks und 22 Millionen Franken für die formelle Überschreibung des Landwertes vom städtischen Finanz- ins Verwaltungsvermögen. Private Grundeigentümer beteiligten sich mit rund 5 Millionen Franken an den Gesamtkosten.
Die Glatttalbahn löste den Bau der Glattparkstrasse als Entlastung der Hagenholz- und der Thurgauerstrasse aus. Damit konnte die Leutschenbachstrasse vom Durchgangsverkehr befreit und in eine Erschliessungsstrasse mit Boulevardcharakter umgestaltet werden. Prägend sind die Allee aus Paulownien (Blauglockenbaum) und die Revitalisierung des Leutschenbachs. Über dem neuen Regenklärbecken vor der Einmündung des Riedgrabens ist ein offener Platz entstanden.
Ausserhalb der Stadtgrenze, aber noch im Einzugsgebiet von Leutschenbach, ist mit dem Opfikerpark im neuen Stadtteil Glattpark eine grosse offene Parklandschaft entstanden.
Nutzung
- Grosszügiger Platzpark mit Baumbestand, Spiel- und Liegewiese, Wasserbecken, Sitzgelegenheiten, Bühne
- Spielplatz mit Kletterlandschaft, Schaukelnetz, Kletternetz, Schwingseil, Boulderwand, Sand
- Züri WC im Haus Kissling
Besonderes
Vorgängig musste der auf dem Parkareal gelegene Standplatz für Fahrende an einen neuen Standort verlegt werden. Als Ersatz konnte im Gebiet Eichrain eine Anlage mit 30 Standplätzen realisiert werden. Durch die Lage im gleichen Quartier können die Kinder weiter die gleiche Schule besuchen.
Wegbeschrieb
Leutschenbachstrasse
Tram 10, 11 bis Oerlikerhuus