Wettbewerb Wohnsiedlung Luchswiesen
Auf dem Areal der Wohnsiedlung Luchswiesen sollen das Angebot an gemeinnützigem Wohnraum vergrössert und gleichzeitig vier Kindergärten sowie die Betreuungsinfrastruktur für die benachbarte Schule untergebracht werden. Das Team von Blättler Heinzer Architektur und KOLLEKTIV NORDOST Landschaftsarchitekten hat den Architekturwettbewerb für sich entschieden.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Liegenschaften Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Blättler Heinzer Architektur GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
KOLLEKTIV NORDOST Landschaftsarchitekten, St. Gallen
- Auswahlverfahren
Auswahlverfahren: Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 mit 42 Teilnehmenden, (einstufig, anonym), Juni 2022 - Politischer Prozess
Projektierungskredit genehmigt
Die städtische Wohnsiedlung Luchswiesen besteht heute aus drei viergeschossigen Wohnriegeln mit dazwischenliegenden niedrigen Garagengebäuden. Sie ist grosszügig von Grünraum umflossen: ein typisches Beispiel für die Gartenstadt, die auch im ISOS klassiert ist. Gleichzeitig verdichtet sich der Zürcher Norden, und die Stadt muss preisgünstigen Wohnraum und Infrastrukturen schaffen. Die Vorgaben an den Architekturwettbewerb waren also anspruchsvoll.
Dem Siegerprojekt «Pergola» gelang es, alle Parameter zu berücksichtigen. Auf der Basis des bisherigen Bebauungsmusters sieht das Projekt wiederum drei Gebäuderiegel mit niedrigeren Zwischenbauten vor. Gegenüber dem Bestand erhalten die in Holzbauweise geplanten Neubauten nach Minergie-P-ECO-Standard zwei zusätzliche Geschosse. Trotz der Verdichtung bleibt die Qualität der Aussenräume und der Charakter der Gartenstadt erhalten. Schliesslich setzen sich die durchfliessenden Grünräume in der Fassadenbegrünung und den teils begehbaren, begrünten Dachterrassen fort.
Vielfältige Wohnungstypen
Angesichts des einfachen, vorfabrizierten Holzbausystems überrascht die Vielfalt der Wohnungstypen. Statt den jetzigen 72 eher kleinen, sind künftig 76 mehrheitlich grosszügigere Wohnungen für Familien geplant. Die dreigeschossigen Ateliergebäude zwischen den Wohnzeilen bestehen aus reihenhausartigen Maisonette-Wohnungen und Studios. In den beiden sechsgeschossigen Zeilenbauten sind unterschiedliche Wohnungstypen mit zwei bis sechs Zimmern möglich. Mittels Lauben, Treppen und Passerellen sind die Wohnungen untereinander und mit dem Aussenraum verbunden, zu dem auch begrünte Dachterrassen auf den Ateliergebäuden gehören. Die Anmutung der Gebäude ist – trotz der erheblichen Dichte – filigran verspielt und von einer lebendigen Farbigkeit.
Organische Verknüpfung mit Schulanlage
Der direkt an das Schulareal Luchswiesen angrenzende westliche Gebäuderiegel beherbergt die Schulnutzungen: vier Kindergärten und das Betreuungsangebot der Tagesschule. Die Räume sind einfach und zweckmässig proportioniert und erfüllen die Anforderungen der Schule. Die Erschliessung erfolgt wie bei den Wohngebäuden über Lauben.
Wohnen und Schule sind entflochten, bilden aber trotzdem ein stimmiges Ganzes. Das verbindende Element ist der um- und durchfliessende Grünraum, der südseitig in zwei korrespondierende Gartenhöfe mündet. Ein Teil des westlichen Hofes ist als Aussenraum für die Kindergärten vorgesehen. Die übrigen Grünflächen können von der Bewohnerschaft gemeinsam genutzt werden. Auch zur nordseitigen Stichstrasse hin entsteht eine attraktive grüne Vorzone. Westlich schliesst die Siedlung organisch an das Areal der Schulanlage an.
Synergien geschickt genutzt
Der Architekturwettbewerb zur Schulanlage Luchswiesen verlief parallel zu jenem für die gleichnamige Wohnsiedlung auf dem Nachbarareal. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass die geforderte Erweiterung der Schule nur möglich ist, wenn Betreuung und Kindergärten in die benachbarte Wohnsiedlung Luchswiesen verlegt werden.
Rangierte Projekte
PERGOLA
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
Blättler Heinzer Architektur GmbH SIA, Zürich - Landschaftsarchitektur
KOLLEKTIV NORDOST Landschaftsarchitekten, St. Gallen
SCHWAMENDINGER
2. Rang | 2. Preis
- Architektur
BoA atlaa GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
MØFA urban landscape studio gmbh sia, Zürich
VERDE QUE TE QUIERO VERDE
3. Rang | 3. Preis
- Architektur
Stücheli Pestalozzi Schiratzki Architekten, Zürich - Landschaftsarchitektur
Maja Leonelli landscape architecture, Zürich
MATILDA
4. Rang | 4. Preis
- Architektur und Landschaftsarchitektur
Atelier Scherer GmbH ETH SIA mit Andri Cajos Architekten AG, Zürich
BRÜDER LÖWENHERZ
5. Rang | 5. Preis
- Architektur
Haerle Hubacher Architekten BSA GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich
ASTERIX UND OBELIX
6. Rang | 6. Preis
- Architektur
ARGE Krucker Ghisleni, Zürich –
Büro Krucker Architekten AG ETH BSA, Zürich mit Ghisleni Partner AG, Rapperswil - Landschaftsarchitektur
planivers Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Modellfotos © Dominic Buettner, Zürich
Jurybericht und Medienbilder
- Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht: Wohnsiedlung Luchswiesen