Wettbewerb Wohnbauten Imfeldsteig
Das Angebot an gemeinnützigem Wohnraum in Zürich-Wipkingen soll erweitert werden. Das Siegerprojekt von Atelier Candrian Meier zusammen mit BGS & Partner Architekten und EDER Landschaftsarchitektur nimmt Rücksicht auf den Bestandsbau und bietet in den zwei Neubauten am meisten Wohnungen an.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Liegenschaften Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten Stadt Zürich - Architektur
Atelier Candrian Meier GmbH, Zürich - Baumanagement
BGS & Partner Architekten AG, Rapperswil - Landschaftsarchitektur
EDER Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich
- Auswahlverfahren
Architekturwettbewerb im selektiven Verfahren für Generalplanende nach SIA 142 mit 5 Teilnehmenden (einstufig, anonym), Oktober 2024
Der Wohn-, Wirtschafts- und Wissensstandort Zürich verfügt über ein breit gefächertes Wohnungsangebot. Trotzdem übersteigt die Nachfrage nach Wohnraum im tiefen bis mittleren Preissegment das Angebot bei weitem. Auf der städtischen Parzelle am Imfeldsteig im Quartier Zürich-Wipkingen soll daher neuer gemeinnütziger Wohnraum entstehen. Dem Siegerteam gelang es, das grosse Potenzial des Grundstücks auszuschöpfen. Das Projekt setzt das strategische Ziel, möglichst viel gemeinnützigen Wohnraum zu schaffen, am besten um und bietet im Vergleich zu den anderen Wettbewerbsteilnehmenden am meisten neuen Wohnraum an.
Es setzte die im Wettbewerbsprogramm bewusst offen formulierte Anzahl Wohnungen maximal mit einem breiten Wohnungsmix um. Zusätzlich zum bestehenden Wohnhaus mit acht Wohnungen werden in zwei Neubauten 13 neue Wohnungen geschaffen. So kann künftig Wohnraum für mindestens 59 Menschen in 21 Wohnungen auf der Parzelle angeboten werden. Unterschiedliche Wohnungsgrössen und Wohnungstypen bieten ein vielfältiges und flexibles Wohnraumangebot für die künftigen Bewohnenden.
Geschickt kombiniertes Ensemble
Weil Baulandreserven knapp geworden sind, gewinnen Verdichtungen im Bestand bzw. Ersatzneubauten an Bedeutung. Dieses Potenzial gilt es sorgfältig zu nutzen – nicht zuletzt durch die Weiterentwicklung der architektonischen und städtebaulichen Qualität, die im Einklang stehen muss mit der Erhaltung der Wohn- und Lebensqualität. So bleibt auch das schützenswerte Wohnhaus am Imfeldsteig 1 erhalten und soll instandgesetzt werden. Das Anfang des 20. Jahrhunderts vom damaligen Stadtbaumeister Arnold Geiser geplante und nach zweijähriger Bauzeit 1904 fertiggestellte Wohnhaus befindet sich heute grossmehrheitlich in bauzeitlichem Zustand.
Nördlich dieses bestehenden Wohnhauses, in respektvoller Distanz und leicht versetzt am Hang, wird entlang des Imfeldsteigs ein neues fünfgeschossiges «Stadthaus» platziert. Die elf effizient organisierten, mehrheitlich Ost-West orientierten Wohnungen profitieren vom Tageslicht. An der Parzellenecke am Imfeldsteig stärkt eine attraktive und gemeinschaftlich nutzbare Terrasse den Ort und schafft eine Verbindung zwischen dem Bestandsbau und dem Neubau. Im Parzelleninnern wird aus Rücksicht auf die Nachbarschaft ein kleineres, kompaktes «Hofhaus» mit zwei 6-Zimmer-Wohnungen auf je drei Etagen ergänzt, das trotz knapp bemessener Fläche eine hohe Wohnlichkeit bietet.
Hohe Kosteneffizienz, Netto-Null und Raum für Biodiversität
Trotz der anspruchsvollen Hanglage und dem erhaltenswerten Bestandsgebäude, das es zu berücksichtigen galt, ist es dem Siegerteam mit seinem Projekt gelungen, die wertvollen Landressourcen ökonomisch zu nutzen. Mit der gleichzeitig vorgegebenen hohen Belegungsdichte bei städtischen Wohnungen können so die Kosteneffizienz und der Flächenverbrauch pro Bewohner*in optimiert werden.
Eine Erdsondenwärmepumpe und die vollflächig integrierte Photovoltaikanlage auf den Dachflächen sollen erneuerbaren Strom und Wärme für die Bewohnenden bereitstellen. Der Baumbestand wird wo möglich erhalten und mit neuen Bäumen ergänzt. Zwischen den Bauten schaffen die ökologisch gestaltete Wiese und gut nutzbare Aussenräume einen Mehrwert für Mensch und Natur.
Rangierte Projekte
BELLEVUE
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Generalplanung, Architektur und Visualisierungen
Atelier Candrian Meier GmbH, Zürich - Baumanagement
BGS & Partner Architekten AG, Rapperswil - Landschaftsarchitektur
EDER Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich - Brandschutz
Moser Architektur, Zollikon
RAMONES
2. Rang | 2. Preis
- Generalplanung und Architektur
Atelier Scheidegger Keller, Zürich - Bauingenieurwesen
Monotti Ingegneri Consulenti SA, Gordola - Landschaftsarchitektur
Ganz Landschaftsarchitekten, Zürich - HLK-Planung, Bauphysik und Akustik
Raumanzug GmbH, Zürich
Jurybericht und Medienbilder
- Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht: Wohnhaus Imfeldsteig