Erweiterung Schulanlage Luchswiesen
Auf der Schulanlage Luchswiesen ist ein Erweiterungsbau zur Erhöhung des Schulraumangebots im Tagesschulbetrieb geplant. Der neue Schulraum mit Verpflegungs- und Betreuungsbereichen sowie einer Dreifachsporthalle soll bis 2028 gebaut werden.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Parameter Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Rosenmayr Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich - Bauingenieurwesen, Gebäudetechnik
EBP Schweiz AG, Zürich
- Auswahlverfahren
Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 mit 30 Teilnehmenden, (einstufig, anonym), Juni 2022 - Politischer Prozess
Der Ausführungskredit wurde an der Volksabstimmung vom 22. September 2024 mit 74,4 % Ja-Stimmen genehmigt. - Objektkredit
CHF 102,4 Mio. - Bauzeit
2025 – 2028
Das Schulhausensemble Luchswiesen von Max Kollbrunner aus dem Jahr 1957 ein (Klassentrakt, Spezialtrakt und Turnhalle) liegt am Grünzug Glattwiesen im Quartier Hirzenbach inmitten der Schwamendinger Gartenstadt mit ihren charakteristischen Grünzügen. Die zwei eingeschossigen Pavillonbauten von Covas Hunkeler Wyss Architekten wurden 2006 ergänzt. Um den hohen Schulraumbedarf im stark wachsenden Quartier Hirzenbach zu decken, soll das Schulareal verdichtet werden. Im geplanten neuen Erweiterungsbau können künftig 15 Schulklassen mehr unterrichtet werden. Die Schule Luchswiesen wird 30 Klassen und vier Kindergärten mit insgesamt rund 750 Kindern umfassen und als Tagesschule geführt werden. Zudem wird das Bedürfnis nach Flächen für den Vereins- und Schulsport mit der neuen Dreifachsporthalle abgedeckt.
Alt und Neu geschickt kombiniert
Die zukünftige Schulanlage kombiniert Alt und Neu respektvoll und schafft neue schulische Aussenräume, die ausserhalb der Unterrichtszeiten auch der Quartierbevölkerung für Erholung, Sport und Begegnung dienen. Anstelle der Turnhalle entsteht ein kompaktes fünfgeschossiges zentrales Hauptgebäude, das mehrfachgenutzte Räume für die Heilpädagogische Schule und die Primarschule anbietet mit Spezialräumen für Therapie, Werken, Handarbeiten sowie den Musik- oder Kochunterricht. Die neue Dreifachsporthalle kommt unter den Pausenhof zu liegen. Damit sich die Schulkinder vor Witterung geschützt zwischen den Schultrakten bewegen können, werden diese mit einer grosszügigen Dachlandschaft verbunden. Die beiden eingeschossigen Pavillons werden zugunsten der Rasensportanlage zurückgebaut. Die Kindergärten sowie die Betreuung und Verpflegung werden künftig in der benachbarten Wohnsiedlung Luchswiese angeboten. Im Norden und Osten erstrecken sich die grossen Aussenspiel- und Sportflächen und im Süden der Park mit dem wertvollen Baumbestand, der erhalten bleibt.
Umsetzung Netto-Null-Ziele
Auf eine ressourcenschonende Materialisierung des neuen Schulhauses im Minergie-P-ECO-Standard wird geachtet. Die Untergeschosse werden als massive Sockelbauten aus Recyclingbeton erstellt, die Obergeschosse aus Holz in Skelettbauweise. Es werden gut trennbare Konstruktionssysteme verwendet, welche den Austausch von Materialien mit unterschiedlicher Lebensdauer erleichtern. Mit den Zwischenwänden wird speicherfähige Masse eingebracht, die zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Betrieb beitragen und durch ihre bauphysikalischen Eigenschaften das Raumklima verbessern. Die beiden aussenliegenden Treppentürme werden aus einer hybriden Stahl-Betonkonstruktion erbaut. Auskragende Vordächer an den Brüstungen sorgen für einen baulichen Sonnenschutz. Für die fossilfreie Energieversorgung des Erweiterungsbaus ist ein Fernwärmeanschluss vorgesehen und sind auf den Dachflächen, an geeigneten Fassadenabschnitten sowie auf der überdachten Pausenhalle Photovoltaikelemente geplant. Die Räume werden mechanisch belüftet und mit der temperierten Luft, die einströmt, werden die Heizung und die Kühlung unterstützt.
Dank dem kompakten Erweiterungsbau werden Landressourcen geschont und werden wertvolle Freiflächen als Beitrag zur Hitzeminderung und einem guten Lokalklima geschaffen. Das anfallende Regenwasser wird nach Möglichkeit den Grünflächen zugeführt und vor Ort versickert. Dazu werden die Oberflächen auf dem Areal wo möglich entsiegelt und damit einen Beitrag zur Hitzeminderung geleistet. Die Grünflächen werden klimaökologisch gestaltet, Aufenthalts- und Bewegungsflächen entsiegelt und mit grosskronigen Bäumen beschattet. Der wertvolle Baumbestand im Norden und Süden der Anlage bleibt erhalten. Eine grosse an den Standort angepasste Pflanzenvielfalt sorgt für mehr Biodiversität.
Synergien geschickt genutzt
Der Architekturwettbewerb zur Schulanlage Luchswiesen verlief parallel zu jenem für die gleichnamige Wohnsiedlung auf dem Nachbarareal. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass die geforderte Erweiterung der Schule nur möglich ist, wenn Betreuung und Kindergärten in die benachbarte Wohnsiedlung Luchswiesen verlegt werden.
Architekturwettbewerb
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt das Amt für Hochbauten auf den Architekturwettbewerb.
LYNX
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
Parameter Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Rosenmayr Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich
- Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht: Wettbewerb Schulanlage Luchswiesen