Wettbewerb Schulanlage Vogtsrain
Die schützenswerte Schulanlage Vogtsrain in Zürich-Höngg soll erweitert werden. Das Siegerprojekt sieht einen Neubau vor, der die Gesamtanlage rücksichtsvoll und im Sinne des bauzeitlichen Konzepts verdichtet.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten Stadt Zürich - Generalplanung, Architektur
MSA Meletta Strebel Architekten AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Uniola AG Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, Zürich - Bauingenieurwesen
WaltGalmarini AG, Zürich - Bauphysik
Kuster + Partner AG, Zürich - Visualisierungen
Nightnurse Images AG, Zürich
- Auswahlverfahren
Architekturwettbewerb im selektiven Verfahren für Generalplanende nach SIA 142 mit 10 Teilnehmenden (einstufig, anonym), November 2024
In den vergangenen Jahren wurden im Schulkreis Waidberg viele familienfreundliche Wohnungen erstellt, was zu einer Zunahme der Anzahl Schüler*innen in den nächsten Jahren führt. So ist auch im Quartier Höngg mit einem starken Wachstum zu rechnen. Um den Bedarf an Schulraum zu decken, sind Erweiterungen und eine Verdichtung von bestehenden Schulanlagen sinnvoll. Der Entwurf für die Schulanlage Vogtsrain ist 1966 aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen. Sie wurde im Anschluss daran 1970–1972 nach den Plänen von Eugen O. Fischer Architekten erbaut. Die kubischen Baukörper mit zwei Klassentrakten, dem Kindergartentrakt, zwei Sporthallen, einer Schulschwimmanlage und dem ehemaligen Wohnhaustrakt erstrecken sich von der Ferdinand-Hodler-Strasse aus hangabwärts. Zusammen mit den terrassierten Aussenflächen bilden sie eine gebaute Landschaft, deren Innen- und Aussenräume als fliessende Lernumgebung gestaltet sind. Das Gesamtensemble gilt als wichtiger Zeuge seiner Epoche und ist sowohl im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte wie auch im Inventar der schützenswerten Gärten und Anlagen aufgeführt.
Modulare Erweiterung
Der modulare Aufbau der terrassierten Schulanlage bietet gute Voraussetzungen für ein gelungenes Weiterbauen im Sinne des bauzeitlichen Konzepts. So soll das ehemalige Personalwohnhaus am westlichen Parzellenrand durch einen grösseren Neubau mit Räumen für sechs Primarklassen, Verpflegung und Betreuung, Handarbeiten und Werken sowie eine Bibliothek ersetzt werden. Nach Abschluss des Erweiterungsprojekts ist eine Instandsetzung der bestehenden Schulanlage geplant.
Das Siegerteam schlägt anstelle des ehemaligen Wohnhauses einen geschickt in den Hang eingefügten, in der Höhe und in der Fassade gestaffelten kompakten Neubau vor. Zur Ferdinand-Hodler-Strasse hin ist er als dreigeschossiger Baukörper erkennbar, hangabwärts folgen nochmals zwei versetzte Geschosse. Der Eingang des neuen Schultrakts befindet sich direkt neben dem bestehenden Allwetterplatz. Im Erdgeschoss befinden sich die Verpflegungs- und Betreuungsräume. In den beiden oberen Geschossen sind die Schulraumcluster geplant. Hangabwärts in den Zwischengeschossen sind die Handarbeitsräume und im Gartengeschoss darunter die Werkräume und die Bibliothek angeordnet.
Weiterbauen auf dem Weg zu Netto-Null
Im Vergleich zu den Mitstreitenden überzeugt das Siegerprojekt sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch, so das Fazit des Preisgerichts. Der Neubau im Minergie-P-ECO-Standard ist in Hybridbauweise (Beton-Holz) geplant. An der Fassade kommen sägerohe grau gestrichene Fichtenbretter zum Einsatz, welche die Farbstimmung und Schalungsmuster der Betonfassade der bestehenden Schulanlage aufnehmen. Der Anschluss ans Fernwärmenetz und die grosszügige Photovoltaikanlage auf den Dächern des Neubaus versorgen die Schulanlage mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien. Dem wärmer werdenden Klima wurde mit einem guten sommerlichen Wärmeschutz der Innenräume Rechnung getragen. Rund um den Neubau leisten unterschiedlich gestaltete Aussenräume und Terrassen einen Beitrag zur Hitzeminderung und Förderung der Biodiversität. Auf dem Pausenplatz sollen künftig zusätzliche Bäume Schatten spenden.
Rangierte Projekte
BLICK IN DIE UNENDLICHKEIT
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Generalplanung, Architektur
MSA Meletta Strebel Architekten AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Uniola AG Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, Zürich - Bauingenieurwesen
WaltGalmarini AG, Zürich
MIA, TIA, LIA
2. Rang | 2. Preis
- Generalplanung
ARGE Buchner Bründler Planer AG mit Rapp AG, Basel - Architektur
Buchner Bründler Planer AG, Basel - Landschaftsarchitektur
Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt, Basel
CHIMÄRE [A SCHOOL IS A TREE]
3. Rang | 3. Preis
- Generalplanung
ARGE Durisch + Nolli Architekten GmbH mit WSP, Zürich - Architektur
Durisch + Nolli Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen - Bauingenieurwesen
Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel
SCALA
4. Rang | 4. Preis
- Generalplanung und Architektur
Mentha Walther Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten AG, Bern - Bauingenieurwesen
Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure AG, Zürich
Jurybericht und Medienbilder
- Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht: Schulanlage Vogtsrain
- Bilder zum SiegerprojektBLICK IN DIE UNENDLICHKEIT: Visualisierungen und Modellfoto (ZIP, 2 MB)Dokument herunterladen