Instandsetzung und Umbau Schulanlage Gubel
Die Schulanlage Gubel in Zürich-Oerlikon ist in zwei Epochen und zwei architektonischen Handschriften gewachsen. Bei der Gesamtinstandsetzung 2018 – 2021 ging es darum, Stile und Substanz des denkmalgeschützten Ensembles zu erhalten und dieses gleichzeitig nach zeitgemässen betrieblichen, energetischen und gesetzlichen Anforderungen fit zu machen: ein gelungener Spagat.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Nik Biedermann Architekten, Zürich
- Auswahlverfahren
Planerwahl, 2014 - Politischer Prozess
abgeschlossen
- Objektkredit
CHF 33 Mio.
Gebundene Ausgaben: CHF 31,345 Mio.
Neue Ausgaben: CHF 1,655 Mio. - Bauzeit
2018 – 2021
Die beiden Schulgebäude Gubel A und B liegen mit ihren Pausenhallen und ihrer Turnhalle in einer weitläufigen Grünanlage. Das ältere Schulhaus Gubel A von 1904 wurde von Adolf Asper im Heimatstil, das neuere B von 1933 in der Formensprache des Neuen Bauens von Karl Scheer entworfen. Zwei Pausenhallen, eine Turnhalle mit Abwartstrakt ergänzen dieses heterogene und doch stimmige Ensemble. Das – inklusive Umgebung – denkmalpflegerisch inventarisiert ist. Im Rahmen der Instandsetzung durch Nik Biedermann Architekten, musste die Anlage an den modernen Betrieb einer Primarschule mit Heilpädagogik und Musikunterricht im Tagesschulbetrieb angepasst werden.
Baudokumentation
Erfahren Sie mehr über die Instandsetzung der Schulanlage Gubel. Die Baudokumentation gibt Einblick in die zwei unterschiedlichen baulichen Herangehensweisen und zeigt, wie die Gebäude heute aussehen.
Zwei Gebäude, zwei Herangehensweisen
Die beiden Schulhäuser unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich des Architekturstils: Das ältere Gubel A wurde bereits 1980 instand gesetzt. Dabei wurde ein Teil der historischen Substanz ersetzt. Das liess – im Vergleich zum rundum erhaltenen Gubel B – eine grössere Eingriffstiefe zu und erlaubte dem Architekten eine gestalterische Neuinterpretation des Vorhandenen: So wurden etwa kräftigere Farbakzente gesetzt. Neue Einbauten heben sich eigenständig vom Bestand ab. Besondere Räume wie der Singsaal, wurden als solcher gekennzeichnet. Gubel B ist seit der Eröffnung nie umfassend instand gesetzt worden. Es dokumentiert die Epoche des Neuen Bauens besonders gut, denn fast alle Bauteile sind original – ein Glücksfall. Hier wählte der Architekt eine behutsamere Herangehensweise des Weiterbauens. Es wurde soweit möglich restauriert oder daran angelehnt. Die deutlich zurückhaltendere Farbigkeit orientiert sich am Bestand.
Nachhaltiges Bauen und Umgebung
Dank weitgehendem Erhalt der bestehenden Bausubstanz kommt die Instandsetzung mit wenig Grauer Energie aus. Aufgrund der stimmigen baulichen Eingriffstiefe kann künftig der Energieverbrauch im Betrieb markant gesenkt werden. Das Gubel A erreicht sogar den Minergie-Eco-Standard. Die inventarisierte Umgebung wurde hinsichtlich Oberflächen, und Gemäuer baulich ertüchtigt, ansonsten aber in ihrer originalen Gliederung und Bepflanzung erhalten und gepflegt.