Instandsetzung Schulanlage Looren
Nach fast 50 Jahren wurde die Schulanlage Looren am nördlichen Rand von Zürich-Witikon erstmals grundlegend instand gesetzt. Die insgesamt sechs Gebäude wurden energetisch ertüchtigt, die Fassaden mit Holz verkleidet und die Innenräume erneuert. Das Projekt ist wegweisend für die 2000-Watt-Gesellschaft und für den Umgang mit der Biodiversität.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich
Liegenschaften Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Horisberger Wagen Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Hager Partner AG, Zürich - Bauleitung
b+p Baurealisation AG, Zürich - Bauingenieurwesen
Eichenberger AG, Zürich
- Politischer Prozess
abgeschlossen - Objektkredit
CHF 55,7 Mio.
- Bauzeit
2016 – 2019
Die Schulanlage Looren wurde zwischen 1966 und 1971 durch die Architekten Del Fabro und Gerosa gebaut. Die Umgebung wurde vom Landschaftsarchitekten Ernst Cramer gestaltet und steht unter Denkmalschutz.
Architektur und Klimaschutz im Einklang
Die Schulanlage eignete sich als Pilotprojekt der 2000-Watt-Gesellschaft, da die Fassaden nicht gedämmt waren und die Gebäude viel Energie verbrauchten. Eine Machbarkeitsstudie zeigte die Vorteile einer Aussendämmung, die in der Planerwahl vorgegeben war. Gewonnen hatte ein cleveres Konzept, das Architektur und Klimaschutz optimal in Einklang bringt. Die Fassaden wurden gedämmt und mit einer vorvergrauten Holzschalung verkleidet. Sie verweisen auf den Sichtbeton darunter und stärken damit den Charakter der Anlage. Zusammen mit den neuen Fenstern konnte dadurch der Heizwärmebedarf markant reduziert werden.
Bienenfreundliche, biodiverse Dächer
Die Instandsetzung wurde zum Anlass genommen, die Biodiversität auf den Dächern der Gebäude zu steigern. Mit dem Ziel, einer möglichst hohen Artenvielfalt in Flora und Fauna, wurden diese extensiv begrünt. Drei Bepflanzungstypen mit über 60 Wildblumen bieten Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten. Dazu zählen insbesondere Wildbienen, Schmetterlinge und Nachtfalter. Diese Massnahmen sind kostengünstig und pflegeleicht. Mit wenig Aufwand wurde eine grössere Vielfalt erreicht.
Komplexes Raumprogramm
Die Anlage umfasst neben zwei Schulhäusern, zwei Turnhallen, eine Schwimmhalle mit Singsaal und einen Kindergarten. Im Schulhaus A wurden einige Nebenräume ergänzt. Das Schulhaus B, das als Sprachheilschule genutzt wurde, dient neu wieder als Schultrakt mit Klassen-, Handarbeits-, Werk- und Musikzimmern sowie Büros. Die Turnhallentrakte wurden punktuell umgebaut, um Betreuungsräume, eine Bibliothek und andere Spezialräume zu beherbergen. In der Schulschwimmhalle sorgt der Einbau eines höhenverstellbaren Hubbodens für einen zeitgemässen Schwimmunterricht.