Neubau Wache Nord mit zentraler Einsatzlogistik
Der Neubau der Wache Nord und der zentralen Einsatzlogistik ist ein zentraler Baustein der Standortstrategie von Schutz & Rettung Zürich (SRZ). Die Wache Nord soll künftig Sanität (Rettungsdienst und Verlegungsdienst), Berufs- und Milizfeuerwehr unter einem Dach vereinen und die zentrale Einsatzlogistik alle Wachen von SRZ mit Material und Logistikdienstleistungen versorgen.
Antworten zur Standortstrategie
Antworten auf die häufigsten Fragen zur Standortstrategie von Schutz & Rettung Zürich.
Impression von der Baustelle Wache Nord
Der Rohbau der Untergeschosse soll bis Ende März 2025 fertiggestellt sein. Danach müssen die Spundwände gezogen werden, bevor die Rohbauarbeiten fortgesetzt werden können.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Enzmann Fischer Partner AG, Zürich - Baumanagement
ffbk Architekten AG, Zürich - Bauingenieurwesen
Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich - Verkehrsplanung
Enz & Partner GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Skala Landschaft Stadt Raum GmbH, Zürich
- Auswahlverfahren
Projektwettbewerb im selektiven Verfahren, nach SIA 142 (einstufig, anonym), 2017 - Politischer Prozess
Die Vorlage zum Objektkredit wurde von der Zürcher Stimmbevölkerung am 26.9.2021 mit 91,8 % Ja-Stimmen angenommen. - Objektkredit
CHF 129 Mio. - Bauzeit
2022 – 2027
Betriebliche Synergien geschickt genutzt
Im Notfall zählt jede Minute: Feuerwehr und Rettungsdienst müssen innert 10 Minuten nach Alarmierung am Notfallort eintreffen. Damit zukünftig im Notfall auch in den wachsenden Zürcher Aussenquartieren schnelle Hilfe gewährleistet ist, werden die Wachen von SRZ an zusätzlichen Standorten dezentral organisiert. Mit der Wache Nord wird der erste von insgesamt drei neuen Wachenstandorten realisiert. Nebst der Notfallversorgung von Zürichs Norden und der Versorgung aller Wachen mit Material und Logistikdienstleistungen können so Flächen zusammengelegt, Arbeitsabläufe optimiert und Synergien im technischen Bereich gefördert werden.
Filigrane Fassade mit robustem Kern
Der Neubau entspricht in seinem Massstab den Nachbargebäuden. Das feingliedrige Erscheinungsbild der Fassaden bezieht sich auf den Ausdruck bestehender Bauten im ehemaligen Industriegebiet Oerlikon und leistet mit seiner Gestaltung einen stimmigen Beitrag zur industriellen Prägung des Quartiers.
Die L-förmige Anlage verfügt über einen Aussenbereich, der als Zufahrt, Anlieferung und Manövrierfläche dient und zudem als Übungsplatz genutzt werden kann. Mit seiner roten Einfärbung schafft er ein hohes Mass an Identität und Orientierung. Die Einfahrt in die unterirdische Einstellhalle erfolgt am nördlichen Rand dieses Platzes. Das eigentliche Zentrum der Anlage bildet die stützenfreie Übungshalle, die direkt an diesen Aussenbereich anschliesst und einen betrieblichen Bezug zur Fahrzeughalle, zu den Werkstätten und zur Anlieferung schafft.
Analog zum äusseren Erscheinungsbild der neuen Wache sind auch die Innenräume in Anlehnung an die industriellen Nachbargebäude gestaltet. Die tragende Betonstruktur ist sichtbar und prägt die Stimmung dieses Arbeitsgebäudes. Die Innenwände sind entweder als Sichtmauerwerk, aus Kalksandstein, oder, wo aus statischen Gründen sinnvoll, als Leichtbaukonstruktionen angedacht. Der Bodenbelag ist dem Charakter des Hauses entsprechend ein robuster und preiswerter Hartbetonbelag. In den von Fahrzeugen befahrenen Bereichen sind aus technischen Überlegungen Asphaltbeläge vorgesehen. Die Gebäudehülle besteht aus einer vorgehängten robusten Metallfassade, die sowohl in der Erstellung als auch im Unterhalt preiswert ist. Im Bereich der Fenster und Verglasungen ist eine zweischalige Doppelfassade geplant.
Auf der Nordseite des Gebäudes lässt sich die Übungshalle über ihre gesamte Breite durch einzelne Hubtore öffnen. Im offenen Zustand verschwinden diese Tore im Zwischenraum der Doppelfassade. Im Innenhof bietet der grosse Platz eine robuste und funktionale Grundlage für den Betrieb der Wache.
Neubau im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft
Die unterschiedlichen Freiflächen sollen Lebensräume für Pflanzen und Tiere bieten. Auf den Dächern ist mit der trocken geprägten Vegetation ein wertvoller Lebensraum für Kleinlebewesen geplant. Für Mauersegler werden zudem Nistkästen in die Fassaden-Konstruktion eingebaut. Die seitlichen Freiflächen in der Umgebung dagegen kommen dem Bild des dynamisch geprägten Lebensraumes einer früheren Flusslandschaft nahe mit den unterschiedlich grossen Kiesen, Sand sowie Totholz und dem unterschiedlich starken Bodenbewuchs mit einheimischen Sträuchern, Gräsern und Kräutern.
Die Anforderungen für eine Zertifizierung nach Minergie-P-ECO werden mit der kompakten gedämmten Gebäudehülle, die zudem in der Südfassade durch Photovoltaik-Zellen aktiviert wird, gut erfüllt. Zusätzlich liefern auch die Solarpanels auf den Dächern Strom für den Eigengebrauch.
Architekturwettbewerb
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt das Amt für Hochbauten auf den Architekturwettbewerb. Im Jahr 2017 wurde ein Projektwettbewerb im selektiven Verfahren mit zehn Teams zusammengesetzt aus Fachleuten der Bereiche Architektur und Bauingenieurwesen gemäss Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe SIA 142 (Ausgabe 2009) durchgeführt. Für Preise und Ankäufe standen 220 000 Franken zur Verfügung. Jedes Team wurde zudem mit 10 000 Franken entschädigt.
Bei der Jurydiskussion um die komplexe und hybride Wettbewerbsaufgabe für die neue Wache Nord mit Feuerwehr und Sanität, in Kombination mit einer zentralen Einsatzlogistik hatte die betriebliche Organisation während des gesamten Jurierungsprozesses Vorrang und stand immer wieder im Mittelpunkt der Diskussionen. Das Siegerprojekt «MAZINGA» von Enzmann Fischer Partner AG und Schnetzer Puskas Ingenieure AG aus Zürich überzeugte das Preisgericht nicht nur mit einer optimalen Organisation des Raumprogramms und einer schlüssigen Anordnung der Arbeits- und Aufenthaltsflächen für das Einsatzpersonal rund um die zentrale Übungshalle, sondern auch mit einer stimmungsvollen, an die Industriehallen Oerlikons erinnernden Erscheinung, welche die neue Wache Nord als öffentliches Gebäude in der von Gewerbe- und Dienstleistungsbauten geprägten Umgebung auszeichnet. Lichthöfe über die ganze Höhe des Gebäudes erzeugen Sicht- und Lichtbeziehungen zwischen den einzelnen Nutzungseinheiten und eine motivierende Arbeitsatmosphäre für die Einsatzkräfte. Besonders hervorzuheben ist nebst den bereits etablierten Solaranlagen auf dem Dach auch die mit Solarpanelen bestückte Südfassade. Beim Siegerprojekt ist der Nachhaltigkeitsgedanke Teil des architektonischen Ausdrucks.
MAZINGA
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
Enzmann Fischer Partner AG, Zürich
Erklärvideo Standortstrategie
Die Einsatzkräfte von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) sollen ihren Einsatzort innert zehn Minuten nach der Alarmierung erreichen. Mit den bestehenden Wachen kann SRZ diese Vorgaben vor allem in den peripheren Gebieten im Westen und Norden der Stadt bereits heute nicht mehr in jedem Fall erfüllen.