Instandsetzung Schulanlage Lavater mit Neubau Doppelsporthalle
Die rund 120-jährige denkmalgeschützte Schulanlage Lavater im Quartier Enge soll umfassend instandgesetzt, energetisch optimiert und hindernisfrei gestaltet werden. Die schutzwürdige Einfachturnhalle soll erweitert und als Verpflegungsgebäude für die Schulkinder umgenutzt werden. Für den Schul- und Vereinssport ist der Neubau einer unterirdischen Doppelsporthalle geplant.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
neff neumann architekten ag, Zürich - Baumanagement
Güntensperger Baumanagement, Zürich - Landschaftsarchitektur
Müller Illien Landschaftsarchitekten, Zürich - Bauingenieurwesen
Synaxis AG, Zürich (Schulhaus)
Brühwiler AG Bauingenieure und Planer, Winterthur (Turnhallen) - HLKS-Ingenieurwesen
Meierhans + Partner AG, Schwerzenbach - Elektro-Ingenieurwesen
Edelmann Ingenieurbüro AG, Thalheim an der Thur
- Auswahlverfahren
Planerwahl, 2018 - Politischer Prozess
Die Vorlage zum Objektkredit wurde von der Zürcher Stimmbevölkerung am 15. Mai 2022 mit 88,95 % Ja-Stimmen angenommen. - Objektkredit
CHF 57,4 Mio.
Gebundene Ausgaben: CHF 23,1 Mio.
Neue Ausgaben: CHF 34,3 Mio. - Bauzeit
Instandsetzung 2022 – 2024
Neubau Sporthalle/Umbau Verpflegung 2022 – 2025
Baustellenkamera
Verfolgen Sie den Baufortschritt der Schulanlage Lavater.
Die 1897 nach den Plänen von Gustav Gull erbaute Oberstufenschulanlage Lavater liegt inmitten eines Wohnquartiers aus der Jahrhundertwende in Zürich-Enge. Das Schulhaus ist ein wichtiger Zeitzeuge des damaligen Typenwandels im Schulhausbau. Das Schulhaus und Turnhalle sind im Inventar der schützenwerten Bauten von kommunaler Bedeutung aufgeführt. Die Instandsetzung dieses wichtigen Zeitzeugens ist sehr sorgfältig und in enger Absprache mit der städtischen Denkmalpflege erfolgt.
Fit für den Schulbetrieb von morgen
Die Schulen Lavater und Gabler bilden zusammen eine Einheit und ermöglichen den Unterricht und die Betreuung von Kindern und Jugendlichen vom Kindergarten bis zur Sekundarschule. Um einen zeitgemässen Tagesschulbetrieb für 12 Klassen der Sekundarschule zu ermöglichen, werden umfassende Bauarbeiten am Schulhaus und Aussenraum ausgeführt. Das Verpflegungsangebot wird durch die Umnutzung und Erweiterung der bestehenden Einfachturnhalle vergrössert. Für den Sportunterricht entsteht eine neue unterirdische Doppelsporthalle.
Die historische Sandsteinfassade hat in den letzten Jahren gelitten und wurde zusammen mit dem Dach instandgesetzt. Ebenso wurden die originalen Fenster sorgfältig erneuert und mit neuer Isolierverglasung ausgestattet. Für den sommerlichen Wärmeschutz wurden automatisierte Sonnenstoren ergänzt. Zentral sind die energetischen Massnahmen, um eine Energieversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien zu erreichen. Dach- und Estrichböden sowie die Aussenwände im Untergeschoss wurden gedämmt und die gebäudetechnischen Anlagen ersetzt. Eine neue Erdsonden-Wärmepumpe sowie einer Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach des Schulhauses decken den Energiebedarf ab. Zur Verbesserung der Raumluftqualität und -temperatur wurde das historische Lüftungssystem der Klassenzimmer reaktiviert. Die Lüftung erfolgt mechanisch in den originalen Ventilationszügen.
Neubau Doppelsporthalle und Umbau Einfachsporthalle zu Verpflegungsgebäude
Aufgrund der steigenden Anzahl Schulkinder im Quartier und des wachsenden Bedarfs an Betreuungsplätzen und Sporthallenkapazitäten soll eine neue Doppelsporthalle gebaut werden. Aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse ist diese unterirdisch geplant. Die Doppelsporthalle soll ausserhalb der Schulzeiten auch Sportvereinen zur Verfügung stehen.
Die bestehende Einfachsporthalle entspricht nicht mehr den Normen und ist für den heutigen obligatorischen Sportunterricht nicht mehr tauglich. Das Gebäude soll daher zu einem Verpflegungshaus mit Mehrzwecksaal umgebaut werden. Der neue Mehrzwecksaal soll für Veranstaltungen der Schule, Musikschule Konservatorium Zürich (MKZ) und Quartierbevölkerung zur Verfügung stehen. Im Zuge der Umbaumassnahmen soll der Anbau aus den 1950er-Jahren abgebrochen und die Aussenwand an der Originalposition wiederaufgebaut werden.
Neu gestaltete Aussenflächen und Öffnung fürs Quartier
Das Umgebungskonzept sieht Massnahmen zur Hitzeminderung und Biodiversität vor. Neben vier zusätzlichen Bäumen an der Schulhausstrasse und der Lindenhecke südlich des Schulhausplatzes sind Kiesschotterflächen auf dem Vorplatz und dem Pausenplatz mit Raum für wilde Vegetation geplant . Nebst den Bäumen sollen auch drei neue schirmförmige Pausendächer aus Beton Schatten auf dem Pausenplatz spenden. Der historische Quellwasserbrunnen wird ebenfalls instandgesetzt. Neu soll das Abwasser von diesem Brunnen zur Bewässerung der Bäume an Lavaterstrasse dienen. Der heute ausserhalb der Schulzeiten abgeschlossene Schulhof soll sich künftig wieder dem historischen Gestaltungskonzept um 1900 annähern, räumlich und visuell wieder zum Quartier öffnen und ausserhalb der Schulzeiten zugänglich sein.