Bei der Lebensqualität von an Demenz erkrankten Menschen spielt das räumlich-atmosphärische Wohlbefinden eine grosse Rolle. Die ausführende Architektengemeinschaft von Joos & Mathys und Schmid Schärer Architekten gingen auf allen Ebenen behutsam vor. Das umfangreiche Bauvolumen wurde geschickt in das abfallende Gelände eingepasst. Der umgebende Park konnte so zum verbindenden Element der ganzen Anlage werden. Drei unterschiedlich hohe Gebäudeflügel des Neubaus im Minergie-ECO-Standard umfassen einen abgesenkten Hof, der das Zentrum der neuen Wohnanlage bildet. Jedem der drei Pflegewohngruppen ist ein Abteilungsgarten angeschlossen. Deren vielfältige Gestaltung ermöglicht Bewegung, Begegnung und das Erleben von Natur und Pflanzen zu jeder Jahreszeit.

Mit Bedacht auf Bedürfnisse abgestimmt

Im Innern des Gebäudes prägt eine wohnliche Gestaltung und Einrichtung in warmen und anregenden Farben die Atmosphäre. Verschiedene Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Die Zimmer mit Parkettboden und taubengrauen Wänden verfügen über ein grosses Fenster mit Sitznische aus Holz und einem praktischen Regal. Der Kunst-und-Bau-Beitrag nimmt die wohnliche Atmosphäre auf: Bilder von Barbara Ellmerer zeigen Blumen in der Nahsicht, während Ann Nelsons Landschaftsmalereien den Blick ins Weite schweifen lassen und Roland Iselins Fotografien die möblierte Natur in den Fokus rücken.

Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt das Amt für Hochbauten auf den Architekturwettbewerb. Im Jahr 2013 wurde ein einstufiger, anonymer Architekturwettbewerb im selektiven Verfahren mit 10 Teams gemäss Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe SIA 142 (Ausgabe 2009) durchgeführt. Für Preise standen 110 000 Franken (exkl. MwSt.) zur Verfügung. Sämtliche Teams wurden mit je 5 000 Franken entschädigt.

Das Siegerprojekt «ERIKA» mit dem flachen, U-förmigen Gebäude fügt sich sehr gut in die Topographie ein und ergänzt das bestehende Hochhaus optimal. Die Räumlichkeiten der drei familiären Kleingruppen (mit jeweils 10–13 Personen) sind wohnlich und angenehm gestaltet. Ebenso sensibel sind die Gänge und allgemeinen Aufenthaltsbereiche ausgearbeitet. Sie haben eine hohe Aufenthaltsqualität und erleichtern die Orientierung für die Bewohnenden. Das Projekt bietet ebenso grosse Vorzüge im Aussenbereich mit den beiden direkt zugänglichen, grosszügigen Gärten und dem Hof, welche Kontakte in der Gemeinschaft und nach aussen ermöglichen.