Das Haus Bellerive im Zürcher Seefeld wurde vermutlich vom Berliner Architekten Alfred Breslauer (1866 – 1954) im neobarocken Baustil entworfen und vom Zürcher Architekten Erhard Gull (1895 – 1970) 1931 ausgeführt. Zunächst als Wohnhaus genutzt, beherbergte es von 1968 bis 2016 die Kunstgewerbesammlung des Museums für Gestaltung Zürich. Das Haus Bellerive bildet zusammen mit der Villa Egli, dem Pavillon Le Corbusier und dem Atelier Hermann Haller das zukünftige «Museumsviertel untere Höschgasse».

Im Hinblick auf die Nutzung als «ZAZ Zentrum Architektur Zürich» wurde das Haus Bellerive nun teilweise instand gesetzt. Die Instandsetzungsarbeiten betrafen im Gebäude hauptsächlich das Untergeschoss mit Grundwasserabdichtungen. In den oberen Geschossen wurden Wandflächen gestrichen, Teile des Geländers im Treppenhaus ergänzt und Verbesserungen beim Brandschutz vorgenommen. In der Umgebung des Hauses wurde die Kanalisation erneuert. Neue Wege verbessern nun die Erschliessung des Gebäudes. Die neu angelegte niedrige Laubhecke zur Seeuferpromenade deutet den ehemaligen Garten des Wohnhauses wieder an.

In diesem Zusammenhang wurde der Aussenraum entsprechend dem Nutzungs- und Gestaltungskonzept aufgewertet: Die anliegenden unter Denkmalschutz stehenden Gebäude und Gärten stammen aus unterschiedlichen Bauzeiten. Ihre vielfältigen Charaktereigenschaften sollen erhalten bleiben und im denkmalpflegerischen Sinne sorgfältig weiterentwickelt werden. Gestalterisch wird damit das Haus Bellerive im «Museumsviertel untere Höschgasse» zu einem übergeordneten Ganzen zusammengebunden.

• Bauherrschaft: Stadt Zürich
• Eigentümervertretung: Immobilien Stadt Zürich
• Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
• Architekten: Markus Jandl Architekten, Zürich
• Landschaftsarchitektur: SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen
• Erstellungskosten: 1.6 Millionen Franken
• Bauzeit: 2017