Das 1880/81 erbaute Schulhaus an der Brauerstrasse bildet zusammen mit den benachbarten Schulhäusern Hohl (1888), Feld (1895) und Kern (1902–1904) – alle im kommunalen Inventar der schützenswerten Bauten und Anlagen eingetragen – eine zusammenhängende städtebauliche Einheit. Das Schulhaus Brauer basiert auf Normplänen von Ernst Hermann Müller (1843–1916). Künftig wird das Schulhaus Brauer zusammen mit dem nahe gelegenen Schulhaus Kern als Schulanlage Aussersihl genutzt, die Kindergärten, Primarschulklassen sowie Betreuungseinrichtungen aufnehmen soll. Die Instandsetzung umfasste im Wesentlichen die Erneuerung der Oberflächen und der Gebäudetechnik sowie eine energetische Optimierung.

Ladner Meier Architekten haben den Charakter des Gebäudes so weit als möglich erhalten. Die Putzfassaden wurden gesäubert und hellgrau gestrichen, die Fenster im ursprünglichen Dunkelrot ersetzt. In Anlehnung an den ursprünglichen Bestand bestimmten die Architekten in Absprache mit der Denkmalpflege fast alle inneren Oberflächen neu. Nachträgliche Einbauten wurden grundsätzlich entfernt, auf den Böden der Klassenzimmer wurde auberginefarbener Linoleum verlegt, ausser im südöstlichen Erdgeschoss, wo der originale Fischgrätparkett noch vorgefunden wurde. In den Gängen, wo kaum noch Originalsubstanz vorhanden war, wählte man einen grauen Terrazzo. Hellviolette Tapeten zieren die Wände, für die Garderoben wurden Nischen mit floralen lila Craquelé-Kacheln in Trapezform ausgekleidet. Räumliche Veränderungen gibt es nur wenige. An die Stelle der Hauswartwohnung, die im südöstlichen Teil des Dachgeschosses eingebaut und später zu Schulzimmern umgebaut worden war, trat die Wandunterteilung für drei Therapieräume. Die Holzbalken der Dachkonstruktion liegen nun frei. Das Holzparkett konnte hier ebenfalls beibehalten werden. Im Hochparterre ist die Regenerierküche für die Aufbereitung des Mittagessens hinzugekommen. Generell wurden sämtliche technischen Installationen und sanitären Anlagen ersetzt sowie Wärmedämmungen an der Decke des Kellers und auf dem Boden des Dachraums angebracht. Zusätzlich gedämmt sind ferner die Fensterbrüstungen, deswegen wurden die Fenstersimse verbreitert.

• Bauherrschaft: Stadt Zürich
• Eigentümervertretung: Immobilien Stadt Zürich
• Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
• Architekten: Ladner Meier Architekten, Zürich-Kopenhagen, Zürich
• Erstellungskosten: 6.3 Mio. Franken
• Bauzeit: 2014 – 2015