Instandsetzung Beckenhof
In Zürich und Umgebung findet sich nichts Vergleichbares zum herrschaftlichen Landsitz mit barocker Prägung. Nach Anpassungen an eine neue Nutzung und energetischen Optimierungen strahlt der Beckenhof wieder im alten Glanz.
Mitte des 18. Jahrhunderts war kein Landsitz in Zürich «französischer» als der Beckenhof. Die verschiedenen Gebäude, die den heutigen Beckenhof bilden, sind jedoch nicht in einer Bauepoche entstanden. Um den Hof als Zentrum der Anlage gruppieren sich das querstehende Lehenhaus (Mitte 17. Jh.), das «Kleine Herrenhaus» am Hofeingang (Beginn 18. Jh.) und das «Grosse Herrenhaus» (1740) als dominierendes Gebäude. Zwei Bauten schliessen die Anlage seitlich entlang der Strasse ab: die Remise (1740) und das Pestalozzianums (1937). Die Gebäude sind im kantonalen Inventar der Denkmalschutzobjekte aufgeführt und wurden nun instand gesetzt.
Erweiterungsbau (Haus Nr. 29):
Die umfangreichsten Eingriffe waren beim jüngsten Gebäude nötig. Restaurierte Fenster und eine Innendämmung verbessern jetzt den Wärmeschutz. Leichte Innenwände teilen die einstigen Lehrsäle in Bürozimmer. Das Terrain, wurde strassenseitig um rund einen Meter abgesenkt: So entstand ein schöner mit einer alten Mauer gefasster Innenhof in welchem ein Trompetenbaum Schatten spendet.
Remise (Haus Nr. 37):
Zugunsten einer neuen Büronutzung wurden auch hier neue leichte Innenwände eingezogen und die Böden mit Linoleum belegt. Der schon seit den 1950er-Jahren bestehende Kindergarten im Erdgeschoss ergänzte man um einen Gruppenraum, dämmte Wände, ersetzte Fenster und erneuerte Leitungen. Zudem wurde der Aussenspielbereich an die heutigen Sicherheitsnormen angepasst.
Grosses Herrenhaus (Haus Nr. 35):
Dieses hatte man bereits in den 1980er-Jahren restauriert, daher waren nur kleine Eingriffe nötig. Ausser einigen neuen Parkettböden und einer erneuerten Treppe in den grossen, offenen Dachraum mussten die Böden abgeschliffen und Decken und Wände neu gestrichen werden.
Kleines Herrenhaus und Lehenhaus (Häuser Nr. 33 und 31):
Um die Täferwände zu erhalten, dämmte man das Kleine Herrenhaus vollständig mit Aussen-Dämmputz. Das Lehenhaus ist das älteste Gebäude der Anlage und auch das mit den meisten Umbauten. Einige Innentreppen wurden erneuert und der zentrale Vorraum wiederhergestellt. Fast alle Räume wurden von innen gedämmt, nur beim Risalit wurde ein dünner, äusserer Dämmputz aufgetragen.
Das gewachsene Ensemble des Beckenhofs erscheint heute wieder so harmonisch, wie vor fast 300 Jahren. Mit der Instandsetzung hat der Beckenhof seine einstige Würde wiedererlangt.
- Bauherrschaft: Stadt Zürich
- Eigentümervertretung: Liegenschaften Stadt Zürich, Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
- Architekten: Armon Semadeni Architekten GmbH, Zürich
- Erstellungskosten: 15.7 Mio. Franken
- Bauzeit: 2014 – 2015