Instandsetzung Jugendkulturhaus Dynamo
Mit präzisen Eingriffen wurden die drei Gebäude des «Jugendkulturhaus Dynamo» an gegenwärtige Bedürfnisse angepasst. Der bisher komplizierte Weg durch das Haupthaus wurde verbessert und die Präsenz am Limmatufer gestärkt. Der ganz eigene Charakter des Ortes konnte erhalten bleiben.
Das Dynamo mit seinem Haupthaus und den beiden Nebengebäuden bildet ein Ensemble das direkt am Zusammenfluss von Limmat und Sihl liegt. Auf der rückwärtigen Seite braust der Verkehr, entlang des Wassers führt der idyllische Kloster-Fahr-Weg vorbei zum Oberen Letten. Als Jugend- und Kulturhaus bietet es Obdach für Musik, Tanz und Theater, für die Bearbeitung von Metall, Medien und Textilien und ist ein wichtiger Treffpunkt. Das Hauptgebäude aus den 1980er Jahren markiert als «Grosses Haus» mit seinem prägnanten Satteldach den Ort und die besondere Nutzung. Die nun erfolgte Sanierung und Instandsetzung vom Architekturbüro Kaufmann Widrig aus Zürich konnte die internen Abläufe erheblich verbessern und passte alle drei Gebäude an etliche technische Normen u.a. an die Erdbebensicherheit an. Die Gebäudevolumen werden nun optisch zu einer Einheit zusammengefasst, sodass die Wirkung der Häuser als Gruppe gestärkt wird.
Im Haupthaus wurde der Eingangsbereich zweigeschossig. Die Treppe, die hinauf in den Saal führt, ist nun klar erkennbar, grasgrün gestrichen und endet im dritten Obergeschoss neu direkt vor dem Eingang zum Saal. Die Fassade des Haupthauses wurde silberfarbig gestrichen und wird vom übereck Schriftzug «Dynamo» gekrönt. Im grossen Konzertsaal rückte die Bühne wieder an die schmale Gebäudeseite. Zudem wurde der Raum mit aktueller Veranstaltungstechnik ausgerüstet. Das Rauchverbot führte zum Einbau von zwei Fumoirs (eines auf der Galerie des Saales, das andere im Untergeschoss bei der Disco) und der Lärmschutz verlangte die Einrichtung so genannter Lärmausgleichszonen. Mit einem neuen Fluchtweg werden nun auch die gültigen Brandschutzvorschriften erfüllt. Die dafür erforderliche neue Fluchttreppe ist das einzige zusätzliche Bauteil, welches im Rahmen der Sanierung hinzugefügt wurde. Diese fügt sich auf selbstverständliche Weise als neues Element in das heterogene Konglomerat am Limmatufer ein. Einiges hat sich dort verändert, und doch ist vieles so geblieben wie es war. Der Charme dieses aussergewöhnlich urbanen Ortes konnte erhalten werden.
Architekturportrait
- Bauherrschaft: Stadt Zürich
- Eigentümervertretung: Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
- Architektur: Kaufmann Widrig Architekten GmbH, Zürich
- Erstellungskosten: 12.8 Mio. Franken
- Bauzeit: 2013 – 2015