Neubau Stadtspital Triemli Bettenhaus
Der Neubau Bettenhaus des Stadtspitals Triemli gilt als Meilenstein in der Gesundheitsversorgung der Stadt Zürich. Auch hinsichtlich 2000-Watt-Gesellschaft setzt das neue Bettenhaus Massstäbe, handelt es sich doch um das erste Minergie-P-ECO Spitalgebäude in der Schweiz.
Das Stadtspital Triemli am Fusse des Uetlibergs gelegen, wurde 1970 durch die Architektengemeinschaft Ernst Schindler, Rudolf Joss, Helmut Rauber, Roland Rohn, Rolf Hässig und Erwin Müller erbaut. Das ursprüngliche Ensemble bestand aus dem Bettenhochhaus, mit einem Sockel aus Behandlungs- und Wirtschaftstrakt, der Maternité, dem Ausbildungszentrum, den Personalhäusern und einer hofartigen Schwesternschule. Alle Gebäude wurden in Sichtbeton ausgeführt. Die erste Erneuerungs- und Umbauphase begann in den 1990er-Jahren. 1994 wurden acht weitere Baumassnahmen definiert, welche 2003 Eingang in die Gesamtplanung fanden. Bislang sind davon der Erweiterungsbau der Nuklearmedizin, die Verlegung der Apotheke in die Maternité sowie die Erweiterung und der Teilumbau des Behandlungstraktes umgesetzt worden. Der Neubau des Behandlungstrakts (2007 fertiggestellt) und das neue Bettenhaus stellten eine jetzt gemeisterte Herausforderung dar.
2005 wurde ein zweistufiger Studienauftrag für den Neubau des Betthauses und die Instandsetzung des Hauptgebäudes ausgeschrieben, welcher durch die Architekten Aeschlimann Prêtre Hasler gewonnen wurde. 2016 konnte der Neubau Bettenhaus dem Nutzer übergeben werden; die geplante Instandsetzung wird als vereinfachtes Instandhaltungsprojekt zu einem späteren Zeitpunkt fertiggestellt.
Der Neubau Bettenhaus wurde quer zum bestehenden Haupthaus gesetzt und bietet Platz für bis zu 550 Betten auf 15 Geschossen sowie modernste Spitaltechnik. Für das architektonische Konzept des Gebäudes wurde vom einzelnen Bettenzimmer ausgegangen: Anders als im Spitalbau üblich, werden sie durch raumhohe Fenster belichtet. Die davor liegende zweite Serviceschicht sichert Behaglichkeit. Gleichzeitig gelingt es ihr, dem massigen Baukörper eine leichte Struktur zu geben, denn die brüstungshohen Gläser sind in verschiedenen Winkeln montiert und ihre Oberflächen unterschiedlich behandelt worden, wodurch ein Spiel von Licht und Farbe entsteht.
In den Regelgeschossen reihen sich die Patientenzimmer jeweils an der Ost- und an der Westfassade entlang. Fünf Betonkerne im Gebäudeinnern, nehmen die Dienst- und Stationsräume, die Aufzugsschächte und den Multi-Tower-Bettenlift auf. Insgesamt lebt die Innere Struktur der Bettengeschosse von einer hohen räumlichen Transparenz, einer gezielten Tageslichtführung und einer sorgfältigen Material- und Farbwahl. Verschiedene Kunst-und Bau Wandmalereien und Editionen unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler finden sich ebenfalls in den Bettengeschossen. Der Hauptzugang zum Bettenhaus liegt an der Westfassade. Von hier gelangt man über natürlich belichtete Treppenhäuser oder Liftanlagen hoch zu den Bettengeschossen, oder zum darunter liegenden Personalrestaurant. Im 1. und 2.UG befinden sich die Küche, die Warenanlieferung, das Zentrallager und sowie ein Teil der Gebäudetechnik. Der Neubau Bettenhaus ist ein Leuchtturmprojekt für modernen Spitalbau, welcher zusammen mit der Energie- und Medienversorgung Gesamtareal (EMG) im März 2016 in Betrieb genommen wurde.
- Bauherrschaft: Stadt Zürich
- Eigentümervertretung: Stadtspital Triemli
- Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
- Architekten: Aeschlimann Prêtre Hasler Architekten AG, Zürich
(seit 2012 Aeschlimann Hasler Partner Architekten AG, Zürich) - Landschaftsarchitektur: Berchtold.Lenzin Landschaftsarchitekten, Zürich
- Kunst und Bau: GRRRR, Zilla Leutenegger, Marc Bauer,
Renée Levi, 2015; Andere Kunstschaffende, 2010 – 2020 - Erstellungskosten (ohne Prov.): 281'713'000 Franken, Kostenstand 1.2.2018
- Objektkredit: 292 Mio. Franken (exkl. Teuerung) für Bettenhaus, Geschoss A inkl. Notfallvorfahrt, Passerelle, Signaletik aussen, Med. Ausstattung, Pneumologie, Geschoss für Frauenklinik (Anpassungen)
- Bauzeit: 2010 – 2015