Das ehemalige Primarschulhaus Halde A in Oerlikon wurde 1874 von einem unbekannten Baumeister erbaut. Es steht ganz in der Tradition der ländlichen Schulhäuser, die nach den Musterplänen des Erziehungsrates von 1835 überall im Kanton Zürich erstellt wurden. Typisch dafür ist die zentrale Erschliessungsachse, beidseits davon je ein dreiseitig belichtetes, grosses Schulzimmer. Mit seiner streng symmetrischen Fensterordnung, der Fassadengliederung durch Ecklisenen, Gesimse und einen Mittelrisalit ist das Schulhaus heute ein wertvoller Vertreter des Spätklassizismus in der Stadt Zürich.

Ein wichtiges Ziel der umfassenden Sanierungsarbeiten war die Umnutzung des Gebäudes von einem Schulhaus zu einem Kindergarten- und Betreuungsgebäude mit Räumen für die Musikschule im Dachgeschoss. Gleichzeitig mit der Umnutzung sollte die Gebäudetechnik erneuert und das Gebäude energetisch optimiert werden. Mit einer neuen Innendämmung erfüllt der Bau heute den Minergie-Standard von Umbauten. Trotz der vielfältigen Anforderungen war es allen Beteiligten wichtig, die wertvolle historische Bausubstanz nach Möglichkeit zu erhalten: Im Inneren wurden die bauzeitlichen Oberflächen sanft restauriert, am Äusseren wurden die Fassaden neu gestrichen und neue Fenster und Fensterläden nach historischen Vorbildern angebracht. Gleichzeitig wie das Schulhaus Halde A wurde auch das Nachbarschulhaus Halde C umgebaut − ein Bau aus den 1940er-Jahren, der sich allerdings nicht im Denkmalinventar der Stadt Zürich befindet.

Heute entspricht das ehemalige Schulhaus Halde A wieder den aktuellen baulichen und technischen Standards. Das gesamte Gebäude hat eine in sich stimmige Gesamtsanierung erfahren, dank der es für mindestens weitere dreissig Jahre von Kindern und Erwachsenen sinnvoll genutzt werden kann.

• Adresse: Regensbergstrasse 108
• Kreis/Quartier: 11/Oerlikon
• Inventar: kommunal
• Baujahr: 1874
• Architektur: unbekannt

• Bauherrschaft: Immobilien Stadt Zürich
• Architektur: Ladner Meier Architekten GmbH, Zürich
• Ausführung: 2015−2018