Der Entwurf des Paul-Scherrer-Hörsaals der ETH Zürich stammt aus der Feder der Gebrüder Heinrich und Alfred Oeschger mit Alfred Mürset und wurde ab 1949 gebaut und 1953 in Betrieb genommen. Der Hörsaal im ETA Gebäude wurde nach Paul Scherrer (1890–1960) benannt, der 1920 im Alter von 30 Jahren zum Professor für Experimentalphysik an der ETH Zürich ernannt wurde. Von 2011 bis 2021 wurde ein neues Forschungsgebäude (GLC) gebaut, das sich nahtlos an das bestehende Gebäude ETA anfügt. Zusammen bilden sie eine Gesamtanlage mit einem zentralen Innenhof, von welchem die Gebäude GLC und ETZ sowie der Paul-Scherrer-Hörsaal erschlossen werden.
Mit dem Umbau konnten die räumliche Disposition der Eingangshalle, aber auch die warme Raumstimmung wiederhergestellt werden. Von der grosszügigen Eingangshalle führen mit Balkonen und Durchblicken versehene Zugänge die Studierenden zum zentralen, abgetreppten Hörsaal. Dabei fallen heute die zurückhaltende Detaillierung und Materialisierung sowie die ehemals materialeigenen oder dezenten Farbtöne auf.
Die Toilettenanlagen und die Haustechnik wurden geschickt unter dem Hörsaal, zwischen den Zugängen platziert. Neue Elemente wie die technische Ausrüstung wurden zurückhaltend an die originale Gestaltung angepasst. Ausgehend von der ehemaligen Foyer-Beleuchtung wurden neue Spezialleuchten mit LED-Technologie entwickelt.
Der Paul-Scherrer-Hörsaal ist ein wichtiges Baudenkmal der frühen Nachkriegszeit und hat mit über 600 Sitzplätzen für die ETH Zürich als grösster Hörsaal eine besondere Bedeutung. Die abgeschlossene Sanierung respektiert die ursprüngliche, bewusst zurückhaltend gewählte Detaillierung und Materialisierung. Sie zeugt von einer hohen, am Gebrauch ebenso wie am Original orientierten Detailkultur.
- Adresse: Gloriastrasse 35
- Kreis / Quartier: 7 / Fluntern
- Inventar: kommunal
- Bauzeit: 1949–1952
- Architektur: Heinrich und Alfred Oeschger / Alfred Mürset
- Bauherrschaft: ETH Immobilien, Zürich
- Architektur: Boltshauser Architekten AG
- Ausführung: 2017–2019