Beim Bau der Anlage (1950) wurde die quadratische Parzelle durch den Architekten Philipp Bridel geschickt ausgenützt: winkelförmig gesetzt, fasst sie zur Strassenkreuzung hin einen attraktiven Aussenraum mit hohem Baumbestand. Zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss bilden den Haupttrakt im Westen, der Nebentrakt parallel zur Spatenstrasse tritt zum Aussenraum hin eingeschossig in Erscheinung. Das Gebäude zeichnet sich durch weit herabgezogene Satteldächer und eine feingliedrige, sorgfältige Fassadengestaltung aus. Das Innere des Gebäudes ist kindgerecht gestaltet: grosszügige Fensterfronten mit kindersicheren Kippfenstern in den Aufenthaltsräumen, schmale Lüftungsschlitze mit Holzklappen in den Schlafräumen oder speziell angefertigte Schrankfronten mit Rillentäfer im Essraum. Eine zusätzliche visuelle Identität generieren die keramischen Wandbilder und die bemalten Keramikkacheln der Künstlerin Verena Thomann (1911-2003). Der Künstler Ernst Egli (1912-1999) steuerte Wandmalereien bei. Die Architekten Choffat + Filipaj realisierten ein neues Treppenhaus mit separatem Eingang: damit konnten sie die Erschliessungszone elegant entflechten und schaffen zugleich eine hohe Flexibilität für Nutzungsänderungen. In den Gruppen- und Aufenthaltsräumen wurde die Eingriffstiefe möglichst gering gehalten. In den rückwärtigen Nebenräumen hingegen wurde der Ausbau, die Gebäudetechnik und teils auch die Rohbaustruktur komplett ersetzt. Im Rahmen einer partiellen energetischen Instandsetzung wurden das Dach des Haupttrakts, der Estrich des Nebentrakts sowie die Kellerdecken gedämmt. Bei den alten doppelverglasten Fenstern wurde dem inneren Flügel ein Isolierglas aufgedoppelt. Die neuen Oberflächen der Instandsetzung orientieren sich an den einfachen und robusten Materialien des Bestands: rote Linoleumböden in den Zimmern, Tonplattenböden in den Erschliessungszonen und ein warmes Hellgrau für die Wandfronten und das Holzwerk. Die Aussenanlage wird geprägt durch eine neue Mitte: Eine kreisförmige, in das Gelände modellierte Natursteinpflästerung umfasst die zentrale Spiel- und Kletterlandschaft mit Kies- und Sandspielanlage. Peripher sind offene Rasen- und Grünflächen angeordnet, die den wertvollen Baumbestand aufnehmen und die Kinder zum freien Spiel einladen.

• Bauherrschaft: Stadt Zürich
• Eigentümervertretung: Immobilien Stadt Zürich
• Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
• Architektur: Choffat + Filipaj Architekten GmbH, Zürich
• Erstellungskosten: 4.9 Mio. Franken
• Bauzeit: 2015 – 2016