Wer macht was?
In unserem Spital arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlichster Berufe Hand in Hand. Sie alle braucht es, damit die Patientinnen und Patienten optimal betreut sind.
Der Unterassistent
Im dritten und vierten Studienjahr kommen Medizinstudierende für erste Halbtageskurse ins Spital. Diese Kurse werden von ihnen nach dem Abklopfen des Brustkorbes beim Untersuchen liebevoll «Pöpperlikurse» genannt. Das fünfte Jahr, das Wahlstudienjahr, steht dann ganz im Zeichen der Praxis. Als Unterassistent betreut der Studierende nun Patientinnen und Patienten von A bis Z, immer unter der Supervision der Assistenz- und Kaderarztteams.
Die Assistenzärztin
Die ersten Stellen nach dem Studium führen die Assistenzärztin nacheinander in verschiedene Spitäler. Sie übernimmt dort den Erstkontakt mit den Patientinnen und Patienten und betreut sie in den unkomplizierteren Fällen. Die Assistenzarztzeit dient der Weiterbildung bis zum Facharzttitel. Das dauert in der Regel fünf bis sechs Jahre.
Der Oberarzt
Die Oberarztstelle ist die erste Kaderposition im ärztlichen Team. Voraussetzung dafür ist der erlangte Facharzttitel. Der Oberarzt leitet die Assistenzärztinnen und -ärzte an und supervisiert deren Arbeit. Zudem wird er bei komplexeren Fällen hinzugezogen.
Die Leitende Ärztin
Eine Leitende Ärztin besitzt häufig zwei Facharzttitel oder eine andere Spezialqualifikation wie einen Fähigkeitsausweis oder MBA (Master of Business Administration). In der Regel leitet sie eine Abteilung oder einen Bereich, inklusive Personalverantwortung. Fachlich ist sie die oberste Instanz in ihrem Spezialgebiet.
Der Chefarzt
Der Chefarzt leitet eine Klinik oder ein Institut. Ihm kommt die übergeordnete Führungsaufgabe zu. Er besitzt ein breites fachliches Wissen und Können, das er in die Diskussion mit seinen Leitenden Ärztinnen und Ärzten einbringt. Im Stadtspital Waid arbeitet auch der Chefarzt noch direkt am Bett mit den Patientinnen und Patienten. Dies aus dem Gedanken heraus, dass nur jemand eine gute Führungsperson sein kann, der weiss, wie die Paxis aussieht.
Die Konsiliarärztin
Sie ist nicht vom Stadtspital Waid angestellt, sondern führt eine eigene Praxis oder kommt aus einem anderen Spital. Sie wird als beratende Spezialistin hinzugezogen, wenn unsere Ärztinnen und Ärzte Fragen zu einem Fachgebiet haben, das in unserem Spital nicht abgedeckt ist. Etwa wenn bei einer Patientin in der Akutgeriatrie auf einmal ein gynäkologisches Problem auftaucht. Oder wenn ein frisch operierter Patient psychiatrische Hilfe braucht. In solchen Fällen wird eine Konsiliarärztin oder ein Konsiliararzt angefragt.
Der Belegarzt
Auch der Belegarzt ist in seiner eigenen Praxis tätig. Er besitzt jedoch eine vertragliche Vereinbarung mit dem Spital, dass er für seine Patientinnen und Patienten den hiesigen Operationssaal benutzen darf. Eine Win-Win-Situation: Der Arzt kommt zu einem OPS und das Spital zu zusätzlichen Patientinnen und Patienten.
Übrigens: «Grüezi Frau Doktor»
Diese Anrede ist heute ja ein wenig aus der Mode gekommen. Tatsächlich gibt es auch immer weniger junge Ärztinnen und Ärzte mit Doktortitel. Der Grund liegt im seit einigen Jahren geltenden europaweiten Studiensystem, kurz Bologna-System genannt. Während früher eine medizinische Doktorarbeit nur wenige Seiten umfassen musste und so fast «geschenkt» war, gelten im Bologna-System die gleich hohen Anforderungen wie für die Dissertationen aller anderen Studienfächer. Das bedeutet mindestens ein Jahr Arbeit, ein Aufwand, der sich fachlich kaum lohnt. Seien Sie also nicht besorgt, wenn Sie auf dem Namensschild Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes kein Dr. finden – der medizinischen Qualifikation tut dies absolut keinen Abbruch.