Der richtige Mix für eine gute Pflege
In der Pflege arbeiten diverse Berufsgruppen mit unterschiedlichen Ausbildungen eng zusammen. Damit alle zum Wohl der Patientinnen und Patienten am gleichen Strick ziehen, braucht es eine ausgezeichnete Kommunikation.
Diplomierte Pflegefachpersonen
Sie sind verantwortlich für den Pflegeprozess vom Eintritt bis zum Austritt. Sie koordinieren die verschiedenen Berufsgruppen innerhalb der Pflege und delegieren Aufgaben. Mit den Patientinnen und Patienten besprechen sie deren Situation, ihre Probleme, Wünsche, Bedürfnisse und Ziele und integrieren diese in ihre tägliche Pflege. Sie dokumentieren die gewonnenen Informationen schriftlich und stellen so sicher, dass die Patientinnen und Patienten kontinuierlich und zielorientiert betreut werden.
Ausbildung: drei Jahre Höhere
Fachschule (Diplom HF) oder drei Jahre Fachhochschule (Diplom FH / Bachelor).
Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit (FaGe)
Die FaGe-Lehre wurde vor rund zwölf Jahren neu geschaffen. Die jungen Berufsleute haben sich rasch ins Stationsleben integriert und sind heute aus der Pflege nicht mehr wegzudenken. Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit pflegen die ihnen zugeteilten Patientinnen und Patienten zusammen mit der diplomierten Pflegefachperson oder in Delegation. Sie orientieren sich dabei an der Pflegeplanung und setzen die entsprechenden Pflegemassnahmen um.
Ausbildung: drei Jahre Berufslehre
(Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ).
Assistentinnen und Assistenten Gesundheit und Soziales (AGS)
Sie unterstützen das Pflegeteam und helfen bei alltäglichen Tätigkeiten mit. Dazu gehören etwa die Körperpflege, die Nahrungsaufnahme, vielfältige Haushaltsarbeiten oder die Kontrolle der Vitalzeichen wie Blutdruck, Puls, Temperatur und die Erfassung des Körpergewichts.
Ausbildung: zwei Jahre Berufslehre
(Eidgenössisches Berufsattest EBA).
Weitergebildete diplomierte Pflegefachpersonen
Diplomierte Pflegefachpersonen können sich in drei Bereichen
weiterbilden:
- Im fachlichen Expertenwissen,
zum Beispiel als Pflegeexpertin oder Pflegeexperte APN
(Advanced Practice Nurse). - In der Führung, zum Beispiel für
die Stationsleitung. - Oder in der Lehre, zum Beispiel als Berufsbildnerin oder Berufsbildner.
Die weitergebildeten Pflegefachpersonen unterstützen Patientinnen und Patienten sowie die Pflegeteams täglich mit ihrem Know-how.
Lernende und Studierende
Auch Lernende und Studierende werden gemäss ihren Ausbildungskompetenzen in der Pflege eingesetzt und dabei durch Fachpersonen begleitet.
Ein Beruf im Wandel
Pflegende als Untergebene der Ärztinnen und Ärzte? Das war einmal! Heute besteht die Pflege aus eigenständigen, selbstbewussten Berufsleuten, die ihre Arbeit nach den fundierten Erkenntnissen der Pflegewissenschaften ausrichten. Die Pflege erfasst die Patientenbedürfnisse und -ressourcen, erstellt eine genaue Pflegeplanung und führt die nötigen Massnahmen durch.
Aber die Pflege steht auch unter Druck. Personal und Finanzen sind knapp. Wenn sich nichts ändert, werden bald ausgebildete Pflegefachpersonen fehlen.
Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachleute SBK hat deshalb im November 2017 die eidgenössische «Volksinitiative für eine starke Pflege» eingereicht. Diese will den Bund und die Kantone verpflichten, etwas gegen den drohenden Fachkräftemangel zu unternehmen. Die Pflegeinitiative verlangt zum Beispiel faire Löhne während der langen Ausbildungszeit, familienfreundliche Rahmenbedingungen für die Schichtarbeit sowie mehr Autonomie für Pflegefachpersonen. Sie sollen typische Pflegeleistungen direkt mit den Krankenkassen abrechnen können, ohne dass es dafür eine ärztliche Unterschrift braucht.