Totenbücher der Stadtkirchen 1549–1728
Diese Bücher wurden geführt, da die Totenbücher der einzelnen Stadtkirchen später einsetzen (Fraumünster 1630, Predigern 1649, St. Peter 1660, Grossmünster 1712, Spital 1742). Erst mit der Prädikantenordnung von 1758 wurden die Geistlichen zur Pflege von Totenregistern verpflichtet. Eines dieser Bücher enthält zusätzlich ein Eheregister.
Signaturen: VIII.C.48.-49.c.
Titel: Totenbücher der Stadtkirchen
Entstehungszeitraum: 1549-1728
Anzahl Bände: 4
Laufmeter: 0.20
Name der Provenienzstelle: Pfarrämter der Stadtkirchen
Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben: Vorbemerkung: Ursprünglich befanden sich im Stadtarchiv Zürich nur Kopien der Totenverkündbücher der Stadtkirchen 1549-1644, 2 Bände, angefertigt 1910 von alt Sekundarlehrer H. Wepf (vgl. Eugen Hermann: Die Pfarrbücher der Stadt Zürich 1525-1875, Zürich 1916, S. 10 f.): Das Original lag im Staatsarchiv des Kantons Zürich. Bei einem Austausch von Archivalien zwischen dem Stadtarchiv und dem Staatsarchiv kamen die Originale im September 1924 ins Stadtarchiv (Stadtratsprotokoll, Nr. 950 vom 23. Juli 1924; Geschäftsbericht des Stadtrates von Zürich für das Jahr 1924, Zürich 1925, S. 8). Die erwähnten Kopien befinden sich jetzt im Staatsarchiv unter der Signatur E III 149 : 1-2.
Übersicht über die zeitliche Erstreckung der Bände:
VIII.C.48. 1549-1574
VIII.C.49.a. 1613-1644
VIII.C.49.b. 1668-1688
VIII.C.49.c. 1696-1728
Für die nicht abgedeckten Zwischenzeiten sind keine Totenverkündbücher überliefert.
Die Totenbücher der einzelnen Stadtkirchen setzen später ein: Fraumünster 1630 (VIII.C.15.), Predigern 1649 (VIII.C.41.), St. Peter 1660 (VIII.C.30.), Grossmünster 1712 (VIII.C.13.), Spital 1743 (VIII.55.). Erst die Prädikantenordnung des Jahres 1758 hat die Führung von Totenregistern unter den Amtspflichten der Geistlichen aufgezählt. Vgl. Erneuerte und vermehrte Predicanten-Ordnung für die Diener der Kirchen in der Stadt und auf der Landschaft Zürich, Samt beygefügter Stillstands-, Censur und Druker-Ordnung, Zürich 1758, in: Sammlung der Bürgerlichen und Policey-Geseze und Ordnungen Lobl. Stadt und Landschaft Zürich, Band 3, Zürich 1757 ff., S. 54 f., 89. - Ludwig Lavater; Johann Baptist Ott: Die Gebräuche und Einrichtungen der Zürcher Kirche, übersetzt und erläutert von Gottfried A. Keller, Zürich 1987, S. 36 (Ergänzung von J. B. Ott 1702). Johann Jacob Wirz: Historische Darstellung der Urkundlichen Verordnungen, welche Die Geschichte des Kirchen- und Schulwesens in Zürich [...] betreffen, Bd. 2, Zürich 1794, S. 376 ff. - Vgl. auch Martin Illi: Wohin die Toten gingen, Zürich 1992, S. 109-134, 138-147.
Es werden immer die Daten der Verkündigung der Todesfälle (in der Regel Sonntage), nicht die Todesdaten selbst angezeigt.
(Dünki, Robert: Pfarrbücher, Bürgerbücher und Genealogische Verzeichnisse im Stadtarchiv Zürich, Zürich 1995, S. 44 f.)
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Findmittel: Dünki, Robert: Pfarrbücher, Bürgerbücher und Genealogische Verzeichnisse im Stadtarchiv Zürich, Zürich 1995, S. 44-46
Originaltitel: [ohne Titelblatt, Rückenetikett:] Totenbuch der Stadtkirchen 1549-1574
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Unpaginiert
Format: 34.0 x 12.5 x 2.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Schreiber: Bullinger, Heinrich
Der Band wird auch als «Bullingersches Totenverkündbuch der Stadtkirchen» bezeichnet.
Heinrich Bullinger (1504-1575), Vorsteher der Zürcher Kirche 1531-1575. Der Band ist fast durchweg von der Hand Bullingers geschrieben.
Einträge von 20. Oktober 1549 bis 19. Dezember 1574
Vor dem Datum des 13. August 1564 ist «Pestis initium» angemerkt. Die Einträge vom 17. September bis 15. Oktober 1564 sind von anderer Hand (Erkrankung Bullingers). Vgl. Heinrich Bullingers Diarium (Annales vitae) 1504-1574. Zum 400. Geburtstag Bullingers am 18. Juli 1904, hg. von Emil Egli (Quellen zur schweizerischen Reformationsgeschichte, Bd. 2), Basel 1904, S. 76 ff.
Das Kalenderjahr beginnt 1550 bis 1560 mit dem 1. Januar (Circumcisionsstil), von 1561 bis 1574 mit Weihnachten (Natalstil).
Vom 22. Oktober 1564 bis 15. April 1565 sind die Einträge zu jedem Datum nach den einzelnen Stadtkirchen (Grossmünster, Fraumünster, St. Peter, Spital) gegliedert.
Notiz auf der letzten beschriebenen Seite: Laut dem vorliegenden Band wurden in 25 Jahren 3950 Tote verkündet. Allein die Pestepidemie von 1611 forderte eine grössere Zahl von Opfern. Diese Notiz lässt sich Antistes Johann Jakob Breitinger (1575-1645) zuordnen (vgl. VIII.C.49.a.).
Originaltitel: Catalogi der Verstorbenen ab ao. 1613-1644
[Rückenetikett:] Totenbuch der Stadtkirchen 1613-1644
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Unpaginiert
Format: 34.5 x 12.0 x 5.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Einträge vom 3. Januar 1613 bis 10. November 1644
Die Einträge vor dem 17. Oktober 1613 beziehen sich auf Verkündungen im St. Peter, wo Rudolf Körner (1550-1618) Pfarrer und J. J. Breitinger Diakon waren.
Der Band deckt sich im Übrigen weitgehend mit der Amtszeit von Johann Jakob Breitinger (1575-1645), zum Antistes gewählt am 30. September 1613.
Die Einträge sind z. T. nach den Stadtkirchen gegliedert (14. November 1628 bis 18. April 1630, vom 30. Oktober bis zum Ende des Jahres 1636): Grossmünster, Fraumünster, St. Peter, Predigern.
Einige Anmerkungen zu den Personen, Todesursachen
Originaltitel: [ohne Titelblatt, Rückenetikett:] Totenbuch der Stadtkirchen 1668-1688, Ehenbuch 1668-1686 [sic]
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Unpaginiert
Format: 33.0 x 11.0 x 3.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Übersicht:
Totenbuch 23. März 1668 bis 30. Dezember 1688
Ehenbuch 17. Mai 1668 bis 23. Oktober 1687
Das Totenbuch 1668 ist unvollständig (Nrn. 1 bis 70 sowie 134 bis 170 fehlen, etwas Papierverlust bei den ersten beiden Blättern unten: 12. April, 3. und 17. Mai, 14. Juni 1668.).
Das Ehenbuch enthält die Promulgationsdaten. Im Jahr 1672 gibt es keine Einträge.
Zwischen Toten- und Ehenbuch drei leere Blätter
Originaltitel: [ohne Titelblatt, Rückenetikett:] Totenbuch der Stadtkirchen 1696-1728
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Unpaginiert
Format: 33.5 x 11.5 x 4.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Einträge vom 5. Januar 1696 bis 26. Dezember 1728
Die Einträge von Ostermontag, 28. März 1701, bis zum 29. März 1705 sind durch «Liederlichkeit» des Pedellen Bernhard Wirz versäumt worden, vgl. die Bemerkungen nach dem 20. März 1701.