Grossmünster 1525–1875
Ursprünglich dürfte es sich beim Grossmünster um eine Grosspfarrei zwischen Limmat und Glatt gehandelt haben. Die Kirchgemeinde umfasste die Stadt rechts der Limmat («Grosse Stadt»). Ebenso gehörten Fluntern, Hirslanden, Hottingen, Oberstrass und Unterstrass sowie Riesbach als Filialen zum Grossmünster, bevor sie eigene Pfarreien bzw. anderen Kirchgemeinden zugeteilt wurden. Die Predigerkirche war 1544 bis 1614 Filiale des Grossmünsters.
Signaturen: VIII.C.1.-14.
Titel: Grossmünster
Entstehungszeitraum: 1525-1875
Anzahl Bände: 14
Laufmeter: 1.00
Name der Provenienzstelle: Pfarramt Grossmünster
Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben: Die Anfänge des Grossmünsters liegen im Dunkeln. Auch die frühe Verbindung mit der Fraumünsterabtei ist nicht einwandfrei zu klären. Ursprünglich dürfte es sich bei St. Felix und Regula um eine Grosspfarrei zwischen Limmat und Glatt gehandelt haben. Bis ins Spätmittelalter entwickelte sich das Grossmünster zu einem bedeutenden weltlichen Chorherrenstift mit einem Propst an der Spitze (Propstei St. Felix und Regula). In der Reformation wurde das Stift reorganisiert. Es gewann neue Bedeutung durch die Schulen, vor allem das Carolinum. Diese philologisch-philosophisch-theologische Akademie diente hauptsächlich der Pfarrerausbildung (neben "Carolinum" verschiedene andere Bezeichnungen: Prophezei, Lectorium, Lectiones publicae oder Lezgen, Auditorium bzw. Collegium publicum). Das Chorherrenstift wurde 1832 im Hinblick auf die Gründung von Universität und Kantonsschule aufgehoben.
Die Kirchgemeinde Grossmünster umfasste die Stadt rechts der Limmat ("grosse Stadt"), Fluntern, Oberstrass und Unterstrass, bis 1834 auch Hottingen, Hirslanden und Riesbach (Kirche zum Kreuz, seit 1656 Filiale, 1839 "Neumünster"). Die Predigerkirche war 1544 bis 1614 Filiale des Grossmünsters; dann wurde sie - mit Fluntern, Oberstrass und Unterstrass - vom Grossmünster abgetrennt. Das Chorherrenstift besass u. a. die Kollatur von Albisrieden, Schwamendingen, Seebach, Wipkingen und Witikon. Der Pfarrer (oder oberste Pfarrer) war zugleich Antistes, d. h. Vorsteher der Zürcher Kirche bis 1895 (mit Ausnahme der Zeit von 1837 bis 1866). Neben ihm amtierten zwei Archidiakone (oder Prädikanten) und zwei Diakone: der Diakon in der Leutpriesterei und der Diakon zum Häring bzw. (seit 1568) zum Silberschild. (Leutpriesterei: Kirchgasse 7, Haus zum Häring: heute Oberdorfstrasse 20 [= Weisser Wind], Haus zum Silberschild: Kirchgasse 12 bzw. Oberdorfstrasse 36 [= Karl der Grosse]. Vgl. Salomon Vögelin, Das alte Zürich, Bd. 1, Zürich 1878, S. 254 f., 260 f.). Die beiden Diakone (Leutpriester und Diakon zum Häring bzw. zum Silberschild) führten die Pfarrbücher. 1833 reduzierte sich die Zahl der Geistlichen auf den Pfarrer und einen Diakon, dem die Registerführung oblag.
(Dünki, Robert: Pfarrbücher, Bürgerbücher und Genealogische Verzeichnisse im Stadtarchiv Zürich, Zürich 1995, S. 14 f.)
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Findmittel: Dünki, Robert: Pfarrbücher, Bürgerbücher und Genealogische Verzeichnisse im Stadtarchiv Zürich, Zürich 1995, S. 14-24
Originaltitel: Der Eelüthen unnd getoufften Kinnden nammen, so inn der pfarr allhie Zürich zuo dem Grossen Münster yngefuert, gebenedyet unnd getoufft sind, Angefangen am 14 tag Meyens, als man zalt von Christj unnsers erlösers geburt 1525 Jaar, zwey Jaar nach angfängter Reformation unnd was domals diser Kilchen pfarrer Meister Ulrich Zwingli unnd Diaconj zu der Ee ynzefuerren unn[d] zetouffen verordnet H. Hanns Schmid unn[d] H. Niclous Länndi
Überlieferung: Abschrift
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Lederband, unpaginiert, blindgeprägt, mit Schliessen
Format: 40.0 x 27.0 x 8.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Schreiber: Wolf, Heinrich, Diakon (?)
Übersicht:
Taufen 1526-1600
Ehen 1525-1600
Dieser Band bildet eine Abschrift (bzw. Reinschrift), bis Juni 1589 von derselben Hand. Die Einträge von 1545/46 an haben als Vorlage das Pfarrbuch VIII.C.2.
Die Tauf- und Eheeinträge von 1525 bis 1545/46 sind nur in VIII.C.1. überliefert.
Es lässt sich nicht einwandfrei eruieren, wann und in welchen Etappen die Abschrift angelegt worden ist. Wahrscheinlich hat Heinrich Wolf (1551-1594), von 1586 bis 1592 Diakon zum Silberschild, die Abschrift angeregt. Der Band ist zeitgenössisch nicht als Original weitergeführt worden; auch der zweite Teil bildet eine Abschrift. (Vgl. dagegen Eugen Hermann: Die Pfarrbücher der Stadt Zürich 1525-1875, Zürich 1916, S. 3.).
Fragmentarische Einträge von April bis November 1592.
Von Dezember 1592 bis Frühjahr 1596 dürften die Einträge eines der beiden Diakone fehlen (vgl. VIII.C.2.).
Bei den Taufeinträgen ist nur der Vater des Kindes genannt.
Eheeinträge in den Rubriken am Blattrand
Inhalt:
(1) Verzeichnis der Pfarrer, Diacone und Predicanten am Grossmünster von 1531-1600, ausgezogen aus dem Tauf- und Ehenbuch der Kirchgemeinde Grossmünster 1525-1600 im Mai 1907, 3 Seiten, eingeklebt.
(2) Verordnung über die Führung der Pfarrbücher vom 30. Mai 1526, Auszug aus der Reformationschronik von Heinrich Bullinger. - Vgl. Actensammlung zur Geschichte der Zürcher Reformation in den Jahren 1519-1533, hg. von Emil Egli, Zürich 1879, Nr. 982, S. 466. Heinrich Bullingers Reformationsgeschichte, nach dem Autographon hg. auf Veranstaltung der vaterländisch-historischen Gesellschaft in Zürich von J. J. Hottinger und H. H. Vögeli, Bd. 1, Frauenfeld 1838, Nr. 208, S. 381. Heinrich Bullinger: Chronica von der Allgemeinen Reformation samt anderen Begebenheiten, Bd. 1 [1519-1529], Abschrift von H. Escher, 1712, [Stadtarchiv Zürich Da 11:1], Ao. 1526 [p. 224]. - Vgl. auch Heinzpeter Stucki: Über die Anfänge der Zürcher Pfarrbücher. Datierung - Reinschrift - Vorbilder, in: Zwinglis Zürich 1484-1531, hg. vom Staatsarchiv Zürich, Zürich 1984, S. 49-59.
(3) Titelblatt
(4) Tauf- und Ehenbuch
Einträge (genaue Datierungen seit 1527):
Beginn der Taufeinträge 1526 (5 Taufen sind vor dem Datum «a festo Ioannis Baptistae» = 24. Juni 1526 eingetragen). Letzter Taufeintrag am 29. Dezember 1600
Eheeinträge vom 14. Mai 1525 bis 20. Dezember 1600
(5) Anmerkung vor dem Taufeintrag vom 24. Mai 1598: «Sequentes in novo Baptisterio baptizati sunt, coram publico coetu, horis concionibus destinatis.» Vgl. Gotthard Schmid: Die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich, Zürich 1954, S. 75-83, bes. 78 f.
Originaltitel: Der Eelüten und getoufften Kinden namen, so in der pfarr allhie Zürych zuo dem Grossen münster yngefuert, gebenediet unnd getoufft sind, Angehebt uff den heyligen winnachttag, alls man von Christi unsers erlösers gepurt zallt 1546 iar, Und was domals diser Kylchen pfarrer Heinrych Bullinger, unn[d] Diaconj zu der Ee ynzefuerren und zuo touffe verordnet, M. Otto Werdmüller und H. Nicolaus Lendy, deren ietlicher die er yngefuert und getoufft mitt eigner hand hieryn verzeychnet hat.
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Lederband, unpaginiert, blindgeprägt, mit Schliessen
Format: 32.0 x 22.5 x 6.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Schreiber: Werdmüller, Otto, Diakon; Ländi, Nicolaus, Diakon; Bullinger, Henrich, Antistes
Übersicht:
Taufen 1545-1600
Ehen 1546-1600
Der Band überschneidet gänzlich mit VIII.C.1.
VIII.C.2. ist das Original, VIII.C.1. die Abschrift.
Fragmentarische Einträge von April bis November 1592.
Von Dezember 1592 bis Frühjahr 1596 dürften die Einträge eines der beiden Diakone fehlen.
Es tauften zwei Diakone, deren Einträge meist in Serie stehen, d. h. nacheinander verzeichnet und nicht in eine einheitliche chronologische Ordnung gebracht worden sind. Über weite Strecken finden sich (monatlich oder in kürzeren Abschnitten) zuerst die Einträge des einen, dann jene des andern Diakons.
Bei den Taufeinträgen ist nur der Vater des Kindes genannt.
Die Eheeinträge befinden sich auf den Seiten links in der Marginalie.
Vier Blätter mit Tauf- und Eheeinträgen sind falsch eingebunden. (Auf Blatt 7 bis 10 folgen Blatt 1 bis 6, dann Blatt 11 ff.)
Jahresbeginn seit 1559 mit dem 1. Januar (vorher mit Weihnachten). - 1554 beginnt ausnahmsweise schon mit dem 1. Januar, bei 1555 und 1558 ist der Jahresanfang im Natal- und im Circumcisionsstil angegeben.
Inhalt:
(1) Vorspruch («Frewend eüch vill mehr, dass ewere Nammen gschriben sind im Himmel.» Lukas 10)
(2) Eingeklebtes Handschriftenfragment aus dem Jahr 1619
(3) Titelblatt mit lateinischem Zitat [Handschrift Heinrich Bullingers]
(4) Auszug aus der Verordnung über die Führung der Pfarrbücher («Uss den Satzungen und ordnungen unser herren»), Titelblattrückseite [Handschrift Heinrich Bullingers]
(5) Tauf- und Ehenbuch
Einträge:
Taufen vom 26. Dezember 1545 [Wegen des Jahresbeginns mit Weihnachten ist 1546 angegeben.] bis 29. Dezember 1600
Ehen vom 4. Januar 1546 bis 20. Dezember 1600
(6) Anmerkung vor dem Taufeintrag vom 24. Mai 1598: «Sequentes in novo Baptisterio baptizati sunt, coram publico coetu, horis concionibus destinatis.» Vgl. die Angaben bei VIII.C.1.
Originaltitel: Tauf und Ehebuch, Das ist Verzeichnuss aller Kinden und Ehen [seit dem Jahr 1601 ...] (wegen Papierverlustes nur noch zum Teil lesbar)
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Lederband, unpaginiert, modern, etwas geprägt
Format: 31.5 x 20.5 x 4.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Schreiber: Leemann, Burkhard, Pfarrer; Waser, Caspar, Diakon; Ulrich, Hans Jakob, Diakon; Wyss, Felix, Diakon
Die fünf ersten Blätter sind stark beschädigt (Papierverlust rechts und unten).
Auszug aus der Verordnung über die Führung der Pfarrbücher und lateinisches Zitat.
Bei den Taufeinträgen ist nur der Vater des Kindes genannt.
Die Eheeinträge befinden sich auf den Seiten links in der Marginalie (Ausnahmen).
Ein Blatt mit Taufeinträgen vom 5. bis 30. November 1612 und Eheeinträgen vom 8. bis 30. November 1612 ist versehentlich in den September 1613 inseriert.
Hinweis auf die umgebaute Predigerkirche (Predigten seit 21. August 1614; Verminderung der Zahl der Taufen und Ehen im Grossmünster), inseriert im September 1614.
Das Jahr 1619 wird eigeführt mit: «Annus Domini nostri Iesu Christi MDCXIX per Dei gratiam Reformationis nostrae Ecclesiae annus centesimus.»
Inhalt:
(1) Titelblatt (fragmentarisch)
(2) Notiz über den Beginn des Buches (Weihnachten, korrigiert auf Neujahr 1601), unter Pfarrer Burkhard Leemann (1531-1613), Diakone: Caspar Waser (1565-1625) und Hans Jakob Ulrich (1569-1638).
(3) Auszug aus der Verordung über die Führung der Pfarrbücher («Uss den Satzungen und ordnungen unser g. herren»); lateinisches Zitat; fragmentarische Notiz über die Wahl von Felix Wyss (1572-1628) zum Diakon zum Silberschild (1607).
(4) Tauf- und Ehenbuch
Einträge:
Taufen vom 1. Januar 1601 bis 29. Dezember 1622
Ehen vom 7. Januar 1601 bis 11. Dezember 1622
(5) Notiz zur Taufe eines Wiedertäuferkindes, 6. Oktober 1609
(6) Notiz zur Abtrennung der Pfarrei Predigern (erster Gottesdienst am 21. August 1614), September 1614
Originaltitel: Diss buch ward angehebt mit demm yngehnden tusend sechshundert drü und zwanzigsten iahr, da die Liebe kilchen Gottes heimbgsucht war mit grossen trübsalen und vilen gfahren. Im Grossen Münster war diser Zyt Pfarrer Hans Jacob Breitinger [1575-1645]. Zu Verrichtung des H. Tauffs und ynsägnung der Ehen warend verordnete Diaconi: h. Felix Wyss [1572-1628], h. Rudolf Leemann [1579-1653] [...]
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Lederband, unpaginiert, blindgeprägt, mit Schliessen
Format: 22.0 x 32.5 x 7.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Schreiber: Wyss, Felix, Diakon; Leemann, Rudolf, Diakon; Ziegler, Johann Caspar, Diakon
Die Eheeinträge befinden sich links in der Marginalie.
Inhalt:
(1) Titelblatt mit Verzeichnis der Diakone und Zitat aus Lukas 10 («Frewend eüch aber mehr, dass ewere namen geschriben stahnd im Himmel.»)
(2) Tauf- und Ehenbuch, zu Beginn lateinische Invokation (z. T. auch zu Beginn und am Ende des Jahres).
Einträge:
Taufen vom 1. Januar 1623 bis 26. Dezember 1669
Ehen vom 8. Januar 1623 bis 15. Dezember 1669
(3) Vom 11. Februar 1655 an sind auch die Mütter der Taufkinder angegeben. Hinweis auf den Ratsbeschluss («Ex Senatus Cons. Man soll fürohin auch die nammen der Mütteren einschreiben wegen Ehlicher Bezügung in Erbfählen, Mannrechten [vgl. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1909, Bd. 6, Sp. 290 ff. Mario von Moos: Familiengeschichtliche Forschungen im Kanton Zürich. Ein Wegweiser zu den Quellen, Uster 1988, S. 25, 60 ff.], d. 12. Febr. 1655»).
(4) Lateinische Evokation von Johann Caspar Ziegler (1625-1686), Diakon in der Leutpriesterei, vom 6. Januar 1670 (am Schluss).
Originaltitel: Diss Buch ward angehebt mitt dem eingehenden Thausent Sechshundert und Sibenzigesten Jahre, In dessen anfang Gott der Herr unss mitt leidigen feüwers brunsten, mitt wassersnoth und unvergleichlicher Kelte, Auch unsere Lieben Glaubensgnossen mitt zimlichen gefahren wekt und schrekht
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Lederband, unpaginiert, blindgeprägt
Format: 34.0 x 22.0 x 6.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Schreiber: Bulot, Johann Ulrich, Diakon; Brunner, Johann Caspar, Diakon; Hofmeister, Wilhelm, Diakon
Die Eheeinträge befinden sich links in der Marginalie.
Inhalt:
(1) Lateinische Invokation
(2) Titelblatt, mit Angabe der Geistlichen: Hans Caspar Waser (1612-1677, seit 1668 Pfarrer und Antistes), Liste der Diakone, Zitat aus Lukas 10
(3) Verordnung über die Taufzeugen vom 20. Mai 1672
(4) Tauf- und Ehenbuch
Am Beginn griechische, lateinische und deutsche Invokationen; Invokationen, Zitate u. dgl. auch zu Jahresbeginn und Jahresende
Einträge:
Taufen vom 1. Januar 1670 bis 29. Dezember 1707
Ehen vom 10. Januar 1670 bis 13. Dezember 1707
(5) Taufe einer Wiedertäuferin, 9. Februar 1700; Judentaufe, 14. Juni 1700; Taufe eines Findelkindes, 25. September 1706
(6) Einträge von Diakonen bei ihrer Wahl zu Archidiakonen: Johann Ulrich Bulot (1624-1687), Diakon zum Silberschild 1668 bis 1672, Zweiter Archidiakon 1672 bis 1687 (25. Juli 1672); Johann Caspar Brunner (1649-1705), Diakon zum Silberschild 1687 bis 1704, Erster Archidiakon 1704/05 (März 1704); Wilhelm Hofmeister ; (1652-1715), Diakon in der Leutpriesterei 1698 bis 1706, Zweiter Archidiakon 1706 bis 1715 (Mai 1706)
(7) Hinweis auf die Not der ungarischen Kirche beim Eingang des Jahres 1676. (Im Mai 1676 gelangten von den Galeeren befreite ungarische Kirchen- und Schuldiener nach Zürich. Vgl. Johannes Häne: Die Befreiung ungarischer Prädikanten von den Galeeren zu Neapel und ihr Aufenthalt in Zürich [1675-1677], in: Zürcher Taschenbuch, NF 27/1904, S. 121-188; Endre Zsindely: Die Befreiung ungarisch-protestantischer Prediger von den Galeeren und ihre Aufnahme in Zürich vor 300 Jahren, in: Zürcher Taschenbuch, NF 98/1978, S. 119-131.)
(8) Bemerkung beim Beginn des Jahres 1701 zur Einführung des Gregorianischen Kalenders. (Zürich ging vom 31. Dezember 1700 direkt zum 12. Januar 1701 über.)
Originaltitel: [ohne Titelblatt]
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Lederband, unpaginiert, blindgeprägt, mit Schliessen, einige eingeklebte Aktenstücke
Format: 30.0 x 43.5 x 10.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Lateinische Invokation, lateinisches Zitat
Eheeinträge in der Rubrik links
Der Band enthält eine grössere Zahl von Kopulationen aus der Landschaft.
Das Jahr 1719 wird eingeführt mit: «Annus Jesu Christi MDCCXIX, Qui inde a felicissima atque Beatissima Reformatione est ducentesimus.»
Inhalt:
(1) Tauf- und Ehenbuch
Einträge:
Taufen vom 1. Januar 1708 bis 31. Dezember 1762
Ehen vom 9. Januar 1708 bis 13. Dezember 1762
(2) Taufeinträge der Familie van Robais am Schluss des Jahres 1726 (1 Seite), vgl. ferner Oktober 1728, Januar und Oktober 1730, November 1732; Taufen durch Feldprediger Salomon Schweizer (1680-1768) in Abbeville (Picardie)
(3) Judentaufe, 26. Mai 1746
Originaltitel: Diss Tauff- und Ehe-Buch der Kirchen allhier zum Grossen Münster ward angehebt mit dem Jahr des Heils MDCCLXIII. Vorderster Pfarrer ware der Zeyth Herr Joh. Conrad Wirtz [1688-1769], Ab Anno 1737; Archidiaconi Herr Hs. Georg Hirtzel [1703-1774], ab Anno 1742, Herr Hs. Rudolph Rhan [Rahn, 1712-1775], ab Anno 1749; Verordnete Diaconi zur Zudienung der Heil. Tauffe und Einsegnung der Ehen Herr Hs. Georg Oeri, Diac. zum Silberschild [1716-1799], ab Anno 1743 [...], Herr Felix Orell, Diac. in der Leuthpriesterey [1716-1773], ab Anno 1751
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Lederband, unpaginiert, blindgeprägt, mit Schliessen, einige eingeklebte Aktenstücke
Format: 45.5 x 32.5 x 12.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch
Schreiber: Oeri, Hans Georg, Diakon; Orelli, Felix, Diakon
Liste der weiteren Diakone auf dem Titelblatt
Ehen in der Rubrik links
Originaltitel: Tauf- und Ehe-Buch der Kirche zum Grossen Münster, mit dem Jahr Christi MDCCXCV angehebt unter H. Hrn. Johann Rudolph Ulrich [1728-1795], Pfarrer u. Antistes, seit Ao. 1769, H. Hrn. Johannes Tobler [1732-1808], Archidiacon II, seit Ao. 1777, H. Hrn. Jakob Christoph Nüscheler [1743-1803], Archidiacon I, seit 1794, Hrn. Johann Georg Schulthess [1758-1802], Diacon in der Leutpriesterey, seit Ao. 1791, Hrn. Salomo Klauser [1745-1796], Diacon im Silberschild, seit Ao. 1794
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Lederband, unpaginiert, mit Schliessen, modern, etwas geprägt, einige eingeklebte Aktenstücke
Format: 44.5 x 32.0 x 10.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch
Schreiber: Schulthess, Johann Georg, Diakon; Klauser, Salomon, Diakon
Nebst den weiteren Diakonen ist noch Antistes Johann Jakob Hess (1741-1828) verzeichnet, alle mit biographischen Angaben.
Verzeichnis der weiteren Geistlichen, mit einigen biographischen Angaben
Ehen in der Rubrik links
Originaltitel: Tauf- und Ehebuch der Gemeinde Gross Münster so wie derjenigen vom Creuz, Hirslanden und Riesbach, angefangen mit dem 1ten Januar MDCCCXXVII
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Unpaginiert (Neubindung 1994)
Format: 46.0 x 33.5 x 8.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch
Einträge bis Mai 1856, vgl. die Bemerkung ganz am Schluss («Vom 1. Juni 1856 an sind Taufbuch und Ehebuch nach gesetzlicher Vorschrift von einander getrennt und nach den vorgeschriebenen Formularen fortgeführt ...»).
Die Eheeinträge vom 12. August 1855 an überschneiden mit VIII.C.10. [Tauf-, Ehen- und Totenbuch Grossmünster 1855-1862].
Biographisches Verzeichnis der Geistlichen, Nachträge, Akteneinlagen
Inhalt:
(1) Kalligraphiertes Titelblatt
(2) Verzeichnis der Geistlichen mit biographischen Angaben («Mit Anfang dieses Jahres waren an der Kirche zum Gross-Münster so wie bey der Filiale vorbenannter drey äussern Gemeinden angestellt folgende Kirchendiener»), 2 Seiten
(3) Tauf- und Ehenbuch
Einträge:
Taufen vom 1. Januar 1828 bis 31. Mai 1856
Ehen vom 6. Januar 1828 bis 18. Mai 1856
Originaltitel: [Titelblatt als Inhaltsverzeichnis, vgl. Form und Inhalt.]
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Unpaginiert (Neubindung 1992)
Format: 47.5 x 37.5 x 2.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch
Übersicht:
Taufen 1856-1862
Ehen 1855-1862
Verstorbene 1855-1862
Vgl. die Anmerkung beim Inhaltsverzeichnis: «Mit 1. Januar 1863 nehmen die neuen Register in getrennten Bänden [= VIII.C.11., 12. und 14.] ihren Anfang.»
Das Totenbuch in diesem Band bildet die Fortsetzung von VIII.C.13. [Totenbuch Grossmünster 1712-1856].
Die Fortsetzung des Totenbuchs in diesem Band findet sich in VIII.C.14. [Totenbuch Grossmünster 1863-1875].
Nachträge (jeweils am Schluss des Jahres).
Kompilation dreier Register.
Vgl. auch V.F.b.13.c. [Totenregister des Friedhofs Hohe Promenade, 6 Bände, 1848 bis 1894].
Vordrucke (spezielle für alle drei Register)
Inhalt:
(1) Titelblatt mit Inhaltsverzeichnis
(2) A. Geburts- und Tauf-Register vom 1ten Juni 1856 bis Ende 1862
(3) B. Ehe-Register vom 1ten August 1855 bis Ende 1862
(4) C. Todten-Register vom 1ten August 1855 bis Ende 1862
Angabe von Arzt und Krankheit (unter «Bemerkungen»; bis Januar 1862)
Auswärtige Todesfälle und solche im Spital sind durch rote Farbe gekennzeichnet.
E-Paper: Taufbuch Grossmünster 1863 bis 1875
Originaltitel: [ohne Titelblatt]
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Vordruck, unpaginiert, Leerseiten, eingeklebte Aktenstücke
Format: 43.5 x 33.5 x 3.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch
Schreiber: Pestalozzi, Ludwig Heinrich, Diakon
Der Band ist auf den 31. Dezember 1875 abgeschlossen, vgl. die Anmerkung des Diakons Ludwig Heinrich Pestalozzi (1842-1909).
Nachträge des Zivilstandsbeamten über 1875 geborene Kinder (nach den Einträgen von Dezember 1875)
Weitere [inserierte] Nachträge des Zivilstandsbeamten (bis 1917)
E-Paper: Ehenbuch Grossmünster 1863 bis 1875
Originaltitel: Ehe-Register der Kirchgemeinde Grossmünster Zürich, 1. Januar 1863-31. Dezember 1875
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Vordruck, unpaginiert, Leerseiten
Format: 44.0 x 34.0 x 3.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch
Der Band ist auf den 31. Dezember 1875 abgeschlossen, vgl. die Bemerkungen von Antistes Diethelm Georg Finsler (1819-1899).
E-Paper: Totenbuch Grossmünster 1712 bis 1856
Originaltitel: Todtenbuch der Grossmünster-Gemeinde von Anfang an, d. h. vom 1. Januar 1712 bis Ende April 1856
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Lederband, unpaginiert, etwas geprägt, modern, eingeklebte Aktenstücke
Format: 35.0 x 22.0 x 8.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch
Schreiber: Fäsi, Johann Heinrich, Diakon; Ott, Johann Baptist, Diakon; Hess, Johann Jakob, Diakon
Von 1825 an sind Todes- und Begräbnisdaten angegeben.
Einige biographische Angaben.
Wenige inserierte Nachträge.
Vgl. die Bemerkung von Diakon Johann Jakob Hess (1813-1876) von Ende April 1856 über die Weiterführung des Totenbuchs in der vorgeschriebenen Form.
Überschneidung dieses Totenbuchs mit VIII.C.10. von Anfang August 1855 bis Ende April 1856.
Die Fortsetzung dieses Totenbuchs findet sich in VIII.C.10. [Tauf-, Ehen- und Totenbuch Grossmünster 1855-1862].
Vgl. die Totenverkündbücher der Stadtkirchen:
VIII.C.48. [Heinrich Bullingers Totenbuch der Stadtkirchen 1549-1574]
VIII.C.49.a. [Totenbuch der Stadtkirchen 1613-1644]
VIII.C.49.b. [Toten- und Ehenbuch der Stadtkirchen 1668-1688]
VIII.C.49.c. [Totenbuch der Stadtkirchen 1696-1728]
Ferner:
VIII.C.193. [Johann Jakob Wick, Verzeichnisse Verstorbener 1564-1588]
Vgl. auch V.F.b.13.c. [Totenregister des Friedhofs Hohe Promenade, 6 Bände, 1848 bis 1894].
Inhalt:
(1) Titelblatt
(2) Anmerkungen wegen eines ; Leichs- oder Todten-Buchs zum gr. Münster, 2 Seiten
(3) Verzeichnus der verstorbenen der Kirch zum Gr. Münster in Zürich, angehebt auff das Jahr 1712 under beiden Diaconis Hr. Joh. Heinrich Fäsi [1660-1734, Diakon zum Silberschild] und Joh. Baptist Ott [1661-1742, Diakon in der Leutpriesterei], Bibelzitat.
Von 1825 an sind neben den Begräbnisdaten auch die Todesdaten angezeigt (Rubriken Dies mortis, Dies sepulturae).
(4) Erklärung der vielen Todesfälle im August 1712: «Disen Monat sind underschiedliche an der Rothen Ruhr gestorben.»
(5) Anmerkung nach den Einträgen des Jahres 1786: Die Bestattungen auf dem Kirchhof beim Grossmünster werden eingestellt, neben den Krautgartenfriedhof tritt ein Begräbnisplatz vor der Stadelhofer Pforte (beim Geissberger Bollwerk), der Friedhof im Fuchsloch. (Der Begräbnisort ist bei den Verstorbenen jeweils angemerkt.)
E-Paper: Totenbuch Grossmünster 1863 bis 1875
Originaltitel: [ohne Titelblatt]
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Vordruck, unpaginiert, Leerseiten
Format: 44.0 x 34.0 x 3.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch
Schreiber: Pestalozzi, Ludwig Heinrich, Diakon
Der Band ist auf den 31. Dezember 1875 abgeschlossen, vgl. die Anmerkung des Diakons Ludwig Heinrich Pestalozzi (1842-1909).
Nachträge (jeweils am Jahresende)
Vgl. auch V.F.b.13.c. [Totenregister des Friedhofs Hohe Promenade, 6 Bände, 1848 bis 1894]