Fraumünster 1528–1875
Die Fraumünsterabtei wurde 853 von König Ludwig dem Deutschen, Enkel Karls des Grossen, gestiftet; seine Tochter Hildegard war die erste Äbtissin. Die Benediktinerinnenabtei erhielt mit dem Münz-, Markt- und Zollrecht wichtige Regalien und war Verwaltungszentrum der königlichen Besitzungen in Zürich und um Uri. Die Fraumünsteräbtissin war als Reichsfürstin Stadtherrin in Zürich. Nach Durchsetzung der Reformation übergab Äbtissin Katharina von Zimmern 1524 das Fraumünsterstift der Stadt Zürich.
Signaturen: VIII.C.15.-18.
Titel: Fraumünster
Entstehungszeitraum: 1528-1875
Anzahl Bände: 4
Laufmeter: 0.20
Name der Provenienzstelle: Pfarramt Fraumünster
Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben: Die Fraumünsterabtei wurde im Jahr 853 durch König Ludwig den Deutschen reich ausgestattet (Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich, Zürich 1888, Bd. 1, Nr. 68, S. 22-24). In der Reformationszeit übergab die Äbtissin das Fraumünsterstift dem Rat der Stadt (1524). Die Klosterkirche der Benediktinerinnen wurde zur reformierten Predigtkirche. Das Fraumünsteramt (1526 errichtet) verwaltete nun das ehemalige Klostervermögen zugunsten von Kirche (Besoldung der Geistlichen), Schule und Armenfürsorge. Die Kollatur des Fraumünsters stand dem Kleinen und Grossen Rat zu. Das Fraumünsteramt kam 1803 bzw. 1805 an die Stadt Zürich. Bis 1833 amtete neben dem Pfarrer ein Diakon. Dieser führte die Register. - Der Friedhof der kleinen Fraumünstergemeinde befand sich seit der Zeit um 1540 bis 1845 im Kreuzgarten (innerer Klosterhof, Kreuzgang).
(Dünki, Robert: Pfarrbücher, Bürgerbücher und Genealogische Verzeichnisse im Stadtarchiv Zürich, Zürich 1995, S. 24 f.)
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Findmittel: Dünki, Robert: Pfarrbücher, Bürgerbücher und Genealogische Verzeichnisse im Stadtarchiv Zürich, Zürich 1995, S. 24-27
Originaltitel: [ohne Gesamttitelblatt]
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: Kompilation mit uneinheitlicher Paginierung (Seiten 9-100, Blatt 101-319)
Format: 32.5 x 22.0 x 4.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Schreiber: Funk, Hans Rudolf, Diakon; Körner, Rudolf, Diakon
Übersicht:
Taufen 1553-1730
Ehen 1528-1730 [einige Lücken]
Verstorbene 1630-1730
Die Einträge aus der Zeit vor 1583/84 sind spätere Abschriften.
Biographische Angaben über Verstorbene
Inhalt:
(1) Tauff-Protocoll der Gemeinde zum Frau-Münster de Anno MDLIII, Einträge von Januar 1553 bis Dezember 1730, S. 9-100, Blatt 101-188. - Die Taufeinträge aus der Zeit von 1553 bis 1583 sind spätere Abschriften (S. 11-39). Die abgeschriebenen Einträge der Diakone Hans Rudolf Funk (gest. 1584) und Rudolf Körner (1550-1618) waren ursprünglich im Band hinten verzeichnet, vgl. die Bemerkung auf S. 44. - Im neuangelegten Buch (S. 41 ff.) sind Taufen seit November 1583 verzeichnet (S. 46), Beginn des Diakonats von Johann Caspar Göldli (gest. 1588). - Die Mütter der Taufkinder werden erst seit 1630 zum Teil, seit 1638 durchweg angegeben.
(2) Auszug aus der Verordnung über die Führung der Pfarrbücher («Uss den satzungen und ordnungen unser g. herren»), S. 43
(3) Eingeklebte Kopie aus Stadtarchiv Zürich III.B.378., Fraumünsteramtsrechnung 1585, 2 Pfund 5 Schilling an Pfarrer Burkhard Leemann [1531-1613] für ein Taufbuch («ij lb. v s. gab ich Hernn Burkhardt Leemann umb ein Touffbuch.»)
(4) Ehen de Ao. 1528 bis 1730, Einträge von Januar 1528 bis Dezember 1730, Blatt 195-236. Die Ehen vor 1583 sind nur lückenhaft in Abschrift überliefert. Es fehlen Einträge u. a.: 1547-1552, 1558-1565, 1571-1582, 1585-1587, 1589-1592, 1598-1604.
(5) Verzeichnus der Abgestorb[n]en auss der Pfarr Zum Frauwmünster, seit dem Augsten Ao. 1630 [...], Einträge von September 1630 bis Dezember 1730, Blatt 289-318. - Lateinische Gedichte auf die verstorbenen Gattinnen des Fraumünsterpfarrers Felix Wyss (1596-1666), Bl. 292 v (Regula Meister, gest. 1648) und 295 r (Anna Hartmann, gest. 1660). Lateinisches Gedicht zum Tod von Pfr. Felix Wyss, Bl. 297 r, vgl. Zürcher Pfarrerbuch, hg. von Emanuel Dejung und Willy Wuhrmann, Zürich 1953, S. 642. - Gewaltsamen Todes und im Kindbett Gestorbene («Mortes violentae [sic], puerperia fatalia»), Bl. 319
Originaltitel: [ursprüngliches Titelblatt nicht mehr vorhanden, Titel zu Beginn der einzelnen Diakonate, z. B.:] Sequuntur Nomina Baptisatorum, Nuptiarum promulgatarum & demortuorum [...] (1730, S. 7). - Catalogus Baptizatorum, Neogamorum promulgatorum & Sepultorum (1795, S. 275)
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: 450 Seiten (Seiten 7-302 beschrieben)
Format: 35.0 x 22.5 x 4.0 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Einträge von Dezember 1730 bis Dezember 1801
1801 Überschneidungen mit VIII.C.17.
Der Band ist synoptisch aufgebaut (Taufen auf den Verso-Seiten, Ehen und Bestattete auf den Rekto-Seiten).
Bezeichnung der Rubriken in Versform: «Die Elteren, das Kind, die Zeugen bey dem Tauff, / Die Braut und Bräutgam Paar, und auch der Todten Hauff.» (S. 8-117, mit Varianten)
Judentaufen, 3. März 1761 (S. 176), 12. März 1771 (S. 206 und 208)
Einige biographische Angaben über Verstorbene
Notiz über Gottesdienste zur Zeit der Profanierung der Kirche durch die Franzosen seit dem 25. April 1798, S. 285; Wiederbezug der Kirche am 23. August 1801, vgl. die Notiz S. 301.
Originaltitel: Gemeind-Protocoll der Kirchgemeinde zum Fraumünster, angefangen mit dem Jahr 1802 [sic], von Heinrich Zimmermann [1770-1859], Diacon
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: 399 Seiten, Leerseiten
Format: 38.0 x 25.5 x 5.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Taufen auf den Verso-Seiten, Ehen und Bestattete auf den Rekto-Seiten
Einträge von Januar 1801 bis Dezember 1864
1801 Überschneidungen mit VIII.C.16. («Herübergetragen aus dem ältern Protocoll»)
Einige biographische Angaben über die Verstorbenen
Vgl. auch V.F.b.13.c. [Totenregister des Friedhofs Hohe Promenade, 6 Bände, 1848 bis 1894]
Inhalt:
(1) Titelblatt
(2) Nomina Pastorum [&] Diaconorum Coetus Abbatissani Iuxta antiquam formulam, quae extat in duobus prioribus Protocollis (Verzeichnis der Geistlichen von 1521 bis 1852), S. 3 und 5
(3) Catalogus Baptizatorum, Neogamorum Promulgatorum et Sepultorum [...], S. 11-399
Einträge:
Taufen von April 1801 bis Oktober 1864
Ehen von April 1801 bis Dezember 1864
Bestattete von Januar 1801 bis Dezember 1864
Originaltitel: Tauf-, Ehe- und Todtenregister der Pfarrgemeinde Fraumünster, IV. Band, Angefangen mit dem Jahr 1865 von Georg Rudolf Zimmermann [1825-1900], Pfarrer
Überlieferung: Original
Physische Beschaffenheit und techn. Anforderungen: 14 Seiten Taufregister, 27 Seiten Eheregister, 10 Seiten Todesregister, Leerseiten
Format: 45.0 x 34.0 x 2.5 cm
Sprache/Schrift: Deutsch, Latein
Schreiber: Zimmermann, Georg Rudolf, Pfarrer
Der Band ist auf den 31. Dezember 1875 abgeschlossen, vgl. den Vermerk von Pfarrer G. R. Zimmermann jeweils am Ende der einzelnen Register.
Vgl. auch V.F.b.13.c. [Totenregister des Friedhofs Hohe Promenade, 6 Bände, 1848 bis 1894]
Vordrucke (spezielle für alle drei Register)