Instandsetzung und Erweiterung Schulpavillon Allenmoos II
Der sanierte und erweiterte Pavillon Allenmoos II wird durch Boltshauser Architekten zu neuem Leben erweckt. Flexibel nutzbare Schulzimmer und Platz für bis zu 100 Hortkinder sind in dem mit der Natur verbundenen Baukörper untergebracht.
Der 1958 von Jacob Padrutt erbaute Schulpavillon beim Schulhaus Allenmoos sollte ursprünglich dem Neubau einer heilpädagogischen Schule weichen welche jedoch nie realisiert wurde. Der schlechte bauliche Zustand des Pavillons und die mangelnde Tragsicherheit der Decke über dem Erdgeschoss hätten eine aufwändige Sanierung bedeutet. Deshalb entschloss man sich für eine grosse Eingriffstiefe, die im Erdgeschoss beinahe einem Ersatzneubau gleichkommt. Dieser steht jedoch auf dem Fundament und dem Untergeschoss des Gebäudes aus den Fünfzigerjahren. Boltshauser Architekten haben den Pavillon im Zuge des Umbaus erweitert, die Schul- und Hortzimmer sind immer noch gegen Süden ausgerichtet und durch Schiebetüren in einer Enfilade miteinander verbunden. Immense Fensterflächen von 6 auf 3 Metern geben den Blick auf den grosszügigen Grünraum frei. Ein zentraler Aufbau auf der ganzen Länge des Gebäudes sorgt für blendfreies Oblicht im Flur und den Zimmern. Vor den Schulzimmern bildet die offene Veranda einen gedeckten Zwischenbereich, der direkt von den Klassenräumen erschlossen werden kann und ein vom Regen oder der Sonne geschütztes Spielen ermöglicht. Ins Untergeschoss führt eine grosse Treppe zu den alten Schutzräumen, die nun für die technischen Anlagen genutzt werden.
Eine natürliche Materialisierung sorgt für ein gesundes Raumklima. Lehmputze im Innern und Stampflehm – der zu einem grossen Teil aus dem Aushub gewonnen wurde –, beziehungsweise Klinker an der Fassade, verleihen dem Pavillon einen erdigen, natürlichen Eindruck.
Die verzierten Keramikplatten, mit denen die Wände des Windfangs beim Eingangsbereich verkleidet sind, bestehen aus vielen kleinen Figürchen die aus der Feder von Kindern stammen. Einige besonders gelungene Exemplare sind in den Fussboden des Flurs eingelassen. Dies ist ein Kunst-und-Bau-Projekt, das die Künstler Marta Rauch-Debevec und Sebastian Rauch zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Allenmoos-Schulhauses gestaltet haben.
Architekturportrait
- Bauherrschaft: Stadt Zürich
- Eigentümervertretung: Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
- Architektur: Boltshauser Architekten AG, Zürich
- Landschaftsarchitektur: Schmid Landschaftsarchitekten, Zürich
- Kunst und Bau: Marta Rauch-Debevec mit Sebastian Rauch
- Erstellungskosten: 7.2 Mio. Franken
- Bauzeit: 2011 – 2012