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Instandsetzung Hallenbad City

Das Hallenbad City erstrahlt nach der Gesamterneuerung wieder in alter Pracht. Stadtbaumeister Hermann Herter plante das Gebäude im Geist der klassischen Moderne. Neu hinzugekommen ist ein drittes Schwimmbecken, Technik und Betrieb des Bades wurden aktuellen Bedürfnissen angepasst.

Blick vom Schanzengraben zum Hallenbad (© Hannes Henz, Zürich)
Blick vom Schanzengraben zum Hallenbad (© Hannes Henz, Zürich)

Das Hallenbad City, von Stadtbaumeister Hermann Herter geplant und von 1939 – 1941 gebaut, befindet sich im Inventar schützenswerter Bauten. 1980 ersetzte eine Gesamtsanierung nicht nur die veraltete Technik, sondern brachte auch betriebstechnische und räumliche Veränderungen dieser Zeit mit sich.

Dreissig Jahre später mussten Technik und Betrieb des Bades aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. Für Ernst Niklaus Fausch Architekten stand der Originalzustand Pate. Sie rekonstruierten nicht – dafür hat sich der Badebetrieb zu stark verändert –, sondern interpretierten Herters Entwurf neu, um dessen Qualitäten möglichst nahe zu kommen. Ein neues Nichtschwimmer Becken und ein Mehrzweckbecken mit Hubboden laden zum Baden ein. Die nach Geschlechter getrennten Umkleideräume orientieren sich an der einstigen Organisation. Ein hindernisfreier Zugang mit Lift und eigenem Umkleideraum kam im Erdgeschoss hinzu.

Das obere Foyer überrascht mit seiner ursprünglichen Weite und dem Einblick in die Schwimmhalle. Diese erstrahlt wieder in alter Pracht, vor allem durch das wieder geöffnete Glasdach, welches durch die alten Eisenträger getragen wird. Neben dem Glasdach übernehmen Lüftungsschlitze die Aufgabe, die sie schon vor siebzig Jahren hatten – mit neuster Technik dahinter. Startblöcke und Sprungbretter sind abmontiert – erstere gab es zu Herters Zeiten nicht, letztere sind für den heutigen Schwimmbetrieb zu gefährlich. Das Becken ist neu abgedichtet, gekachelt und eingefasst.

Durch den Austausch der Gebäudetechnik konnte der Energiebedarf des Hallenbades City optimiert werden. Die neuen Lüftungsanlagen konnten in einem nicht mehr benötigten Zivilschutzkeller unter dem Garderobenbau Platz finden. Die anfallende Abwärme wird nun genutzt, auch die Sonnenwärme, die durch das wieder geöffnete Glasdach fällt. Die Restwärme produzieren Wärmepumpen aus der Abwärme der Trafokühlung und dem Wasser des Schanzengrabens. Für bessere Dämmwerte der Gebäudehülle sorgt die Isolierverglasung aller Fenster und eine neue Dämmung von Dach und Brüstungen.

Zum Schanzengraben hin präsentiert sich das Bad mit einer Neuerung: Zwischen dem Technikgeschoss und den Hallenfenstern umhüllen perforierte und gewellte Faserzementplatten die dahinterliegenden Räume der neuen Saunaanlage. Auf diesem vorspringenden Baukörper erweitert nun ein Sonnendeck die kleine Aussenanlage, zu der sich die Schwimmhalle über grössere Türen im Sommer öffnen wird. Die beiden Gymnastikhallen, die den Garderobenbau krönen, wurden saniert und erhielten eine flexible Trennwand.

Mit ihren Eingriffen «im Geiste Hermann Herters» haben es die Architekten geschafft, dem modernen Denkmal seinen einstigen Glanz zurückzugeben.

Architekturportrait

Architekturportrait Hallenbad City mit Ursina Fausch.

  • Bauherrschaft: Stadt Zürich
  • Eigentümervertretung: Immobilien Stadt Zürich
  • Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
  • Architektur: Ernst Niklaus Fausch Architekten GmbH ETH SIA, Zürich
  • Kunst und Bau: Pia Lanzinger, 2013; Karl Walser, 1941
  • Erstellungskosten: 40.8 Mio. Franken
  • Bauzeit: 2010 – 2013

Standort

Hallenbad City
Sihlstrasse 71
8001 Zürich

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