Instandsetzung Wohn- und Geschäftshaus Kreuz-/Dufourstrasse
Zwei Wohnhäuser aus der Gründerzeit erhalten ihre grossbürgerliche Erscheinung zurück und entsprechen haustechnisch der Gegenwart.
Die Stadt Zürich vermietet die instand gesetzte Liegenschaft Dufourstrasse 36 / Kreuzstrasse 11 im Seefeld dem Opernhaus, das 14 Wohnungen mehrheitlich Gastkünstlern und -künstlerinnen zur Verfügung stellt und im Erdgeschoss einige Büroräumlichkeiten bezieht.
Die beiden Wohnhäuser wurden im Jahre 1892 erstellt und blieben in ihrer Substanz bis zum heutigen Umbau praktisch unverändert. 1943 wurden die Grundrisse in allen Geschossen angepasst, die Malereien sowie das Treppenhaus mit Keramikplatten verkleidet und aus den grossen Etagenwohnungen entstanden zwei Mietwohnungen pro Geschoss. Später erfolgten der Einbau von Schallschutzfenstern, die Erneuerung von Kanalisationsanschlüssen, die Fassaden- und Dachrenovation sowie der Ausbau der Dachgeschosse zu Wohneinheiten.
Die Haltung von Meletta Strebel Architekten war, keine ursprüngliche Substanz, sofern sie noch gebrauchstauglich ist, zu zerstören, sondern subtil mit dem Vorhandenen umzugehen. In der Ausführungsphase wurde für die Gestaltung der Farbberater Jean Pfaff hinzu gezogen. Verschiedenfarbige Fenstereinfassungen aus Metall und Balkone, die an geflochtene Körbe erinnern, prägen den aufgewerteten Innenhof, den die Bewohnerinnen und Bewohner mit den Werkstätten des Opernhauses teilen. Neben der Farbigkeit des Innenhofs fällt die Schräge der Liegenschaft zum Nachbarhaus auf. Das Haus setzte sich über die Jahre seewärts auf der ganzen Haushöhe bis zu 24 Zentimeter ab. Diese Absenkung und Neigung ist auch im Innern der Wohnungen sichtbar.
Die Wohnräume sind allesamt mit Parkettböden versehen: Altes Tafelparkett wurde abgeschliffen und wo der Originalboden nicht mehr vorhanden war, ersetzte man ihn durch solides Riemenparkett aus Eiche. Die Stukkaturen an den Decken wurden – ebenso wie der ursprüngliche Terrazzobelag − restauriert. Die alten gusseisernen Radiatoren wurden aufgefrischt und wieder montiert. Zwecks einer optimierten Flächennutzung wurden Küche und Bad in den Wohnungen teilweise getauscht, teilweise an einem anderen Ort im Grundriss untergebracht. In den abgehängten Decken in jedem Flur der Wohnungen und der Büros im Erdgeschoss wurden die Lüftungsrohre der kontrollierten Lüftung untergebracht, die zusammen mit einer solaren Warmwasseraufbereitungsanlage den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft entsprechen.
- Bauherrschaft: Stadt Zürich
- Eigentümervertretung: Liegenschaften Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
- Architektur: Meletta Strebel Architekten AG, Zürich
- Kreditsumme: 8.3 Mio. Franken
- Bauzeit: 2012 – 2013