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Instandsetzung Tramdepot Wollishofen

Neue Gläser, altehrwürdige Mauern, leistungsstarke Photovoltaik: Die Sanierung der Tramhalle in Wollishofen berücksichtigt Denkmalschutz und Energieziele. Im Umbau steckt viel Handwerk, das die reichen Details des Industriebaus von 1929 und 1951 wieder hervorhebt.

Tramhalle (© Beat Bühler, Zürich)
Tramhalle (© Beat Bühler, Zürich)

Das Tramdepot Wollishofen ist ein «Schlafdepot»: Hier werden die Trams in der Nacht gereinigt und für den nächsten Tag bereitgestellt. Die Anlage wurde in zwei Etappen erstellt. 1929 erbaute der Architekt Hermann Herter den vorderen Teil, 1951 erweiterte der Architekt André Bosshard das Depot. Das unter Denkmalschutz stehende Tramdepot befindet sich weitgehend im Originalzustand, wurde aber nie grundlegend saniert. Die Hülle war in einem schlechten Zustand, die Tragstruktur zum Teil ungenügend und die Haustechnik veraltet. Maier Hess Architekten und das Bauleiterbüro Ghisleni Planen Bauen stellten das Haus unter laufendem Betrieb instand. Sie optimierten das Gebäude energetisch und schälten die Qualität der alten Bausubstanz heraus.

An der Fassade des Hallenteils von André Bosshard war der Sichtbeton teilweise abgeplatzt. Die feinen Betonrahmen der Fenster waren von besonderer architektonischer Qualität, mussten aber ersetzt werden. Die Architekten liessen sie nachbauen und neue Isoliergläser montieren. Das zweischalige Mauerwerk, das sich nach aussen wölbte, wurde rückverankert. Die präzisen Fugen zwischen Backstein und Beton erhielten nach der Sanierung ihren ursprünglichen, lavendelfarbenen Anstrich. In der Wand eingelassen sind die schmucken, ebenfalls restaurierten Rad-Rosetten. Innen verstärkten die Architekten das Tragwerk punktuell mit Stahlelementen. Die Unterkonstruktion des Daches musste komplett ersetzt werden. Die maroden Segmente aus Leichtbeton wichen einer Stahlkassettendecke, die das Haus isoliert und die Statik nicht überlastet. Die Fenster der Oberlichter wurden ebenfalls vollständig ersetzt.

Im älteren Hallenabschnitt von Hermann Herter war der Sanierungsbedarf geringer. Die Wärmebilanz wurde mit neuen, auf der Innenseite angebrachten Isoliergläsern optimiert. Das Dach wurde gedämmt und abgedichtet. Die Profile wurden punktuell verstärkt, damit sie die schwereren Stufengläser tragen. Unter der Decke hängen neue Leuchten, die längs durch die ganze Halle verlaufen. Auf dem Dach erzeugen 935 Photovoltaikmodule Strom. Neue Technik steckt auch im Keller. Statt mit Öl wird die Halle mittels Holzschnitzeln beheizt. Im Diensttrakt bauten die Architekten die Büros um. Sie entfernten mehrfach abgehängte Decken, die einsturzgefährdet waren, und sanierten die Räume behutsam.

  • Bauherrschaft: Stadt Zürich
  • Eigentümervertretung: Verkehrsbetriebe Zürich
  • Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
  • Architektur: Maier Hess Architekten GmbH, Zürich
  • Erstellungskosten: 17.6 Mio. Franken
  • Bauzeit: 2012 – 2013

Standort

Tramdepot Wollishofen
Studackerstrasse 10
8038 Zürich

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