Das 1832 erbaute bäuerliche Ensemble an der Herzogenmühlestrasse, ist ein wichtiger Orientierungs- und Identifikationspunkt inmitten der Schwamendinger Vorstadtstruktur. Wohnhaus und Scheune sind seit 1992 im Inventar der schutzwürdigen Bauten der Stadt Zürich aufgeführt. Beim Brand 2006 wurde das Wohngebäude stark beschädigt, die Scheune konnte nicht gerettet werden.

Die Stadt Zürich und die im Planerwahlverfahren ermittelten Zürcher Architekten Michael Meier und Marius Hug konzentrierten sich auf den Wiederaufbau des Ökonomiegebäudes in den ursprünglichen Umrissen.

Die Scheune ist an beiden Längsfassaden mit ausgesägten Brettern verkleidet: Das einfache Element orientiert sich an der traditionellen Bauweise. Im Inneren präsentiert sich die Scheune als hoher und dank der Rahmenbinderkonstruktion stützenfreier Einraum. Die Tragkonstruktion ist so bemessen, dass je nach Nutzung auch ein weiteres Geschoss eingeführt werden kann.

Beim Wohnhaus reichten die Instandsetzungen von der kompletten Erneuerung der Haustechnik und sämtlicher Leitungen über die Rekonstruktion und Auffrischung aller Oberflächen bis hin zur bauphysikalischen Nachrüstung des ganzen Hauses. So mussten sämtliche Fenster ersetzt, die Aussenwände stellenweise und das Dach komplett neu gedämmt werden. Fäulnis und Schädlingsbefall erforderten den weitgehenden Ersatz der Balkenlagen zwischen den Geschossdecken. Die Küche und die Nasszellen wurden zeitgemäss Instandgesetzt, neu hinzugekommen ist ein direkter Ausgang aus der Küche zum Gartensitzplatz sowie das ausgebaute Dachgeschoss.

Im Haus sind nun das frühe 19. Jahrhundert, die Gemütlichkeit der 1930er Jahre sowie die heutige Architektursprache ineinander verwoben.

• Bauherrschaft: Stadt Zürich
• Eigentümervertretung: Liegenschaften Stadt Zürich
• Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
• Architektur: Michael Meier und Marius Hug Architekten AG, Zürich
• Erstellungskosten: 1.4 Mio. Franken
• Bauzeit: 2010