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SAME SAME BUT DIFFERENT

7. Rang | 6. Preis

Situationsmodell SAME SAME BUT DIFFERENT
Situationsmodell SAME SAME BUT DIFFERENT
Visualisierung SAME SAME BUT DIFFERENT
Visualisierung SAME SAME BUT DIFFERENT

  • Architektur & Landschaftsarchitektur
    Franziska / Sebastian Müller Architekten GmbH,
    Manessestrasse 170, 8045 Zürich
  • Verantwortlich
    Sebastian Müller
  • Mitarbeit
    Sophie Savary, Franziska Müller
  • Bauingenieurwesen
    Pfyl Partner AG, Zürich

Das Projekt besetzt mit seiner Volumetrie den westlichen Teil des Areals. Ein zweigeschossiger Sockelbau dehnt sich flächig von der Tramstrasse zum Heideggerweg hin aus und bildet das Fundament für die zwei dreigeschossigen Querbauten darüber. Während der Sockel strassenbegleitend in Erscheinung tritt, sind die beiden Querakzente zurückversetzt positioniert. Deren Anordnung scheint allerdings etwas zufällig. Dank dieser Setzung kann zum Grünzug Saatlen hin ein grosszügiger Freiraum mit Sport- und Spielflächen freigespielt werden. Die dadurch generierte Weite wird positiv gewertet, weitere Aussagen zum Freiraum bleiben jedoch vage und lassen keine Rückschlüsse auf den Charakter der verschiedenen Bereiche zu. So erschliesst sich zum Beispiel die Absicht hinter der etwas willkürlich wirkenden Baumvolumensetzung nicht. Ebenso ist nicht nachvollziehbar, dass der Neubau so nah am Heideggerweg zu liegen kommt und die aus Bäumen gebildete Umrahmung hier aufgelöst wird. Die Anordnung von Tiefgarageneinfahrt und Parkplätzen sowie die Gestaltung der Aussenräume entlang der Schörlistrasse und des Heideggerwegs überzeugen nicht.

Innerhalb des langgezogenen Baukörpers sind die einzelnen Schulen, die Sportanlagen sowie der Kindergarten in einem Längsprinzip angeordnet: die SKB befindet sich an der Tramstrasse, der Kindergarten am Heideggerweg, dazwischen sind die Sportnutzungen positioniert, und in den beiden Querbauten darüber die Primar- und Sekundarschule. Während die SKB und der Kindergarten ebenerdig angeordnet sind, erfolgt der Zugang zum «allgemeinen Geschoss» (Mensa, Betreuung, etc.) über Treppen. Von diesem gemeinsamen Geschoss gelangt man über Treppenanlagen zur Primar- respektive Sekundarschule. Die Ausbildung dieses gemeinsamen Eingangs- und Verteilgeschosses als Hochparterre ermöglicht es einerseits, die darunterliegenden Sportnutzungen mit Tageslicht zu versorgen, was sehr positiv gewertet wird. Andererseits verunmöglicht diese Massnahme ein bodengebundenes Queren des Gebäudes, was einerseits untypisch für das Quartier ist und andererseits eine Hürde darstellt für Schülerinnen und Schüler mit eingeschränkter Mobilität. So vermag denn auch der Anspruch der Projektverfassenden, dass ihr Gebäude eine hohe Durchlässigkeit ermöglicht, an dieser Stelle nicht eingelöst werden.

Die Organisation der Schulen funktioniert indes gut und auch die Cluster sind überzeugend gestaltet: lichtdurchflutete, grosszügige Treppenhäuser verbinden die drei Schulgeschosse vertikal und überzeugen räumlich. Der Wechsel in eine sehr beengte Treppen- und Erschliessungssituation im Hochparterre hingegen kann mit der Qualität der Obergeschosse nicht mithalten.

Die Schule ist als Holzkonstruktion angedacht und im architektonischen Ausdruck wird eine hohe Filigranität angestrebt. Die ganz in weiss gehaltene Schule wirkt lichtdurchflutet und einladend. Diese Geste wiederum wird insbesondere in der Erschliessung vom Erdgeschoss zum Hochparterre sowie innerhalb des Hochparterres vermisst. Auch stellt sich die Frage, warum die gewählte Kubatur (Akzente auf Sockelbau) sich die daraus resultierende räumliche Komposition der vielen Dachflächen nicht stärker zu eigen macht: Die Dachflächen könnten als zusätzliches Aussenraumangebot dienen und/oder einen Beitrag zu stadtklimatischen und ökologischen Themen leisten. Der Wettbewerbsbeitrag überzeugt mit einer hohen Kompaktheit und Flächeneffizienz, was sich insgesamt sehr positiv auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt.

SAME SAME BUT DIFFERENT ist insgesamt sehr sorgfältig erarbeitet worden. Insbesondere die Organisation der Schulen in den Obergeschossen sowie die sich aus dem Boden schiebenden Turn- und Schwimmanlagen überzeugen. Das Hochparterre und die Erschliessung der Obergeschosse stehen leider in Widerspruch zum Anliegen, eine hohe Durchlässigkeit zu generieren. Das Projekt vermag sein Versprechen, eine neue, lichtdurchflutete, offene, einladende, inklusive Schule für Saatlen zu sein, nicht einzulösen.

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