Instandsetzung Strandbad Tiefenbrunnen
Zürichs schönstes Strandbad hat eine umfassende Auffrischung erhalten. Die Architekten Simon Neuenschwander, Massimo Ravidà und Stefan Bosshard sowie Ganz Landschaftsarchitekten erneuerten die Anlage mit denkmalpflegerischer Sorgfalt.
Für viele Zürcherinnen und Zürcher ist es die schönste Badeanlage der Stadt überhaupt: Das Strandbad Tiefenbrunnen mit seiner heiter gestimmten Architektur und der parkartigen Anlage, die sich nach Süden zum See und den Alpen öffnet. 1954 wurde das Strandbad auf einem aufgeschütteten Ufergelände der legendären «Landi 1939» eröffnet. In ihrer leichten und fröhlichen Architektur lebt viel vom Geist der Landesausstellung weiter.
Nach mehr als fünfzig Betriebsjahren wurde das Bad im Winter 2009/2010 umfassen instandgesetzt. Das junge Büro Neuenschwander Ravidà Architekten gewann die Planerwahl im Team mit Stefan Bosshard. Mit der Instandsetzung der Parkanlage war schon zu einem früheren Zeitpunkt der Landschaftsarchitekt Daniel Ganz beauftragt worden.
Der Badebereich für Kleinkinder wurde technisch total erneuert und für die Benutzenden deutlich aufgewertet. Neu gepflanzte Bäume sowie frei angeordnete Sonnenschirme spenden diesem Bereich Schatten.
Die grossen Garderobengebäude aus Holz wurden umfassend erneuert. Alle Blechdächer und die asbesthaltigen Eternitverkleidungen wurden ersetzt. Die Oberflächen wurden nach historischem Befund neu gestrichen, wobei ein dunkler Umbraton das gewohnte Dunkelrot ersetzt. Wie in allen Bädern sind Garderoben für heutige Bedürfnisse zu gross. So konnten zusätzliche Lagerräume sowie ein Mehrzwecksaal mit eingebaut werden. Die sanitären Anlagen wurden modernisiert und es konnten kundenfreundlichere Liegestuhlfächer installiert werden. Das Restaurant an der Südspitze des Areals wurde umfassend erneuert. Die Selbstbedienung, der Grill sowie eine neue, professionelle Gastroküche wurden im früheren Kiosk zusammengefasst. Der markante Rundbau des «Teepavillons» wurde ausgeräumt und kommt wieder unverstellt zur Wirkung.
Die erheblichen Kosten der Instandsetzung erklären sich aus den grossen Abmessungen der Anlage. So wurden beispielsweise 2200 Quadratmeter Blechdächer sowie 1000 Quadratmeter Faserzementplatten montiert, und der Maler verbrauchte 1,3 Tonnen Farbe. Relativ hohe Kosten verursachten zudem die Gastroküche sowie die Badewassertechnik für das Kinderbad.
- Bauherrschaft: Stadt Zürich
- Eigentümervertretung: Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
- Architektur: Simon Neuenschwander, Massimo Ravidà, Zürich;
mit Bosshard Architektur und Baumanagement GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur: Ganz Landschaftsarchitekten, Zürich
- Erstellungskosten: 9.8 Mio. Franken
- Bauzeit: 2009 – 2010