Was ist Kreislaufwirtschaft
Kreislaufwirtschaft trägt dazu bei, die Umweltbelastung zu verringern, Ressourcen zu schonen und eine nachhaltige Grundlage für zukünftige Generationen zu schaffen. Es ist ein Ansatz, der sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich langfristig vorteilhaft ist.
Lineares Wirtschaftsmodell
Das heutige Wirtschaftsmodell ist grösstenteils linear: Rohstoffe werden abgebaut, daraus werden Güter hergestellt, die verkauft, genutzt und schliesslich entsorgt werden (siehe nachfolgende Grafik). Das führt zu Rohstoffverknappung, Emissionen, grossen Abfallmengen und damit verbundenen Umweltbelastungen. Kurz: Mit dem linearen Wirtschaftsmodell leben wir deutlich über den Verhältnissen der Erde.
Kreislaufwirtschaft als Modell der Zukunft
Für eine nachhaltige Zukunft lässt sich das Modell der Kreislaufwirtschaft anwenden. Dieses richtet sich an drei Prinzipien aus:
- Vermeiden
- Im Kreislauf behalten
- Regenerieren
Kreislaufwirtschaft ist ein ganzheitlicher Ansatz, der den gesamten Kreislauf betrachtet: Von der Rohstoffgewinnung, über das Design, die Produktion und die Distribution eines Produkts bis zu einer möglichst langen Nutzungsphase und dem Recycling. Damit Produkte und Materialien in diesem Kreislauf bleiben, braucht es ein Umdenken aller Akteur*innen. In der Schweiz und in Zürich sind wir zwar bereits gut im Recycling, gehören aber auch zu den Gesellschaften mit den weltweit höchsten Abfallaufkommen.
Vermeiden
Der erste und wichtigste Schritt in der Kreislaufwirtschaft ist die Vermeidung von Abfall und unnötigem Ressourcenverbrauch. Dabei geht es darum, Produkte von Anfang an so zu entwerfen und herzustellen, dass weniger Materialien verbraucht und keine schädlichen Stoffe eingesetzt werden.
Produkte im Kreislauf behalten
Die Nutzungs- und Lebensdauer von Produkten wird erhöht, indem sie geteilt, wiederverwendet, repariert und wiederaufbereitet werden. Dadurch werden im Vergleich zum linearen Wirtschaftssystem weniger Primärrohstoffe verbraucht. Zudem bleibt der Wert der Produkte länger erhalten und es fällt weniger Abfall an. Über die ganze Produktelebensdauer betrachtet, schont das in den meisten Fällen nebst der Umwelt auch das Portemonnaie der Konsument*innen. Der auf Innovation und Qualität ausgerichteten Schweizer Wirtschaft eröffnet die lange Produktenutzung neue Geschäftsfelder. So lassen sich beispielsweise Reparaturdienstleistungen anbieten oder Produkte können vermietet statt verkauft werden.
Erst wenn sich ein Produkt nicht mehr länger nutzen lässt, soll es dem Recycling zugeführt werden, um das Material weiterverwerten zu können. Denn aus Umweltsicht ist es in fast allen Fällen besser, Produkte möglichst lange zu nutzen, da auch Recycling wegen des Verbrauchs von Energie, Wasser oder Chemikalien umweltbelastend ist.
Materialien im Kreislauf behalten
Material biologischen oder organischen Ursprungs wie Küchen- und Gartenabfälle sollte nach der Nutzung möglichst stofflich verwertet oder vergärt werden. Beispielsweise in Form von Kompost können so Nährstoffe wieder zurück in die Landwirtschaft geführt werden und dazu beitragen, dass neue Rohstoffe heranwachsen.
Auch die meisten anderen Materialien sollten in einer Kreislaufwirtschaft idealerweise sortenrein gesammelt und recycelt werden. Dabei entstehen Sekundärrohstoffe von hoher Qualität wie beispielsweise PET oder Aluminium, die vermarktet und für die Produktion neuer Waren verwendet werden können. Wichtig ist, dass beim Sammeln und Recyceln Schadstoffe entfernt und aus dem Kreislauf ausgeschieden werden. Im Produktionsprozess lassen sich Primärrohstoffe durch die mit Recycling und Rohstoffaufbereitung gewonnenen Sekundärrohstoffe ersetzen. Aus diesem Grund sind solche Wertstoffe nicht nur aus ökologischer Sicht vorteilhaft, sondern oft auch wirtschaftlich für die Schweiz interessant.
Regenerieren
Neben der Verlängerung der Lebensdauer von Produkten fördert die Kreislaufwirtschaft die Regeneration natürlicher Systeme, um Ressourcen auf lange Sicht zu erhalten. Dazu zählt der Einsatz von erneuerbaren Energien und die Regeneration von Ökosystemen, zum Beispiel durch Förderung der Biodiversität und den Schutz von natürlichen Lebensräumen.
Quellenangaben
- Bundesamt für Umwelt (BAFU)
- Circular economy principles: Regenerate nature (ellenmacarthurfoundation.org)