Global Navigation

Oft gestellte Fragen

Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen aus dem Bereich der Brusterkrankungen (Senologie).

Wie wird ein Brustbefund erkannt?

Viele Brusttumore werden von den Patientinnen selbst ertastet, auch wenn die Frauen sich nicht regelmässig untersuchen. Auch Veränderungen der Brustwarze oder Haut sollten abgeklärt werden. Ein anderer Teil wird bei der Vorsorgeuntersuchung durch den Arzt, die Ärztin oder erst bei der Radiologischen Untersuchung (Mammographie, Ultraschall, Magnetresonanztomographie) erkannt.

Wie kann die Diagnose gestellt werden?

Nach dem Gespräch mit der Ärztin wird bei tastbaren Befunden eine Mammographie und, falls nötig, eine Ultraschall-Untersuchung oder gar eine Magnetresonanztomographie (MRI) durchgeführt. Sind diese Befunde vorhanden, empfiehlt sich eine Gewebeentnahme in lokaler Betäubung, meist unter Ultraschallkontrolle. An der Gewebeprobe (Biopsie) kann der Tumortyp und seine Empfindlichkeit auf gewisse Medikamente diagnostiziert werden.

Lässt sich der Befund nicht tasten, ist eine ultraschall- oder mammographisch gesteuerte Biopsie notwendig. Im Triemli wird auch die vakuumassistierte Brustpunktion eingesetzt. Diese neue Technik liefert eine sehr hohe Trefferquote. Damit lassen sich auch kleinste, nicht bösartige Tumore minimal-invasiv entfernen.

Wie läuft die Behandlung ab?

Sobald die Diagnose vorliegt, besprechen wir mit der Patientin alle Möglichkeiten für die weitere Therapie ausführlich. Dies umfasst folgende Fragen werden:

  • Soll zuerst eine medikamentöse Therapie durchgeführt werden, um den Tumor zu verkleinern?
  • Kann die Brust erhalten werden oder muss sie ganz entfernt werden?
  • Müssen mehr Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt werden oder genügt eine Wächterlymphknotenentfernung?
  • Soll bei der ersten Operation ein Brustwiederaufbau durchgeführt werden?
  • Soll mit dem Wiederaufbau gewartet werden, bis alle Resultate vorliegen oder sogar, bis die weiteren Therapien abgeschlossen sind?
  • Sofern der Entscheid für einen Brustaufbau fällt: Soll mit eigenem Muskel- und Fett-Gewebe oder mit Silikon aufgebaut werden?
  • Welche Möglichkeiten bestehen bei vorhandenem Kinderwunsch?

Wichtige Faktoren für den Entscheid für eine Operationsart sind:

  • die wahrscheinliche Tumorgrösse,
  • die Aggressivität des Tumors,
  • die Wahrscheinlichkeit eines Lymphknotenbefalls.

Die Diagnose Brustkrebs ist für die betroffenen Frauen meist ein grosser Schock. Damit sie sich mit ihrer Krankheit auseinandersetzen können, ist eine sorgfältige und ausführliche Aufklärung über die verschiedenen Therapieformen, die erwarteten Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen von grösster Bedeutung. Zudem bieten unsere Psychologinnen bei Bedraf begeleitende Gespräche an. Für Fragen vor oder während der Therapie stehen Ihnen unsere spezialisierten Pflegenden jederzeit zur Verfügung.

Wie verläuft die Operation?

Bei vielen Frauen können wir heute brusterhaltend operieren. Das heisst, es wird lediglich der Tumor mit einem Sicherheitsabstand oder ein Segment der Brust entfernt. Dieser Eingriff wird üblicherweise in einer Vollnarkose durchgeführt.

Zur Überprüfung der Lymphknoten in der Achsel wenden wir die Wächterlymphknotentechnik (Sentinel-Lymphknoten) an. Am Vortag der Operation wird dafür eine spezielle, leicht radioaktive Substanz um den Tumor gespritzt. So kann während der Operation der zum Tumor gehörende Lymphknoten erkannt und entfernt werden. Zur exakteren Diagnostik verwenden wir während der Operation zusätzlich einen blauen Farbstoff. Damit lassen sich die blau gefärbten Lymphbahnen zum einfacheren Auffinden bis zum Lymphknoten verfolgen.

Muss die ganze Brust entfernt werden, kann in der Regel aus dem selben Schnitt auch der Wächterlymphknoten entfernt werden.

Kann man bei Brustkrebs die Brust immer erhalten?

Erfreulicherweise kann man heute etwa drei Viertel aller Patientinnen mit Brustkrebs eine brusterhaltende Operation anbieten. In der Regel ist dann nach abgeschlossener Wundheilung eine Bestrahlung der Brust nötig. Trotz den guten Möglichkeiten der Operation und der Strahlentherapie muss man einigen Patientinnen auch heute die Brustentfernung aus onkologischer Sicherheit empfehlen. Dann werden wir mit Ihnen aber die Möglichkeit der Brustrekonstruktion besprechen.

Wie lange dauert eine solche Operation?

Die Operation dauert meistens 45–90 Minuten.

Was passiert, wenn der Wächterlymphknoten befallen ist?

Internationale Richtlinien empfehlen dann die Entfernung und Untersuchung weiterer Lymphknoten aus der Achsel. Dies geschieht in derselben Operation, falls der Befall schon in der Schnelldiagnostik während der Operation festgestellt werden kann. Andernfalls wird eine weitere, allerdings kürzere Operation einige Tage später notwendig.

Wie wird das Tumorgewebe untersucht?

Nach der Operation untersucht die Pathologie das Tumorgewebe. Es erfolgt eine genaue und detaillierte Diagnose um festzustellen,

  • ob die Geweberänder tumorfrei sind,
  • wie gross der Tumor ist,
  • ob der Tumor hormonrezeptor positiv ist

Zudem werden verschiedene Marker zum Festlegen der Aggressivität des Tumors geprüft. Ist ein Tumor schlecht begrenzt, kann es sein, dass eine zweite Operation zur besseren Entfernung des Tumors nötig wird.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Ein grosser Vorteil für Patientinnen ist die im Triemli vorhandene interdisziplinäre Zusammenarbeit. Um die wirkungsvollste Therapie bei einer Brustkrebserkrankung festzulegen, setzen sich nun die Chefärzte und Chefärztinnen der Gynäkologie, Medizinischen Onkologie, Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin und Radio-Onkologie an einem so genannten Tumorboard (interdisziplinäre Tumorfallbesprechungen) zusammen. Vom ersten Verdacht bis zum Abschluss der Behandlung profitieren die Patientinnen, unabhängig von der Versicherungsklasse, von einer umfassenden und konstanten Betreuung durch Ärztinnen, Ärzte und Pflegefachpersonen unserer verschiedenen Kliniken und Institute.

Welche Therapien braucht es ausser einer Operation?

Abhängig von den genauen Charakteristika des Brustkrebs wird heute mit einer Vielzahl von Therapien behandelt. Dazu gehören neben der Operation und der Nachbestrahlung die Hormonblockertherapie, die Chemotherapie, Immuntherapien oder spezielle zielgerichtete Therapien. Die Wahl der richtigen Therapie und die Reihenfolge der Therapien wird in der interdisziplinären Tumorkonferenz von Fachleuten individuell für Sie besprochen.

Wann ist eine Chemotherapie nötig?

Wenn das Risiko besteht, dass noch Tumorzellen im Körper vorhanden sind, ist eine Therapie mit Medikamenten wichtig, die diese Tumorzellen vernichtet. So können wir die Chance auf eine Heilung bei Brustkrebspatientinnen deutlich verbessern. Zudem kann eine Chemotherapie bereits vor der operativen Therapie eingestezt werden, um den Tumor zu verkleinern.

Wie läuft eine solche Chemotherapie ab?

Die Chemotherapie erfolgt in der Regel ambulant in der Frauenklinik. Frauenärztinnen betreuen gemeinsam mit den Onkolog(inn)en und speziel dafür ausgebildeten Pflegenden die Patientinnen. Diese erhalten nach der gründlichen Untersuchung und Vorbesprechung meistens alle drei Wochen eine Infusion.

Schon früh werden notwendige Medikamente gegen mögliche Nebenwirkungen verschrieben. In seltenen Fällen, bei denen weitere Erkrankungen während einer Chemotherapie auftreten, können die Patientinnen jederzeit wieder im Triemli hospitalisiert werden.

Bei Fragen vor und nach der Therapie können Sie sich unter T +41 44 416 65 52 mit den Pflegespezialistinnen beraten. 

Was bedeutet Hormontherapie?

Viele Brusttumore sind empfindlich auf weibliche Hormone. Dies wird bei der pathologischen Untersuchung im Labor genau geprüft. Können solche Hormonrezeptoren gefunden werden (Östrogen und Progesteron) kann die Heilungschance durch eine die Hormone blockierende Therapie nochmals deutlich erhöht werden. Diese Hormontherapie dauert mindestens 5 Jahre, häufig auch länger.

Wann ist eine Bestrahlung angezeigt?

Heute ist es oft möglich, die Brust bei der Operation zu erhalten. In  solchen Fällen wird die Strahlentherapie zur Senkung des Rückfallrisikos empfohlen. 

Aufgrund des ursprünglichen Sitzes des Tumors wird das Strahlenfeld genau ausgemessen und die Strahlendosis genau berechnet. Bei grossen Tumoren oder bei ausgedehntem Lymphknotenbefall kann auch nach der Entfernung der Brust eine Strahlentherapie nötig sein.

Wie werde ich im Triemli für meinen Alltag unterstützt?

Im Triemli sind die Mitarbeitenden des Sozialdienstes sowie die spitalinternen Psychologinnen eng in die Betreuung der Patientinnen eingebunden. Ist beispielsweise eine Patientin durch die Diagnose psychisch stark belastet, kann sie auf Wunsch schon vor der Operation durch eine Psychologin unterstützt werden. Nach der Operation wird mit den Patientinnen sorgfältig geprüft, wo im Alltag zusätzliche Hilfe nötig wird. Hier finden Sie weiter Informationen zu unseren unterstützenden Angeboten.

Ist die Nachbehandlung am vertrauten Ort möglich?

Nach der Chemotherapie wird bei einem hormonsensiblen Tumor eine antihormonelle Therapie nötig. Diese kann fünf oder mehr Jahre dauern. Während dieser Zeit sind auch ohne Therapie Kontrolluntersuchungen nötig, die bei den Haus- oder Frauenärzt(inn)en oder im Triemli durchgeführt werden können.

In den ersten 2–3 Jahren finden diese alle 3 Monate statt, danach bis 5 Jahre halbjährlich und ab 5 Jahren jährlich. Die Zuweisenden und betreuenden Ärzte werden regelmässig schriftlich und detailliert über den Therapieverlauf unterrichtet. So sind alle in die Behandlung und Betreuung der Patientin involvierten Personen auf dem gleichen Informationsstand.

Kann man Brustkrebs heilen?

Die Prognose von Brustkrebs ist abhängig von verschiedenen Faktoren des Tumors selber (z. B. Grösse, Wachstumsverhalten), aber auch von Faktoren, die Sie als Patientin individuell mitbringen (z. B. Alter, chronische Erkrankungen). Durch die vielen individuell einsetzbaren Behandlungsmöglichkeiten können heute aber erfreulicherweise viele Patientinnen langjährig geheilt werden.

Warum soll ich mich an einem zertifizierten Zentrum behandeln lassen?

Brustzentren, die zertifiziert sind, haben in einem aufwendigen Zertifizierungsverfahren bewiesen, dass sie eine hohe Qualität in der Patientinnenbehandlung erlangen. Dazu gehört auch, dass erfahrene Fachärztinnen und -ärzte die Therapie durchführen und der ganze Behandlungsbogen mit gleichbleibender Qualität und Sicherheit durchgeführt wird. In Studien konnte gezeigt werden, dass die Behandlung in einem zertifizierten Zentrum Einfluss auf die Überlebenszeit der behandelten Patientinnen hat.

Gerne besprechen und behandeln wir die genannten Themen in unserer senologischen Sprechstunde.

In Kürze: Weiterentwicklung von Diagnose und Therapie in den letzten zehn Jahren

Weitere Informationen

Kontakt