Mammographie - Bildgebung der weiblichen Brust
Zur Mammographie
Die Mammographie ist ein Röntgenverfahren zum Nachweis bereits tastbarer oder zur Darstellung noch nicht tastbarer Veränderungen des Drüsengewebes. Das Verfahren beruht auf der Anwendung von Röntgenstrahlen.
Technik und Vorgehen:
Bei der Mammographie wird die Brust zwischen zwei Plattentischen (Röntgenröhre und Filmtisch) gelegt und vorsichtig zusammengedrückt. Auf diese Weise wird die Bildqualität verbessert und die Strahlendosis verringert. Das Zusammendrücken kann je nach Empfindlichkeit als unangenehm wahrgenommen werden. Bitte teilen Sie der Röntgenassistentin mit, wenn es für Sie zu schmerzhaft wird. Das Gewebe nimmt durch das Zusammendrücken keinen Schaden. Prinzipiell werden von jeder Seite zwei Aufnahmen angefertigt. Selten werden Zusatzaufnahmen benötigt.
Dauer der Untersuchung: 5–10 Minuten.
Aussagekraft und weitere Untersuchungen: Nach wie vor ist die Mammographie die Untersuchung der ersten Wahl und ihre Aussagekraft sehr hoch, auch wenn nicht alle bösartigen Veränderungen erkennbar sind. Bei Vorliegen eines Tastbefundes oder sehr dichtem, drüsenreichem Gewebe ist unter Umständen eine ergänzende Ultraschalluntersuchung notwendig. Diese ersetzt die Mammographie nicht, kann aber Gewebeveränderungen aufgrund ihres speziellen Aussehens besser differenzieren (z.B. Zysten, resp. Wasserbläschen). Liegt ein abklärungsbedürftiger Herd vor, kann in der gleichen Sitzung eine Gewebeprobe (Feinnadelpunktion, Biopsie) durchgeführt werden. Diese erfolgt mehrheitlich unter örtlicher Betäubung.
Risiken: Mit den modernen digitalen Röntgengeräten ist die angewendete Strahlendosis so gering, dass sie in Anbetracht des Nutzens ohne Weiteres zu verantworten ist. Selbst wiederholte Untersuchungen über viele Jahre erhöhen das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um weniger als ein Prozent.
Vorbereitendes zur Untersuchung
Sollten Sie noch einen regelmässigen Monatszyklus haben, wäre die Zeit nach Beginn der Periode für die Mammographie am günstigsten: Die Brust ist dann am wenigsten empfindlich. Eher ungünstig sind die Tage direkt vor der Regelblutung.
Prinzipiell ist eine Mammographie jederzeit möglich. Verzichten Sie am Tag der Untersuchung auf das Eincrèmen der Brüste oder auf die Verwendung von Körperpuder und Deodorant. Die Untersuchung kann durch solche Produkte erschwert werden.
Brustultraschall - ergänzend
In Ergänzung zur Mammographie gibt es die Möglichkeit des Ultraschalls (Mamma-Sonographie; Mamma-Sono) der Brust. Dieser wird vor allem dann angewendet, wenn dichtes Drüsengewebe vorliegt. Die Mammographie kann dichtes Gewebe nur eingeschränkt darstellen.
Der Ultraschall dient zudem der näheren Charakterisierung von Knoten, insbesondere der Unterscheidung, ob es sich um Zysten (Wasserbläschen) oder gewebereiche Veränderungen handelt. Liegt ein gewebereicher Knoten vor, muss mitunter zur genauen Charakterisierung eine Gewebeprobe entnommen werden, da der Ultraschall keinen histologischen, d.h. gewebespezifischen Beweis liefern kann. Die Punktion erfolgt zumeist unter örtlicher Betäubung.
Die Untersuchung wird im Liegen durchgeführt. Sie dauert, je nach zu untersuchender Person und Brustgrösse, 15–25 Minuten.
Die untersuchten Frauen sind hierbei keinerlei Strahlenbelastung ausgesetzt.
MRI - eine weitere Möglichkeit
Die Magnetresonanztomographie (MRT, engl. MRI, Magnet Resonance Imaging) wird in besonderen Fällen, wie im Rahmen von präoperativen Abklärungen angewandt, z.B.:
- wenn ein Befund sowohl in der Mammographie als auch in der Sonographie unklar bleibt,
- wenn bereits eine Operation erfolgt ist, oder
- bei Frauen mit Brustimplantaten aus Silikon.
MRI ist die empfindlichste und genaueste Methode, birgt darin aber auch ihre Nachteile, da sie zusätzlich Befunde anzeigt, die gutartig sind, ohne immer genau die Grenze zwischen gut- und bösartig ziehen zu können. Beim MRI wird mit einem Magnetfeld gearbeitet. Die Patientin ist somit keinen Strahlenbelastungen ausgesetzt. Die Verabreichung von intravenösem Kontrastmittel ist notwendig, da das MRI die Durchblutung der zu charakterisierenden Knoten misst.
Bei der Untersuchung liegt die Patientin in Bauchlage, die Arme liegen über dem Kopf.
Die Untersuchung dauert im Schnitt ca. 30 Minuten.
Hinweis: Bei Frauen mit gewissen Herzschrittmachern oder sehr ausgeprägter Platzangst kann das MRI eventuell nicht durchgeführt werden.
Vorbereitung: Nach bereits erfolgter Operation sollten 6 Monate, nach einer radioonkologischen Bestrahlung 9–12 Monate mit der Untersuchung gewartet werden. Ideal für die MRI-Aufnahme ist die zweite Zyklushälfte.